Darum gehts
- Illegale Funkgeräte stören Feuerwehrkommunikation
- Viele funken unwissentlich illegal
- Über 250 Verwaltungsstrafverfahren im letzten Jahr
Mehrmals pro Jahr passiert, was nicht passieren darf: Illegale Funkgeräte stören die Kommunikation der Feuerwehr. Die Rettungskräfte verstehen einander nicht mehr, lebenswichtige Funksprüche gehen im Rauschen unter. In heiklen Einsätzen könnten solche Störungen schwere Folgen haben.
Deshalb hat das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) jetzt die Schraube angezogen und die Kontrollen gegen Geräte, die die Frequenzen stören, ausgeweitet. Oft geht es um Personen oder Firmen, die im Ausland günstige Funkgeräte kaufen. Deren Zahl steigt. Das Bakom hat deshalb «seine Zusammenarbeit mit dem Zoll intensiviert».
Wer ein verbotenes Gerät nutzt, wird gebüsst
Das Bakom führt eine Liste verbotener Funkgeräte. Wer eines kauft oder einführt, riskiert ein Verwaltungsstrafverfahren. Das Gerät wird beschlagnahmt – und die Besitzerin oder der Besitzer gebüsst.
Allein im letzten Jahr wurden über 200 Verfahren wegen «Nichtkonformität von privaten Funkgeräten» geführt. Wer ein Gerät aus der verbotenen Liste importiert, muss gar mit einem Verwaltungsstrafverfahren rechnen. Mehr als 250 gab es davon im letzten Jahr. Wie hoch die Bussen ausfallen, bleibt geheim. Bakom-Sprecher Francis Meier verrät nur so viel: «Die meisten Fälle werden im abgekürzten Verfahren abgeschlossen, bei denen eine Busse von maximal 2000 Franken ausgesprochen werden kann.»
Viele wissen gar nicht, dass sie stören
Dabei funken viele gar nicht absichtlich illegal. Es können Transportunternehmen sein, die ahnungslos im Ausland Funkgeräte bestellen. Über den Funk kommunizieren etwa Lastwagenchauffeure mit der Zentrale, bei der Bahn gibt es den Rangierfunk, Kranführer auf dem Bau sind darüber erreichbar.
«Die Geräte werden zwar auf der konzessionierten Frequenz betrieben, nutzen jedoch in Wirklichkeit weit mehr als nur das zugelassene Band», schreibt das Bakom. Die Folge: Die Feuerwehr-Frequenz wird überlagert – und die Kommunikation gestört.
In den letzten drei Jahren musste das Bakom über 300 solcher Störfälle untersuchen. Wer sich ein Funkgerät anschaffen will, sollte dringend vorher die Bakom-Liste der verbotenen Geräte checken – und sicherstellen, dass das Gerät korrekt auf die jeweilige Frequenz programmiert ist. Sonst kann es teuer werden – oder im schlimmsten Fall Leben gefährden.