Nachdem Ausreiseverbot aufgehoben wurde
Tausend junge Ukrainer fliehen in die Schweiz

Seit Anfang September ist die Zahl der Schutzstatus-S-Anträge von 18- bis 22-jährigen Ukrainern in der Schweiz gestiegen. Rund 1000 Personen dieser Altersgruppe stellten ein Gesuch.
Publiziert: 02.11.2025 um 14:23 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2025 um 16:48 Uhr
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Foto: IMAGO/A. Friedrichs

Darum gehts

  • Anstieg der Schutzstatus-S-Anträge von jungen Ukrainern in der Schweiz
  • Aufhebung des Ausreiseverbots für 18- bis 22-jährige Männer aus der Ukraine
  • Rund 1000 Ukrainer dieser Altersgruppe stellten ein Gesuch seit September
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Seit Anfang September sind in der Schweiz die Anträge auf einen Schutzstatus S von 18- bis 22-jährigen Ukrainern sprunghaft angestiegen. Rund 1000 Ukrainer dieser Altersgruppe stellten ein Gesuch. Verantwortlich dafür dürfte die Aufhebung eines Ausreiseverbots durch die Ukraine sein.

Die «SonntagsZeitung» wertete entsprechende Daten des Staatssekretariats für Migration (SEM) aus. Wie das SEM auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte, stiegen wenige Tage nach dem Inkrafttreten der neuen Ausreisebestimmungen für 18- bis 22-jährige Männer vom August europaweit die Schutzanträge dieser Personen an. Die Schweiz sei davon auch betroffen.

Stabilisierung zeichnet sich ab

Ab Anfang September erhöhte sich die Zahl dieser Gesuche markant. Waren es Ende August (Woche 35) noch 3 Gesuche gewesen, stieg die Zahl in den folgenden Wochen auf 33, 77 und dann stetig bis zum (vorläufigen) Höchststand von 185 Mitte Oktober. Damals wurde ein Drittel aller Gesuche von 18- bis 22-jährigen Ukrainern gestellt.

Der ab September in der Schweiz registrierte Anstieg der Anträge für den Schutzstatus S sei im Wesentlichen auf eine Zunahme der Anträge von Personen aus dieser Gruppe zurückzuführen, stellt das SEM fest. Diese machten aktuell rund 30 Prozent aller S-Anträge aus.

In den letzten Wochen zeichnet sich laut dem SEM allerdings eine Stabilisierung ab. Mit Verweis auf eine rückläufige Anzahl von Eintritten in die Bundesasylzentren und einer rückläufigen Anzahl von Anträgen stellt das SEM fest, dass sich «seit ein paar Tagen» die Anzeichen mehrten, dass der Höhepunkt der S-Anträge von Personen aus dieser Gruppe überschritten sei.

Keine generelle Aussage zu Gründen

Laut SEM ist keine generelle Aussage zu den Gründen möglich. Es könne aber festgehalten werden, dass diese Männer in der Ukraine nicht unmittelbar vor einer Einberufung in die Armee stünden, da das Mobilisierungsalter in der Ukraine aktuell bei 25 Jahren liege.

Laut «SonntagsZeitung» haben rund 100'000 Ukrainer aus der Altersgruppe (18 bis 22 Jahre) in den letzten zwei Monaten die Grenze zu Polen überschritten. In Deutschland stieg die Zahl der monatlichen Neuankömmlinge gemäss Innenministerium auf 1800. Das SEM wollte sich nicht zur Situation in anderen Ländern äussern.

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