Nach Eklat an Gemeinderatsausflug wegen «unsittliche Fotos» auf Handy
Visper Gemeinderat tritt auch als Grossrat zurück

Flavio Schmid, Gemeinderat in Visp VS, ist nach Vorwürfen wegen unangemessenen Verhaltens bei einem Ausflug Ende September zurückgetreten. Nun gibt er auch sein Mandat als Grossrat ab. Er bestreitet die Anschuldigungen – und tischt eine WhatsApp-Geschichte auf.
Publiziert: 05.11.2025 um 19:45 Uhr
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Aktualisiert: 05.11.2025 um 20:24 Uhr
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Hausverbot wegen Handyfotos: Ex-Gemeinde- und Ex-Grossrat Flavio Schmid.
Foto: zvg

Darum gehts

  • Visper Gemeinderat tritt wegen Vorwürfen zurück – auch als Grossrat
  • Solothurner Hotel «La Couronne» hob das Hausverbot wieder auf
  • Der Vorfall ereignete sich während eines Gemeinderatsausflugs am 27. September
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Daniel MacherRedaktor News

Der Visper Gemeinderat Flavio Schmid hat am Dienstagabend bekannt gegeben, dass er mit sofortiger Wirkung als Gemeinderat zurücktritt. Am Mittwoch legte er nun auch sein Mandat im Walliser Kantonsparlament nieder, wie das Onlineportal Pomona berichtet. Hintergrund sind die Vorwürfe wegen unangemessenen Verhaltens bei einem Gemeinderatsausflug Ende September.

Nach einem Gemeinderatsausflug am 27. September wurden Vorwürfe gegen den Gemeinderat laut. Demnach soll er sich während eines Restaurantbesuchs im Hotel «La Couronne» in Solothurn unsittliche Fotos und Videos auf seinem Smartphone angesehen und gezeigt haben. Das Hotel sprach ein Hausverbot aus. Zuerst hatte der «Walliser Bote» darüber berichtet.

«Missverständnis» und «abstruse Kampagne»

Noch am Dienstagnachmittag schrieb Schmid in einer Mail an seine Ratskollegen, dass die erhobenen Vorwürfe gegen ihn zurückgezogen und damit gegenstandslos seien, wie der «Walliser Bote» berichte. Es habe sich vielmehr um ein Missverständnis im Zusammenhang mit einer privaten Nachricht auf seinem Mobiltelefon gehandelt.

«Ich hatte eine WhatsApp-Nachricht eines unbekannten Absenders geöffnet, in der sich ein kurzer Filmausschnitt mit nicht standesgemässem Inhalt befand», schreibt er. Den Beitrag habe der nun ehemalige Gemeinderat umgehend gelöscht. Dabei sei er vom Servicepersonal beobachtet worden – was «offenbar zu einer Fehlinterpretation der Situation führte», heisst es in der Mail.

Weiter führte Schmid aus, das Hotel habe ihm schriftlich mitgeteilt, dass die Vorwürfe geklärt seien, es keine rechtlichen Konsequenzen gäbe und das Hausverbot aufgehoben werde. Von «übereilten und völlig unbegründeten Vorwürfen» ist im Schreiben des Hotels an die Gemeinde jedoch nicht die Rede, wie die Zeitung festhält.

Der Gemeinderat kritisierte in der Mail auch Amtskollegen und deren Berater. Seit mehreren Tagen werde eine «abstruse Kampagne» gegen seine Person geführt.

Hotelbetrieb «La Couronne» will sich nicht äussern

«Das übereilt erteilte Hausverbot und die aktiv geförderte Falschadressierung haben unvorhergesehene Konsequenzen, die mich in meiner politischen wie auch beruflichen Zukunft massiv belasten, meine persönliche Integrität infrage stellen und meinen weiteren Werdegang nachhaltig gefährden», schrieb Schmid.

Der Hotelbetrieb «La Couronne» will sich derweil nicht weiter zum Dossier äussern, obwohl die Frage im Raum steht, wieso die Geschäftsleitung am 1. Oktober ein Hausverbot aussprach und den Vorfall konkret beschrieb, um den Brief drei Wochen später als «gegenstandslos» zu bezeichnen.

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