Nach Eigenmietwert-Aus
Zweitwohnungsbesitzer wollen sich gegen neue Steuer wehren

Das Stimmvolk hat Ende September die Abschaffung des Eigenmietwerts beschlossen. Besonders von Steuerausfällen betroffene Kantone können nun eine neue Steuer auf Zweitwohnungen einführen. Doch dagegen wächst Widerstand.
Publiziert: 09:06 Uhr
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Aktualisiert: 09:09 Uhr
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Sollen Zweitwohnungsbesitzer nach dem Eigenmietwert-Aus eine neue Steuer aufgebrummt erhalten?
Foto: Blicksport

Darum gehts

  • Zweitwohnungsbesitzer wehren sich gegen geplante Objektsteuer in Bergkantonen
  • Widerstand gegen Kompensation für Wegfall des Eigenmietwerts auf Zweitwohnungen
  • Gebirgskantone rechnen mit Mindereinnahmen von fast 280 Millionen Franken
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Allzu viel wollen sich die Zweitwohnungsbesitzer nicht gefallen lassen. Sie künden bereits Widerstand an gegen die sogenannte Objektsteuer, welche die Bergkantone für Zweitwohnungsbesitzer einführen können. Damit könnten die Kantone die Steuerausfälle nach dem Wegfall des Eigenmietwerts kompensieren. 

«Für uns wäre auf jeden Fall eine rote Linie überschritten, wenn Zweitwohnungsbesitzer für den wegfallenden Eigenmietwert auf Erstliegenschaften zur Kasse gebeten werden sollen», sagte Heinrich Summermatter (78), Präsident der Allianz Zweitwohnungen Schweiz, zu den CH-Media-Zeitungen. Er zeigt sich aber gesprächsbereit.

Es geht um Dutzende Millionen Franken

Für den Walliser Verband der Zweitwohnungen steht dagegen fest, dass er sich gegen die Einführung einer Objektsteuer auf Zweitwohnungen wehren will, wie Verbandspräsident Nicolas Leuba sagte. 

Die Gebirgskantone hatten sich – vergeblich – gegen die Abschaffung des Eigenmietwerts gewehrt. Denn sie gehen von fast 280 Millionen Franken Mindereinnahmen auf Kantons- und Gemeindeebene aus. Davon entfallen rund 150 Millionen auf Zweitwohnungen. Als Kompensation sieht der Bund vor, dass die Kantone nun eine sogenannte Objektsteuer auf Zweitwohnungen erheben können. 

Knatschpotenzial ist hoch

In der Finanzfrage liegt viel Knatschpotenzial zwischen Tourismusgemeinden und Ferienwohnungsbesitzern. Der Gemeindepräsident von Goms VS, Gerhard Kiechler (60), sagte nach der Abstimmung zu Blick, die Einheimischen zahlten den Grossteil der Infrastruktur der Gemeinde, belegten aber nur ein Viertel der Wohnungen. Die Ferienwohnungsbesitzer zahlten dagegen nur ein Fünftel der Steuern. 

Allianz-Zweitwohnungen-Präsident Summermatter dagegen betont die Wichtigkeit seiner Klientel: Zweitwohnungsbesitzer sorgten für ein Viertel der Tourismuserträge. Er droht schon indirekt: «Wir sind gute Kunden, aber wenn man uns verärgert, sind wir keine guten Kunden mehr.»

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