Lieber ein Luxus-BMW für 170'000 Franken
Im Tesla wurde es Basler Regierungsräten schlecht

Eine 170'000-Franken-Staatskarosse sorgt in Basel für Kritik. Der Regierungspräsident verteidigt den Elektro-BMW – im Tesla sei es den Regierungsräten beim Arbeiten übel geworden.
Publiziert: 31.05.2025 um 10:04 Uhr
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Aktualisiert: 31.05.2025 um 11:12 Uhr
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Rund 170'000 Franken teuer: Die neue Staatslimousine der Basler Regierung ist ein solches Modell, ein BMW i7.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Basler Regierung kaufte BMW i7 für 170'000 Franken als Dienstwagen
  • Tesla erwies sich als ungeeignet, verursachte Übelkeit bei Laptop-Arbeit
  • Flotte wurde von drei auf zwei Fahrzeuge reduziert, auch dank ÖV und Velo
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Sven AltermattCo-Ressortleiter Politik

Die Regierung des Kantons Basel-Stadt sorgt mit einer Neuanschaffung für Kritik: Seit 2024 fährt sie mit einem BMW i7, einem vollelektrischen Oberklassefahrzeug, das rund 170’000 Franken kostet.

Der Wagen ersetzte zwei bisherige Dienstautos: einen Mercedes S500 mit Verbrennungsmotor (Baujahr 2013) und einen Tesla S100D, der erst 2021 beschafft worden war. Die Grünen-Grossrätin Raffaela Hanauer (32) wollte in einer Anfrage wissen, warum ausgerechnet dieses «gross dimensionierte Fahrzeug» ausgewählt wurde und ob auch andere Elektroautos geprüft wurden.

«Unbequem und führt zu Übelkeit»

Der Regierungsrat verteidigt seine Entscheidung mit funktionalen Gründen. Der Mercedes sei in die Jahre gekommen und reparaturanfällig. Und der Tesla habe sich trotz seiner modernen Technik als «ungenügend» erwiesen.

Nach zwei Jahren Erfahrung sei klar geworden, dass der Tesla für Chauffeurfahrten nicht geeignet sei: Es gebe zu wenig Platz im Fond, die Sitzposition sei unbequem und das Arbeiten erschwert. Konkret: «Das Arbeiten am Laptop ist im Tesla unbequem und führt zu Übelkeit», hält Regierungspräsident Conradin Cramer (46, LDP) in seiner Stellungnahme zum Vorstoss fest. Darüber berichtete zuerst die «bz Basel»

«Perfekte Ausstattung zum Arbeiten»

Bereits 2023 wurde entschieden, die Staatsflotte von drei auf zwei Fahrzeuge zu reduzieren, da die Regierungsräte häufiger mit dem ÖV oder dem Velo unterwegs seien. Einen Tesla behielt man, der andere wurde zusammen mit dem Mercedes ersetzt. 

Die Wahl fiel auf den BMW i7, weil er als einziger alle Anforderungen erfüllt habe: rein elektrisch, über 600 Kilometer Reichweite und Schnellladung in 35 Minuten. «Der BMW bietet im Fond die perfekte Ausstattung zum Arbeiten», so die Regierung. Man brauche ein Auto der Oberklasse, «da es auch zu Repräsentationszwecken gebraucht wird». 

Eine spezielle Freisprecheinrichtung ermögliche zudem vertrauliche Gespräche, ohne dass der Chauffeur mithört. Weil der BMW zwei Fahrzeuge ersetzt, beziffert die Regierung die effektiven Mehrkosten auf rund 120'000 Franken.

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