Darum gehts
- Schweizer Restaurant in Mailand enttäuscht mit mangelndem Schweizer Angebot
- Trotz Schweizer Prominenten-Porträts dominiert italienische Küche die Speisekarte
- Bisher nur ein Schweizer Käse im Angebot, gar keine Schweizer Weine
Es ist ein einmaliges Aushängeschild der Schweiz: Das Centro Svizzero in Mailand ist der grösste Bundesbau im Ausland. Das 20-stöckige Hochhaus sticht heraus, in der italienischen Metropole wird es schlicht «Schweizer Turm» genannt. Im Erdgeschoss befindet sich der «Swiss Corner» – ein Restaurant, das helvetisches Flair verspricht.
Der Gastrobetrieb ist täglich geöffnet. An den Wänden hängen Porträts von Schweizer Persönlichkeiten: Die Sportstars Roger Federer (43) und Lara Gut (34) blicken den Gästen ebenso entgegen wie die Spitzenköche Andreas Caminada (48) und Anton Mosimann (78). Auch Moderatorin Michelle Hunziker (48) und Fussballgoalie Yann Sommer (36), beide in Italien bestens bekannt, dürfen nicht fehlen.
Aber kulinarisch? Wer Schweizer Küche erwartet, wird enttäuscht! Auf der Karte: viel Italien, kaum «Svizzera» – trotz über 50 Optionen.
Ein einsamer Emmentaler
Zumindest gibt es zum Frühstück ein Müesli, das als Birchermüesli durchgeht; ein Crêpe namens «St. Moritz»; und zeitweise eine Rösti-Variante – serviert etwa mit Lachsstückli. Der Rösti-Toast? Ein Convenience-Produkt mit Form-Schmelzkäse, hergestellt im EU-Raum.
Mitten in Mailand ragt seit 1952 ein Stück Schweiz in den Himmel: das Centro Svizzero. Der 20-stöckige Turm ist der grösste Repräsentationsbau der Eidgenossenschaft im Ausland. Entworfen vom Luzerner Stararchitekten Armin Meili (1892–1981), war das Hochhaus einst das höchste der Stadt.
Heute beherbergt es das Generalkonsulat, die Handelskammer, den Swiss Business Hub, Schweiz Tourismus und weitere Institutionen. Im Erdgeschoss befindet sich der «Swiss Corner». Die Idee hinter dem Bau war ambitioniert: Das Centro sollte, so formulierte es einmal die «NZZ», als «symbolträchtiger Spiegel der Swissness in Italien» wirken.
Mitten in Mailand ragt seit 1952 ein Stück Schweiz in den Himmel: das Centro Svizzero. Der 20-stöckige Turm ist der grösste Repräsentationsbau der Eidgenossenschaft im Ausland. Entworfen vom Luzerner Stararchitekten Armin Meili (1892–1981), war das Hochhaus einst das höchste der Stadt.
Heute beherbergt es das Generalkonsulat, die Handelskammer, den Swiss Business Hub, Schweiz Tourismus und weitere Institutionen. Im Erdgeschoss befindet sich der «Swiss Corner». Die Idee hinter dem Bau war ambitioniert: Das Centro sollte, so formulierte es einmal die «NZZ», als «symbolträchtiger Spiegel der Swissness in Italien» wirken.
Die Käseplatte? Neben Grana Padano, Pecorino und anderen italienischen Sorten liegt – als einziger Schweizer Vertreter – ein Emmentaler. Kein Gruyère, kein Tête de Moine. Und auf der ansehnlichen Weinkarte? Kein Tropfen aus der Schweiz!
Dafür gibt es Pinsa und Pasta, Bresaola-Carpaccio und Burrata, Tiramisu sowie toskanische Weine – Köstlichkeiten, die es Mailand ohnehin an jeder Ecke gibt und auch in der Schweiz geschätzt werden.
Verantwortliche wollen jetzt handeln
Gut 40 Kilometer von der Landesgrenze entfernt hätte die Schweiz im Vorzeigelokal die perfekte Gelegenheit, ihre – im Ausland kaum bekannte – Küche ins Rampenlicht zu stellen. Doch diese Chance bleibt ungenutzt. Betrieben wird das Lokal von einem Gastrounternehmen im Auftrag der schweizerisch-italienischen Handelskammer.
Kulinarischer Landesverrat? Der Vorwurf steht im Raum – doch das Problem ist erkannt. Die Handelskammer verspricht gegenüber Blick Besserung. Man arbeite mit dem neuen Gastronomiepartner daran, das Angebot an Schweizer Produkten auszubauen, erklärt Generalsekretärin Alessandra Modenese Kauffmann. Die Karte werde derzeit angepasst.
Vorgesehen sei neben Schweizer Weinen auch eine breite Auswahl an hiesigen Käsesorten. Zudem sind laut Modenese Kauffmann thematische Abende mit Fondue oder Raclette geplant. Vielleicht dauert es also nicht mehr lange, bis die Schweiz in Mailand auch mehr nach Schweiz schmeckt.