Konsum stabil
Trotz steigender Preise – Schweizer stehen auf Bio

Trotz steigender Preise bleibt die Nachfrage nach Bio-Produkten hoch. Hauptmotive für den Kauf sind die Vermeidung von Pestiziden, gesunde Ernährung und artgerechte Tierhaltung.
Publiziert: 11:40 Uhr
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Aktualisiert: 12:50 Uhr
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Keine Antibiotika und eine artgerechte Haltung: Schweizerinnen und Schweizer greifen weiterhin gerne zu Bio-Produkten. (Archivbild)
Foto: keystone-sda.ch
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Der Konsum von Bioprodukten hat sich nach dem inflationsbedingten Wachstumsschub 2023 im Jahr 2024 stabilisiert. Das Umsatzplus im Bio-Segment lag bei 0,3 Prozent. Der Anteil von Personen mit hohem Bio-Konsum wuchs zwischen 2022 und 2024 um sechs Prozentpunkte auf 55 Prozent.

Gleichzeitig zeigte sich bei dieser Personengruppe eine Abkehr vom Fleischverzehr und ein leichter Anstieg beim Konsum veganer Mahlzeiten, wie das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (Fibl) am Montag in Frick AG mitteilte.

Preis bleibt die grösste Hürde

Der Anteil der Bio-Lebensmittel im Detailhandel lag 2024 bei 11,6 Prozent und erbrachte einen Umsatz von rund 3,5 Milliarden Franken. Während der Umsatz um 0,3 Prozent zulegte, stieg der mengenmässige Absatz an Bioprodukten 2024 um 1,7 Prozent. Zwischen 2021 und 2024 lag die Wachstumsrate in Franken unter einem Prozent.

Wie bereits bei der letzten Erhebung 2022 blieb der Preis 2024 die wichtigste Kaufbarriere und gewann sogar an Bedeutung. Andere Kriterien wie etwa Verpackung, Geschmack oder zu geringe Inlandproduktion verloren dagegen an Wichtigkeit.

Die Gründe zum Kauf von Bio-Lebensmitteln blieben zwischen 2022 und 2024 hingegen gleich. Bei den persönlichen Motiven stand die Vermeidung chemischer Pflanzenschutzmittel, die gesunde Ernährung oder die Geringfügigkeit von Zusatzstoffen zuvorderst.

Klassische Detailhändler am dominantesten

Als allgemeine Motive gaben das Vermeiden des Antibiotikaeinsatzes bei Nutztieren, eine artgerechte Tierhaltung und die umweltschonende Produktion den Ausschlag.

Im Fachhandel setzte die Bio-Produktion mit einem Anteil von 5,7 Prozent im Jahr 2024 immer weniger um. 2022 waren es noch 6,7 Prozent gewesen. Die Discounter steigerten hingegen den Umsatz leicht um 0,1 Punkt auf 6,1 Prozent. Zunehmend führen diese Bio-Eigenmarken.

Das grösste Plus verzeichneten die «klassischen» Detailhändler mit 0,9 Prozentpunkte. Sie erwirtschafteten 88,2 Prozent des Bio-Umsatzes. Bei diesen Händlern liegt auch der Anteil von Bio-Lebensmitteln am Gesamtumsatz mit 13,5 Prozent am höchsten.

Schweizer wollen Bio-Getreide

Die umsatzstärkste Bio-Warengruppe waren 2024 neu das Getreide und Backwaren. Zurückzuführen ist das sowohl auf die Menge als auch auf die Preise. Auf dem zweiten Platz folgten Gemüse und Kartoffeln, auf dem dritten Milchprodukte und ihre Alternativen.

Mit 61,4 Prozent war der Bio-Marktanteil bei der Babynahrung am höchsten. Das Fibl stützt seine zweijährige Erhebung auf das kombinierte Haushalts- und Retailpanel der Kaufverhaltensforschung von NielsenIQ.

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