Darum gehts
- Kernkraftwerk Gösgen in Revision, Wiederinbetriebnahme verzögert sich
- Neue Berechnungsmethode entdeckt Probleme
- Wiederinbetriebnahme auf den 22. August verschoben
Beim Kernkraftwerk Gösgen im Kanton Solothurn hat es sich momentan ausgedampft. Das AKW, das seit November 1979 in Betrieb ist, ging am 24. Mai in die planmässige Jahresrevision. Ursprünglich hätte diese etwa einen Monat dauern sollen. Doch «Gösgen» ist noch nicht wieder am Netz.
Am 25. Juni schrieben die Betreiber von einem verzögerten Wiederanfahren. Zwei Wochen später hiess es, die Stromproduktion sei noch nicht aufgenommen worden. Jetzt schreibt die Elektrizitätskommission Elcom in einem aktuellen Lagebericht: «Die Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerks Gösgen wurde um weitere 18 Tage auf den 22.8. verschoben.»
Was ist passiert? Mit einer neuen Berechnungsmethode wurde entdeckt, dass es im Falle eines Rohrbruchs bei einzelnen Leitungssystemen zu Überlastungen kommen könnte. «Die Anlage ist vollständig intakt. Es hat sich kein Rohrbruch ereignet und es sind keine Überlastungen aufgetreten», erklärt Mediensprecherin Barbara Kreyenbühl. «Es besteht und bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für Mensch und Umwelt.»
Nachweise müssen überprüft werden
Für den sicheren Betrieb müsse man «umfassende Nachweise für den sicheren Anlagebetrieb unter den identifizierten Bedingungen» erarbeiten und dem Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI zur Genehmigung unterbreiten. «Diese Nachweise sind sehr komplex und aufwendig und brauchen mehr Zeit als ursprünglich geplant.» Allerdings seien fast alle Berechnungen abgeschlossen. «Das Wiederanfahren der Anlage erfolgt nach der Prüfung und Freigabe der Nachweise durch das Ensi», heisst es weiter.
Ob das jedoch bis zum 22. August der Fall sein wird, ist noch nicht definitiv. Es kann zu weiteren Verzögerungen kommen.