Besonders Frauen benachteiligt
Bund geht beim Armee-Erwerbsersatz über die Bücher

Der Bundesrat unterstützt eine Motion zur Überprüfung der Erwerbsersatz-Entschädigung für Armeedienstleistende. Die FDP fordert eine Anpassung, insbesondere zugunsten von Frauen im Militär, um den Frauenanteil in der Armee zu erhöhen.
Publiziert: 11:28 Uhr
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Der Bundesrat ist bereit, den Erwerbsersatz für den Dienst in der Armee zu überprüfen und falls nötig anzupassen. (Archivbild)
Foto: PETER SCHNEIDER
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Der Bundesrat ist bereit, die Erwerbsersatz-Entschädigung für den Dienst in der Armee zu überprüfen und falls nötig anzupassen. Er beantragt ein Ja zu einer Motion aus der FDP-Fraktion, die eine Korrektur namentlich zu Gunsten von Frauen beim Militär verlangt.

Eingereicht hat die Motion FDP-Nationalrat Marcel Dobler (SG). Die finanzielle Entschädigung für den Dienst orientiere sich am vorigen Einkommen orientiert, schrieb er. Gerade Frauen mit tiefem Pensum erhielten daher meist die Mindestentschädigung. Bei der Korrektur sollen aber auch Männer in gleicher Lage berücksichtigt werden.

Führungsgrad wird nicht beachtet

«Eine Majorin mit 1000 Diensttagen und Führungsverantwortung (...) erhält heute gleich viel wie ein Rekrut am ersten Diensttag», schrieb Dobler. Eine Frau habe damit keinen Anreiz, beim Militär weiterzumachen. Damit sei es nicht realistisch, in der Armee den Frauenanteil von heute etwa 1,5 Prozent auf zehn Prozent zu steigern.

Der Bundesrat erklärt sich in seiner am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme bereit, das Anliegen aufzunehmen. Die heutigen Bestimmungen zur Erwerbsersatzordnung bildeten die gesellschaftliche Realität nicht mehr vollständig ab, räumte er ein. Er will die Motion, über die nun zuerst der Nationalrat entscheidet, im Rahmen des Aktionsplans zur «Gleichstellungsstrategie 2030» umsetzen.

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