Ärger um Autobahn-Tempo
SVP-Nationalrat will Tempo-80-Pläne des Bundes bremsen

Der Kampf ums Gaspedal spitzt sich zu: Der Bund will zu Stosszeiten Tempo 80 auf vielen Autobahnstücken einführen. Diesen Plänen sagt nun SVP-Nationalrat Thomas Knutti den Kampf an.
Kommentieren
1/5
Bei zu viel Verkehr können gewisse Anlagen automatisch die erlaubte Höchstgeschwindigkeit anpassen.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Bund plant Tempo 80 zu Stosszeiten auf Schweizer Autobahnen einzuführen
  • SVP-Nationalrat Knutti kritisiert flächendeckende Umsetzung als verkehrstechnisch problematisch
  • Tempo 80 gilt aktuell auf 500 Autobahnkilometern, bald auf 1100
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
LucienFluri05.jpg
Lucien FluriCo-Ressortleiter Politik

Wenn es stockt auf der Autobahn, dann soll nur noch Tempo 80 erlaubt sein: Das plant der Bund. Schon bald dürfte die Höchstgeschwindigkeit 80 zu Stosszeiten auf grossen Teilen des Schweizer Autobahnnetzes kommen, wie Blick mehrfach berichtet hat.

Heute gilt Tempo 80 zu Stosszeiten auf rund 500 Autobahnkilometern. In den nächsten Jahren dürfte dies auf 1100 der insgesamt 2254,5 Kilometer der Fall sein. Möglich machen dies elektronische Anzeigen über der Fahrbahn, die auf Tempo 80 umschalten, wenn es zu viel Verkehr hat. 

Doch nun wächst der Widerstand dagegen. SVP-Nationalrat Thomas Knutti (52) will das Bundesamt für Strassen (Astra) im Departement von SVP-Bundesrat Albert Rösti (58) bei seinen Tempo-80-Bestrebungen bremsen. Tempo 80 sei «aus verkehrstechnischer wie auch volkswirtschaftlicher Sicht der falsche Weg», zeigt sich der Berner Politiker überzeugt.

Knutti hat deshalb im Nationalrat einen Vorstoss eingereicht, der den Bund auffordert, «auf die flächendeckende oder statische Ausweitung von Tempo 80 km/h auf Schweizer Autobahnen zu verzichten». Nur in bestimmten Situationen, etwa wenn es um die Verkehrssicherheit geht, soll Tempo 80 möglich sein.

Basel als schlechtes Beispiel

«Die Nationalstrassen sind das Rückgrat der Mobilität in der Schweiz», so Knutti. Er ist überzeugt: «Häufige und grossflächige Tempowechsel destabilisieren den Verkehrsfluss, erhöhen die Unfallgefahr und führen zu ineffizientem Fahrverhalten.»

Knutti weiter: Die Tempowechsel «erzeugen genau jene Staus, die sie angeblich verhindern sollen». Dies zeige sich exemplarisch auf der A2 im Raum Pratteln». Trotz Tempo 80 würden dort «nach wie vor regelmässig Stauzeiten von bis zu 45 Minuten gemessen».

Anders sieht es der Bund. Die Verkehrsexperten sind überzeugt, dass Tempo 80 bei sehr grossem Verkehrsaufkommen dank weniger Spurwechsel für einen gleichmässigeren Verkehrsfluss sorgt. Nun ist das Parlament am Zug. 

Hier stören Umweltaktivisten die Rede von Albert Rösti
1:38
«Du opferst unsere Kinder»:Hier stören Umweltaktivisten die Rede von Albert Rösti
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen