Abgangsentschädigungen
Vertraute von Alain Berset kassierten mehr als 750’000 Franken

Bei seinem Abschied aus dem Bundesrat verteilte der Sozialdemokrat grosszügige Abschiedsgeschenke
Publiziert: 00:02 Uhr
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Alain Berset war von 2012 bis 2023 Bundesrat.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Bundesrat Bersets Team erhielt über 750'000 Franken Abgangsentschädigungen
  • Ehemalige Mitarbeiter gründeten Beratungsagenturen oder wechselten zu einflussreichen Organisationen
  • Lukas Gresch bekam mit 366'665 Franken die höchste Entschädigung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Wenn ein Bundesrat abtritt, stehen seine engsten Mitarbeiter vor der Frage: gehen oder bleiben? Manche wollen sich ohnehin beruflich verändern, andere kommen mit der neuen Chefin oder dem neuen Chef nicht klar. Entscheiden sie sich für den Absprung, dürfen sie sich auf einen «goldenen Handschlag» freuen: Die Entschädigungen sind eine zusätzliche Motivation, die Bundesverwaltung zu verlassen.

Recherche-Hinweise

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Bundesrat Alain Berset (53) hat Ende 2023 als Bundesrat aufgehört, später wurde er zum Generalsekretär des Europarats in Strassburg (F) gewählt. Sein engster Mitarbeiterstab in Bern kassierte insgesamt mehr als 750’000 Franken, wie Recherchen von Blick, gestützt auf das Öffentlichkeitsgesetz, zeigen. Wer erhielt wie viel?

  • Lukas Gresch (53) erhielt den grössten Batzen: 366’665 Franken! Gresch war von 2020 bis 2023 Bersets Generalsekretär. Er bereitete alle Bundesratsgeschäfte vor, bei ihm liefen die Fäden zusammen. Heute ist er Partner bei Hirzel Neef Schmid Konsulenten. Die Firma zählt zu den einflussreichsten Lobby-Agenturen der Schweiz.
  • Stefan Honegger (48) kassierte 153’207 Franken. Er arbeitete von 2020 bis 2023 als Bersets persönlicher Mitarbeiter und war für die Bereiche Gesundheit, Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen zuständig. Zusammen mit Bersets ehemaligem Kommunikationschef Peter Lauener (57) gründete er die Beratungsagentur Plus-Value.
  • Michael Brändle (49) erhielt 133’728 Franken, obwohl er deutlich länger für Berset gearbeitet hatte als Stefan Honegger. Brändle war von 2012 bis 2023 Bersets persönlicher Mitarbeiter. Heute ist er Präsident der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und stellvertretender Direktor des Schweizerischen Städteverbands.
  • Rémy Lüthy (38) war nur ein gutes Jahr stellvertretender Generalsekretär – von 2023 bis 2024. Trotz kurzer Dienstzeit erhielt der Absolvent eines CAS an der HSG eine Abgangsentschädigung in Höhe von 53’759 Franken. Heute ist er Leiter für Arbeitsmarktfähigkeit, Gesundheit und Soziales beim Staatsbetrieb SBB.
  • Gianna Blum (38) war ebenfalls nur kurz für Alain Berset tätig – von 2022 bis Ende 2023 als Co-Leiterin Kommunikation. Die ehemalige Blick-Journalistin erhielt ein Abschiedsgeschenk in Höhe von 44’311 Franken. Heute arbeitet Blum in der Medienstelle von SRG-Direktorin Susanne Wille (51).
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