Pleiten, Pech und Panzer: Als im Sommer 2023 der Schlamassel mit 96 Ruag-Panzern in Norditalien aufflog, musste Toni Eder (64) seinen Sessel als VBS-Generalsekretär räumen. Obwohl die damalige Bundesrätin Viola Amherd (63) nach aussen kein schlechtes Wort über ihren Generalsekretär verlor: Sie war über dessen Krisenmanagement sehr verärgert.
Eder hatte es unter anderem versäumt, einer Whistleblower-Meldung über Korruption bei der Ruag nachzugehen. Der Schaden für die Steuerzahler lag im zweistelligen Millionenbereich. Die Schweizer Bundesanwaltschaft und die deutsche Korruptionsstaatsanwaltschaft ermitteln.
Hoch dotiertes Mandat im Projekt Mitholz
Eder kennt Bundesbern bestens. Unter Bundesrätin Doris Leuthard (62) amtete er bereits als Uvek-Generalsekretär. Entsprechend weich fiel er auch nach seinem Rausschmiss aus dem Verteidigungsdepartement: Amherd stattete Eder mit einem hoch dotierten Mandat für das ehemalige Munitionslager Mitholz aus.
Recherchen von Blick zeigen, gestützt auf das Öffentlichkeitsgesetz: Eder erhielt im vergangenen Jahr eine Abgangsentschädigung in Höhe von 363'037 Franken. Hinzu kommt das Honorar für die Mitwirkung im Gremium «Externe Unterstützung strategische Steuerung» im Projekt Mitholz. «Abgemacht wurde ein maximales Volumen zwischen 30’000 und 40’000 Franken pro Jahr mit einem Kostendach von knapp 130'000 Franken bis Ende 2028», teilt das VBS mit.
Pech und Pannen verfolgen Toni Eder aber weiterhin. Er war auch für die F-35-Kampfjetbeschaffung zuständig. Parlamentarier wollen ihn nun wegen der damit verbundenen Kostenexplosion vorladen.