Darum gehts
- Sara Leutenegger verteidigt Kita-Betreuung ihrer Kinder
- Influencerin betont Vereinbarkeit von Mutterschaft und Karriere
- Über 120'000 Menschen folgen Sara Leutenegger auf Instagram
Es ist die alte Mär: Arbeitet eine Mutter nicht, ist sie faul. Tut sie es, hallt der Vorwurf, karrieregeil zu sein, durch die kalten Räume. Die Neuauflage behandelt Kinder, Kita und Karriere und daraus resultierende Vorwürfe, mit denen sich die Schweizer Influencerin Sara Leutenegger (31) konfrontiert sieht. Die Mitinhaberin einer Social-Media-Marketingagentur bringt ihre Söhne Lio (5) und Pablo (2,5) in eine private Kindertagesstätte. «Seit eineinhalb Jahren werden sie da an vier Tagen pro Woche bestens betreut. Mein Mann Lorenzo holt sie jeweils ab, ich geniesse den wöchentlichen Mamitag», sagt sie zu Blick.
Wer mit Leuteneggers Kritikern aufschreien will, atme nun kurz durch. Hier kommt ihre klare Antwort und Ansage: «Ich bin mit Leib und Seele Mutter. Das bin ich auch als Unternehmerin, Influencerin, Ehefrau und Tochter. Meine Kinder wachsen mit den gleichen Werten auf, die wir ihnen als Eltern mit auf den Weg geben, wie sie in der Kita vorgelebt werden.» Einer der wichtigsten sei «leben und leben lassen».
Hinter dem grössten Shitstorm stecken Frauen
Am meisten erschrecke sie, dass es oft Frauen seien, die einen Shitstorm gegen sie anzetteln. Sara Leutenegger merke in den Kommentaren, «dass es oft Mütter sind, die mit ihrem eigenen Leben nicht zufrieden sind». Auf ihrer Instagramseite, der über 120'000 Menschen folgen, gibt sie viel von ihrem Familienleben preis. Wie sie ihre Söhne in die Kita bringt, wie sie zu viert ihre Ferien verbringen, lachen, geniessen und glücklich sind. «Ich teile immer wieder Mami-Content, das macht mich sicher angreifbarer für diese Thematik.»
Sie zeigt auch, wie sie mit Freundinnen an einem Konzert tanzt oder über den roten Teppich eines Events schreitet. «Du bist Mutter, geh nicht feiern», lese sie dann von einer «Hausfrauenstimme mit erhobenem Moralfinger». Der Gipfel war kürzlich, als man sie an einem Anlass gefragt habe, wo ihre Söhne seien. «Leider ein Klassiker, dass man dies eine Frau fragt. Meinen Mann hat man im Ausgang noch nie danach gefragt.»
Dass sich Sara Leutenegger dem Vorwurf stellt «Wer Kinder hat, soll weder arbeiten, noch feiern» hat einen Grund. Sie will darüber eine offene Diskussion führen und sich nicht davon in die Enge treiben lassen. «Es gibt ja auch die Tradwife-Gegenbewegung. Frauen, die das alte Rollenbild leben und zelebrieren.» Sie feinde deren Lebensplan, der anders sei als der ihre, ja auch nicht an, so die Influencerin. «Mein Appell wird nie leiser – im Leben nicht und auf Social Media nicht.»
Für Christa Rigozzi ist Fremdbetreuung kein Thema
Dass Kinder und Karriere für manche ein Dorn im Auge sind, weiss auch Moderatorin Christa Rigozzi (42), Mutter der achtjährigen Zwillinge Alissa und Zoe. «Als ich drei Monate nach der Geburt wieder begann zu arbeiten, war das für viele überraschend, und ich wurde dafür kritisiert.» Sie jedoch findet es «völlig normal, dass auch Mütter berufstätig sind und ihren Job lieben dürfen».
Die kritischen Stimmen seien bei ihr seit langem verstummt. «Weil ich meine Arbeit so organisiere, dass ich immer wieder schnell zu Hause bin. Ich verbringe sehr viel Zeit mit meinen Kindern, nehme mir oft frei und reise fast überall mit ihnen hin.» Fremdbetreuung sei für sie und ihren Gatten, Interior Designer Giovanni Marchese (47), kein Thema: «Wir lassen sie nie woanders – das ist unsere bewusste Entscheidung. Jede Familie findet ihren eigenen Weg. Wichtig ist, dass Kinder Liebe, Zeit und Sicherheit spüren – und das bekommen meine zwei ganz bestimmt.
Ehemalige Profisportlerin Mimi Jäger muss arbeiten
Ex-Freestyle-Skistar Mirjam «Mimi» Jäger (42) ist alleinerziehende Mutter von Louie (8) und Jay (5), die an drei Tagen pro Woche im Hort sind. «Kritik von aussen für mein Familienleben bekomme ich nicht. Es ist die eigene Kritik, die ich mir mache und mit der ich mich auseinandersetze.» Dabei spricht sie einen wichtigen Punkt an. «Da ich uns drei alleine finanziere, ist es nicht meine Entscheidung, ob ich arbeiten will oder nicht. Ich muss. Mir bleibt keine andere Wahl.» Sie arbeite 80 Prozent in einer Firma, sei noch selbständig, und ihre beiden Söhne hätten intensive Sporthobbys. «Ich liebe mein Mutterdasein, ich liebe es auch, zu arbeiten. Auch wenn mich das schlechte Gewissen oft plagt. Ich finde es für alle Familien und Mütter wichtig, nicht über andere Lebenssituationen und Pläne zu richten.»