Die Camenzinds über ihren hektischen Familienalltag
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Bei den Schwiizergoofe:Die Camenzinds über ihren hektischen Familienalltag

Nikol Camenzind reitet mit ihren Schwiizergoofe auf der Erfolgswelle
«Es ist wie jeden Tag Kindergeburtstag feiern»

Die Aargauer Musikerin und Produzentin Nikol Camenzind feiert mit den Schwiizergoofe zehnjähriges Jubiläum. Mit SonntagsBlick wagt sie einen Blick zurück.
Publiziert: 16.04.2023 um 21:04 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2023 um 21:34 Uhr
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Nikol Camenzind ist die treibende Kraft hinter dem Kinderchorprojekt Schwiizergoofe.
Foto: Nathalie Taiana
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Laszlo SchneiderTeamlead People-Desk

Es ist nur eine knappe Woche her, seit Hunderte Familien mit ihren Autos im Osterstau standen. Während sich Eltern über das langsame Tempo vor dem Gotthard-Nordportal genervt haben dürften, dürfte sich auf so mancher Rückbank die blanke Langeweile breitgemacht haben. Das Rezept dagegen hiess in so manchem Fall: Schwiizergoofe. Das Kinderchor-Projekt der Aargauerin Nikol Camenzind (40) feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. In dieser Zeit hat es sich vom Experiment zur festen Grösse in der Schweizer Musikszene gemausert.

Anfang April verwies «Abentüür Zauberzirkus», das mit einem Hörspiel kombiniert ist, Musikgrössen wie Herbert Grönemeyer (67) auf die hinteren Plätze der Hitparade. In dem neuen Album nehmen die Schwiizergoofe ihre Hörerschaft mit in die farbenfrohe Welt der Manege. Gründerin Camenzind versucht, SonntagsBlick zu erklären, weshalb ihr Konzept wohl bei Jung und Alt so gut ankommt: «Die Goofen sind eine Bande von freien, lebensfrohen Kindern, die auf Bäume klettern und spontan sein dürfen – und sollen.» Viele Erwachsene merkten, dass ihre Kindheit viel zu schnell vorbei gewesen und es darum wichtig sei, sie noch einmal aufleben zu lassen.

«Ich ziehe alle Hüte vor den Eltern»

Obwohl die Schwiizergoofe mittlerweile zu einem aufwendigen Unternehmen mit namhaften Sponsoren gewachsen sind, bleibt Camenzind bescheiden. Ihr ist es wichtig, den Fokus von ihrer Person auf die jungen Protagonisten zu lenken: «Die Bühne gehört den Kindern.» Um sie für den grossen Auftritt optimal vorzubereiten, hat sie in Wettingen AG eine Academy gegründet. In der Schule werden die Schwiizergoofe jeweils am Mittwochnachmittag in Tanz, Gesang und Schauspiel geschult. «Ich ziehe den Hut vor den Eltern, die uns ihre Kinder einmal wöchentlich anvertrauen.» Sie kommen aus Davos, Bern und aus dem Jura. «Durch die Vorbereitung können wir ihnen auch etwas Nervosität nehmen. Wir schicken sie erst auf die Bühne, wenn sie sich bereit dazu fühlen», erklärt die Produzentin. Und dann sei es «wie jeden Tag Kindergeburtstag feiern. Mit Sirup und ‹Lüütistreich›».

Die Schwiizergoofe lassen sich für Camenzind nur schwer von ihren eigenen Kindern trennen, die sie gemeinsam mit Hitproduzent Roman Camenzind (47) hat. Mila (13), Ivo (11) und Nika (8) waren von Anfang an dabei. «Das Projekt habe ich eigentlich ihretwegen gegründet. Und sie waren von Beginn an ein wahnsinnig wichtiger Bestandteil der Schwiizergoofe. Sie haben mir die Kinderwelt wieder neu eröffnet», schwärmt die Musikerin. Camenzind wurde durch ihren Nachwuchs wieder selbst zum Goof – im besten Sinne des Wortes. Das Haus im aargauischen Wettingen ist teils Abenteuerwelt für Kinder, teils Spielplatz für Erwachsene. Und seit kurzem auch ein bisschen Zoo. Um den weissen Flügel in der Mitte des farbigen Wohn-Ess-Bereichs tollt seit wenigen Wochen auch Hündin Nalu, ein Toller.

Fredy Knie junior leiht seine Stimme

Das Abenteuer im heimischen Haus schlägt sich hörbar im Jubiläumsprodukt «Abentüür Zauberzirkus» nieder. «Es ist eine bezaubernde Welt, eine Welt, die ich noch von früher kenne», erinnert sich Camenzind. So sei ihr Team auf die Idee gekommen, mit Fredy Knie junior (76) zusammenzuarbeiten, «der Zirkuskoryphäe schlechthin». Es sei genial, dass sie ihn für das Projekt habe begeistern können. «Er hat unfassbar viele inspirierende Geschichten zu erzählen.» Und darum im neuesten Hörspiel eine Hauptrolle inne: Knie spricht den Zirkusdirektor Roy Fudini.

Camenzind hat auch in Zukunft Grosses vor mit den Knirpsen. Auch einen Schritt ins Ausland schliesst sie nicht kategorisch aus. Immerhin gibt es schon Nebenprojekte auf Französisch und Italienisch: «Die Sprache der Schwiizergoofe ist universell.» Und ihre Lieder sind bei Gross und Klein auch ohne Staus immer willkommen.

Radio-SRF-Moderator erklärt das Chart-Wunder Schwiizergoofe

Kinderbands haben hierzulande nicht bloss eine lange Geschichte, sondern auch Konjunktur. Während die Schlieremer Chind noch von harmlosen Fahrten in den Zoo erzählten, schickten die Ohrewürm ihre jungen Hörerinnen und Hörer bereits «ohni Znacht is Bett». Die Schwiizergoofe ihrerseits stören das Mami beim Yoga. Besonders den Erfolg des Projekts von Nikol Camenzind kann Adrian Küpfer (49), Moderator des Radio-SRF-Familienvormittags, bestens nachvollziehen.

«Die Schwiizergoofe sprechen die Sprache der Kinder – frech und authentisch», erklärt der Berner, der selbst Vater von zwei jungen Kindern ist. «Es sind Songs, bei denen man sofort mitsingen kann und den Refrain kennt.» Noch wichtiger sei aber der Fakt, dass man die Musik nicht nur zu Hause hören, sondern seine Kinder auch mit zu Konzerten nehmen könne. «Ich verfolge die Schwiizergoofe schon seit ihrem ersten Album – der Markt hat nach so einem Projekt geschrien.» Wenn er nach Liedern zum Mitsingen mit seinen Kindern suche, habe er nie etwas Vergleichbares entdeckt.

Adrian Küpfer moderiert den Radio-SRF-Familienvormittag.
SRF

Kinderbands haben hierzulande nicht bloss eine lange Geschichte, sondern auch Konjunktur. Während die Schlieremer Chind noch von harmlosen Fahrten in den Zoo erzählten, schickten die Ohrewürm ihre jungen Hörerinnen und Hörer bereits «ohni Znacht is Bett». Die Schwiizergoofe ihrerseits stören das Mami beim Yoga. Besonders den Erfolg des Projekts von Nikol Camenzind kann Adrian Küpfer (49), Moderator des Radio-SRF-Familienvormittags, bestens nachvollziehen.

«Die Schwiizergoofe sprechen die Sprache der Kinder – frech und authentisch», erklärt der Berner, der selbst Vater von zwei jungen Kindern ist. «Es sind Songs, bei denen man sofort mitsingen kann und den Refrain kennt.» Noch wichtiger sei aber der Fakt, dass man die Musik nicht nur zu Hause hören, sondern seine Kinder auch mit zu Konzerten nehmen könne. «Ich verfolge die Schwiizergoofe schon seit ihrem ersten Album – der Markt hat nach so einem Projekt geschrien.» Wenn er nach Liedern zum Mitsingen mit seinen Kindern suche, habe er nie etwas Vergleichbares entdeckt.

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