Heute läuft die letzte Sendung des SRF-Formats
Hauptproblem von «G&G» existierte seit seiner Geburt

Seit der Premiere 2005 war das SRF-Format «G&G» umstritten. Manche fanden, es sei zu wenig spektakulär, andere, es kämen zu viele ausländische Prominente vor. Schliesslich wurde das Vorabend-Magazin ein Opfer des Spardrucks. Am Freitag läuft die letzte Folge.
Publiziert: 00:04 Uhr
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«Abschied ist ein bisschen wie sterben»: Am Freitag, 27. Juni, erscheint die finale Folge von «G&G», am Sonntag, 29. Juni, läuft das letzte Weekend-Special (jeweils auf SRF 1, 18.35 respektive 18.45 Uhr).
Foto: KEYSTONE/Michael Buholzer

Darum gehts

  • «G&G» endet nach 20 Jahren – letzte Ausgabe läuft diesen Freitag
  • Das Format war umstritten und wandelte sich von der Promi-Show zum Gesellschaftsmagazin
  • Eine Petition zur Erhaltung wurde von knapp 5000 Menschen unterschrieben
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Jean-Claude GalliRedaktor People

Diesen Freitag läuft die letzte Ausgabe von «G&G» (SRF 1, 18.35 Uhr), am Sonntag folgt noch das finale Weekend-Special. Seit SRF im Februar 2025 bekannt gab, das Format im Sommer aus Spargründen einzustellen, hält die Bestürzung beim Publikum und dem 20-köpfigen Team an.

Die Einschaltquoten waren zwar nicht bombastisch, aber auch nicht dramatisch rückläufig. Es gab und gibt eine treue Fangemeinde. Eine Petition zur Erhaltung haben mittlerweile knapp 5000 Menschen unterschrieben.

Auch beim «Chalet Muri Talk» in der Berner Vorortsgemeinde herrschte am letzten Dienstag Betroffenheit. Gast von Talkmaster Claudio Righetti (59) war «G&G»-Redaktionsleiterin Paola Biason (59), die erzählte, wie schwer ihr in den letzten Wochen das Arbeiten angesichts des nahenden Endes gefallen sei. «Wir erleben gerade eine schlimme Zeit, und ich habe viel geweint.» Righetti verlas zudem eine Würdigung der Filmikone Ursula Andress (89), die sich nur höchst selten zu Wort meldet. «Ich bedaure es sehr, dass die so lebendige und farbenfrohe Sendung abgesetzt wird. Das Format machte die ganze Breite und Vielfalt der Talente und kreativen Menschen in der Schweiz für alle sichtbar.»

«G&G» war nie unumstritten

Kurze Rückblende: Konzipiert wurde «G&G» 2005, um den verstaubten TV-Vorabend aufzufrischen. Das mutige SRF-Versprechen war, in der Sendung jeweils zu berichten, worüber die Schweiz am nächsten Tag rede. Mit dem Titel «Glanz & Gloria» zielte man klar auf die nationale und internationale Prominenz. Thema der Premiere vom 29. März 2005, moderiert von Nadja Zimmermann (49), war unter anderem die Gesundheit des monegassischen Fürsten Rainier (1923–2005).

Das trug dem Sender aus gewissen Kreisen früh den Vorwurf ein, hier Inhalte zu zeigen, die nicht zum Kernauftrag gehörten. Andere Kritiker meinten, dass es für ein solches Format grundsätzlich zu wenig einheimisches Personal gebe. Und Dritte unkten, dass SRF so das Problem der Publikumsüberalterung auch nicht lösen könne. Tatsächlich bewegte sich der Altersschnitt von Beginn weg meistens über der 60-Jahre-Marke.

Vorbild für «G&G» war das seit 1987 (!) laufende ORF-Format «Seitenblicke», das stark von der Ironie lebt. Diese versuchte man anfangs mit entsprechenden Off-Kommentaren vergeblich zu kopieren. Die Fokusverschiebung auf die ganze Bandbreite der heimischen Kultur kam im Verlauf der Jahre. Auch, weil sich das Verhalten der nationalen und internationalen Stars durch Social Media wandelte. Viele Grössen inszenieren sich heute lieber selber, anstatt den Umweg über einen TV-Sender zu suchen.

Ab Ende 2020 erschien das Format unter dem Namen «G&G – Gesichter und Geschichten», um den Wandel zum breiter angelegten Gesellschaftsmagazin auch im Namen zu vollziehen. Doch wurde damit nicht nur das Alleinstellungsmerkmal verwässert, sondern auch die Anspruchshaltung verändert. «Glanz und Gloria» klingt schlicht aufregender und glamouröser. «Gesichter und Geschichten» könnte – etwas bösartig formuliert – eigentlich jedes SRF-Format heissen.

Nur «nice to have», nie «too big to fail»

Das Hauptproblem von «G&G» existierte aber seit seiner Geburt: Das Format war immer «nur» «nice to have», nie systemrelevant. Mit der Streichung brüskiert man zwar eine mittelgrosse Anhängerschaft und ein Team, das Fundament wird nicht angegriffen.

Gerade mit Blick auf das übrige SRF-Programm schmerzt das Verschwinden von «G&G» allerdings noch etwas mehr. Denken wir nur an die lockere Rubrik «Ich oder du?», die dem Vorabend jeweils kurzzeitig die Trägheit nahm. Von der Eigenschaft des Formats als Frauentalentschmiede – Nicole Berchtold (47), Annina Frey (44), Sara Hildebrand (38), Jennifer Bosshard (32) et cetera – ganz zu schweigen.

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