Eiszeit bei Charles und Harry
Kann der König seinem Sohn jemals verzeihen?

Die Fronten im Familienstreit des britischen Königshauses verhärten sich immer weiter. Das öffentliche Friedensangebot von Prinz Harry hat das völlig zerrüttete Verhältnis nicht entspannt. Denn es ging mit einer weiteren Attacke auf seinen Vater einher.
Publiziert: 22.05.2025 um 21:39 Uhr
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Aktualisiert: 10:31 Uhr
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Kann das Verhältnis zwischen König Charles und seinem Jüngsten, Prinz Harry, noch gerettet werden?
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • König Charles III. und Prinz Harry: Beziehung scheint unüberbrückbar zerrüttet
  • Harry kritisiert Sicherheitsentscheidung und hofft auf Versöhnung mit seinem Vater
  • Palast reagiert mit kühlen Zeilen, Umfeld sorgt sich um vertrauliche Informationen
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Sarina Bosshard, GlücksPost
Glückspost

Vergebung ist eine seltsame Sache. Es ist manchmal leichter, einem Feind zu vergeben als einem Freund. Am schwierigsten kann es mitunter sein, Menschen zu vergeben, die wir lieben», sagte der US-amerikanische TV-Moderator Fred Rogers (1928–2003) einst. Es sind Worte, die auch auf König Charles III. (76) zutreffen. Die Kluft zwischen ihm und seinem Sohn, Prinz Harry (40), scheint grösser denn je. Kann der britische Monarch seinem jüngsten Kind je verzeihen? Oder sind die entstandenen Verletzungen einfach zu tief?

Das Verhältnis zwischen Harry und der britischen Königsfamilie ist seit seinem und Herzogin Meghans (43) Rücktritt als hochrangige Royals ein schwieriges. Zahlreiche Enthüllungen, Rassismusvorwürfe und ein Buch seitens des Herzogs verschärften die Lage noch mehr.

Ein Rechtsstreit um die Sicherheit von Harry, seiner Frau und den Kindern Archie (5) und Lilibet (3) scheint nun aber den endgültigen Bruch zwischen ihm und seinem Vater besiegelt zu haben. Denn der Herzog von Sussex hat nach seiner Niederlage im Prozess um staatlich finanzierte Sicherheitsmassnahmen für seine Person ein weiteres Interview gegeben. Darin drückt Harry seine Enttäuschung aus und macht die Königsfamilie für den aus seiner Sicht ungerechten Gerichtsentscheid mitverantwortlich.

Keine Familienreisen in die Heimat

Die Senkung seiner Sicherheitsstufe würde Besuche in seiner Heimat verunmöglichen, glaubt der enttäuschte Sohn von Charles, der sich mit Herzogin Meghan und den Kindern im kalifornischen Montecito (USA) ein Leben aufgebaut hat. «Ich kann mir keine Welt vorstellen, in der ich meine Frau und die Kinder unter diesen Umständen nach Grossbritannien zurückbringen würde», erklärt er. Und ergänzt, dass er England sehr vermisse und traurig darüber sei, dass er seinen Kleinen nicht unbeschwert das Heimatland ihres Vaters zeigen könne.

Der Herzog von Sussex macht ausserdem klar, dass er sich eine Aussprache mit seinem Vater erhoffe. «Es gibt keinen Grund mehr, sich weiter zu streiten. Das Leben ist wertvoll», sagt er. Ihm sei aber auch bewusst, dass manche Angehörige der Königsfamilie ihm niemals vergeben würden. Und das scheint ihn im Hinblick auf die Krebserkrankung von Charles zusätzlich zu belasten. «Ich weiss nicht, wie lange mein Vater noch hat», so Harry. Dieser wolle aber einfach nicht mit ihm sprechen, «dabei wäre es schön, wenn wir uns versöhnen könnten».

Umfeld sorgt sich

Im Königshaus ist die Stimmung jedoch alles andere als versöhnlich. Der Palast reagiert mit wenigen, kühlen Zeilen auf das Interview von Harry. So sagt ein Sprecher zu Harrys Kritik am Urteil: «All diese Fragen wurden von den Gerichten wiederholt und sorgfältig geprüft, wobei sie jedes Mal zu demselben Ergebnis kamen.»

Gemäss einem Palast-Insider fürchten sich alle davor, dass sich Charles wieder mit seinem Sohn versöhnen könnte. Zu gross ist die Angst davor, dass danach wieder vertrauliche Informationen an die Öffentlichkeit gelangen. «Harry hat das getan, was seine Mutter getan hat», heisst es aus dem Palast, nämlich Interna ausgeplaudert. «Und es ist unmöglich, danach wieder in den Schoss der Familie zurückzukehren.» Der Insider ergänzt: «Das Umfeld von Charles ist also nicht gerade erpicht darauf, dass er Harry die Hand zum Frieden reicht. Sie verstehen, dass es sich um eine Vater-Sohn-Beziehung handelt, aber die Familie ist so kompliziert, und Fragen der Monarchie haben oft Vorrang vor persönlichen Beziehungen.»

Ein enger Freund des Monarchen glaubt ebenfalls nicht an eine Versöhnung: «Es ist nicht so, dass der König nicht mit ihm sprechen will – er kann es einfach nicht», sagt er. Das Vertrauen in seinen Sohn sei gänzlich weg. «Wie kann man ein persönliches Gespräch führen, wenn man weiss, dass es innerhalb weniger Stunden in einer Nachrichtensendung landet?» Auch ein alter Kollege von Harry hat sich inzwischen von ihm abgewendet. In den sozialen Medien schreibt Ben Goldsmith, dessen Schwester eine Vertraute von Prinzessin Diana (1961–1997) war: «Tragisch, aber wahr: Das Verhalten von Prinz Harry ist unverzeihlich.»

Auch William geht auf Distanz

Und König Charles III. selbst? Der schweigt eisern weiter. Und lenkt sich von den Problemen mit Harry ab. Zwei Jahre nach der Krönung zum König ist sein Kalender prallvoll. So lädt er zu einer Gartenparty und besucht eine Filmpremiere. Der wichtigste Termin in den letzten Tagen war jedoch die Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs. Dort konnte er auf den Zusammenhalt seiner Liebsten zählen. Auf dem Balkon des Buckingham-Palasts zeigte er sich vereint mit Königin Camilla (77), seinem älteren Sohn Prinz William (42) und dessen Ehefrau Prinzessin Kate (43) mit ihren gemeinsamen Kindern. Besonders William versteht die Konsequenz seines Vaters, denn auch er hat längst mit seinem Bruder gebrochen.

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