Darum gehts
- Nina Chuba veröffentlicht zweites Album mit 19 Titeln
- Selbstbewusstsein auf der Bühne, Unsicherheit im Alltag
- Mehr monatliche Spotify-Hörer als Helene Fischer und Shirin David
Mit ihrem Genremix aus Pop und Hiphop hat Nina Chuba (26) den deutschsprachigen Musikmarkt im Sturm erobert. Nun veröffentlicht die «Wildberry Lillet»-Sängerin mit «Ich lieb' mich, ich lieb' mich nicht» ihr zweites Album mit gleich 19 Titeln. «Ich finde einfach alle Songs sehr gut», sagt die Norddeutsche im Gespräch mit Blick. Am Ende erschuf sie mit den Titeln einen roten Faden durch ihr Werk. «Ich bin immer wieder begeistert, dass das so geht», schwärmt die Musikerin, die gerade mehr monatliche Hörer auf Spotify verzeichnet als Grössen wie Helene Fischer (41) und Shirin David (30).
Blick: Ihr Album heisst «Ich lieb' mich, ich lieb mich nicht». Eine Abwandlung vom Hit «Verdammt, ich lieb' dich» von Matthias Reim?
Nina Chuba: Nein, gar nicht. Das Album hat mich durch eine Phase in meinen Zwanzigern begleitet, in der ich mich selbst zerrissen gefühlt habe. Klar, bin ich selbstbewusster geworden, aber ich bin mir auch meiner Unsicherheiten bewusster geworden. Und irgendwie ist dieses Gefühl komisch. Jeder Tag ist anders. Heute ist zum Beispiel kein guter Tag für mich.
Wieso das?
Ich weiss nicht. Es gibt diese Tage, da wacht man auf und fühlt sich blöd. Und so fühle ich mich heute.
Wird das besser, sobald Sie auf die Bühne treten?
Ja, dort vergesse ich das meistens. Da geht es auch um andere Dinge. Dass man die Töne trifft und dass die Leute sich freuen.
Wie tanken Sie Kraft?
Eigentlich immer, wenn ich unter Leuten bin, die ich gern habe. Da fühle ich mich am besten aufgehoben. Und ich mache auch gern Sport, gehe spazieren, trinke einen Saft oder eine Flasche Vitaminergänzungsmittel (lacht).
Ihr neues Album startet selbstbewusst, es gibt aber auch verletzliche Töne. Wie echt ist Ihr Selbstbewusstsein?
Ich bin schon selbstbewusst. Sonst könnte man das ja gar nicht machen, was ich mache. Aber in anderen Momenten bin ich es wieder nicht. Auf der Bühne weiss ich, dass mir nichts passieren kann: Da stehen ja im besten Fall Leute im Publikum, die mir gut gesonnen sind. Und wenn etwas schiefläuft, dann fangen die mich auf. Aber wenn ich in Berlin-Mitte im Café einen Matcha bestellen möchte, habe ich Schwierigkeiten, in den Laden reinzugehen.
So wie Personen, die nicht gern mit fremden Menschen telefonieren?
Ja, das mag ich gar nicht. Ich fühle mich immer wie eine fremde Person, wenn ich mit Freunden telefoniere. Es fühlt sich komisch an. Oder wenn ich beispielsweise einen Arzttermin telefonisch abmachen muss, schiebe ich das ewig vor mir her.
Sie besingen in ihren neuen Songs auch Beziehungen zu Menschen, auch freundschaftliche, die in die Brüche gingen. Haben Sie das selbst erlebt?
Das passiert meiner Meinung nach vielen Menschen in den Zwanzigern. Irgendwie wünscht man sich mit Schulfreunden die alte Zeit zurück, aber merkt, dass man das so nicht mehr hinbekommt, weil man eine andere Person geworden ist. Das ist auch okay.
Macht Ruhm einsam?
Wenn man das mit sich machen lässt, bestimmt. Aber wenn man wie ein normaler Mensch weiterlebt und weiterhin seine Sachen macht, einkaufen geht, rausgeht und sich nicht zu sehr davon einschränken lässt, dann nicht. Aber natürlich wünsche ich mir manchmal, mir nicht Gedanken machen zu müssen, ob mich jemand erkennen könnte. So ist es halt. Dafür hat man Ruhm (lacht).
Nina Chuba wuchs als Nina Katrin Kaiser in der Nähe von Hamburg auf und erreichte erste Bekanntheit als Darstellerin in der Kinderserie «Die Pfefferkörner». Musikalische Erfahrung sammelte sie ab 2016 in einer Band in ihrer Heimat, 2019 zog sie nach Berlin und konzentrierte sich auf ihre Solokarriere. 2022 feierte sie mit dem Lied «Wildberry Lillet» ihren grossen Durchbruch und landete auf Platz 1 der deutschen Hitparade. Auch ihr 2023 erschienenes Debütalbum «Glas» erreichte diesen Meilenstein.
Nina Chuba wuchs als Nina Katrin Kaiser in der Nähe von Hamburg auf und erreichte erste Bekanntheit als Darstellerin in der Kinderserie «Die Pfefferkörner». Musikalische Erfahrung sammelte sie ab 2016 in einer Band in ihrer Heimat, 2019 zog sie nach Berlin und konzentrierte sich auf ihre Solokarriere. 2022 feierte sie mit dem Lied «Wildberry Lillet» ihren grossen Durchbruch und landete auf Platz 1 der deutschen Hitparade. Auch ihr 2023 erschienenes Debütalbum «Glas» erreichte diesen Meilenstein.
Wie stellen Sie sicher, dass Sie nicht abheben?
Ich kann mich selbst gut erden und habe das gelernt, weil ich schon als Kind geschauspielert habe. Zudem hilft mir auch mein Umfeld. Ich habe einige Leute, die mich gut kritisieren können und nicht immer zu allem Ja sagen, was ich mache.
Bekannt wurden Sie in der Serie «Die Pfefferkörner», als Kinderdarstellerin. Was würden Sie heute Ihrem jüngeren Ich raten?
Weitermachen und auch mal ein bisschen Chillen.
Als Schauspielerin waren Sie 2018 auch Teil von «Das Traumschiff».
Pssst!
Ist Ihnen das heute peinlich?
Nein, nein. Aber die Zeit war aber ganz absurd. Wir waren zwei Monate auf dem Schiff und einen Monat waren wir damit unterwegs. Ich bekam jeden Tag immer eine Spritze vom Arzt, weil ich seekrank war. Dann lag ich im Bett, weil das so müde macht. Und weil ich Veganerin war, habe ich nur Brötchen gegessen, weil es nichts Veganes gab. Jeden Tag habe ich denselben Film geguckt. Es fühlte sich an, als wäre ich in einem Kafka-Roman gefangen.
Das klingt anstrengend.
Nicht nur! Ich war manchmal ganz unten bei den Filipinos, die auf dem Schiff arbeiten, und habe mit ihnen Karaoke gesungen. Das war toll. Dann war ich einen Tag alleine in Japan unterwegs. Und auch in Mexiko, dort bin ich auf einen Berg geklettert, von dem Leute anscheinend meinten, der sei total gefährlich. Und ich habe in Mexiko mit einer Familie zu Abend gegessen, die ich aber nicht verstanden habe, weil sie Spanisch sprachen. Als ich zurück aufs Schiff kam und von meinem besten Tag des Lebens schwärmte, meinten alle nur, ich sei verrückt. Aber es hat Spass gemacht.
Ist für Sie eine Rückkehr ins Schauspiel ein Thema?
Nein, das fühlt sich für mich jetzt komisch an, eine Rolle zu spielen. Ich bin ja schon Nina Chuba, das ist auch eine Art eine Rolle.
Nina Chuba ist eine Rolle?
Ja. Klar steckt in mir ein Teil Nina Chuba. Aber ich bin schon auch Nina Kaiser. Die beiden Rollen trenne ich mit dem Aussehen: Nina Chuba hat immer schöne Extensions drin und krasse Outfits. Ich finde es gut, die Möglichkeit zu haben, nach den Shows alles wegzulassen, die Haarteile herauszunehmen und wieder die normale Nina zu sein.
Ihr Titel «Unsicher» wird als Hymne der Generation Z beschrieben. Welche Missverständnisse gibt es bezüglich der Generation Z?
Keine Ahnung, für mich bin ich ehrlich gesagt eher ein Millennial (lacht). Aber ich denke, dass der Song generationsübergreifend ist. Mir haben auch ganz viele ältere Frauen und Männer, teilweise Leute über 60, geschrieben, sie können sich genau noch an Momente erinnern, in denen sie sich genau so überfordert und unsicher mit dem Leben fühlten. Und bezüglich Generation Z: Das muss schon verrückt sein, wenn man mit Corona aufwächst, den ganzen sozialen Medien und dem ganzen Druck. Ich verstehe schon, wieso alle so komisch sind. Ich ja auch. Wir sind alle komisch.
Wie gross ist Ihre Angst, etwas zu verpassen? Die Fomo, «Fear of missing out»?
Ich habe ganz schlimme Fomo. Auf Tournee tut es mir manchmal im Herzen weh, wenn ich höre, dass Leute aus meiner Crew länger aufgeblieben sind, es lustig hatten und ich früh ins Bett ging und davon nichts mitgekriegt habe. Ich muss überall dabei sein.
Was wollen Sie noch erreichen?
Ich hätte gerne einen internationalen Hit. Einer reicht. Und dann will ich auch nicht touren, sondern nur kurz in diese internationale Welt reindippen.
Nina Chubas Album «Ich lieb' mich, ich lieb' mich nicht» erscheint am 19. September 2025. Am 28. Oktober gibt sie Hallenstadion Zürich ein ausverkauftes Konzert.
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
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