Darum gehts
- Downton Abbey endet nach 15 Jahren mit Kinofilm
- Dramastar Michelle Dockery: Babynews an Weltpremiere
- Serie von über 120 Millionen Menschen weltweit gesehen
Glänzend wie Meissen-Porzellan, bitter wie ein Skandal am Hof – so verabschiedet sich die britische Dramaserie «Downton Abbey» nach 15 Jahren mit dem Kinofilm «Das grosse Finale». Ein letzter Walzer durch den funkelnden Salon. Mittendrin der Donnerschlag: Lady Mary Crawley, gespielt von Michelle Dockery (43), ist frisch geschieden. Die Schocknachricht wird am legendären Ball von Lady Petersfield bekannt.
Die noble Gesellschaft ist in Aufruhr, die Musik verstummt: Mary muss sofort gehen, weil man sich nicht mit einer Geschiedenen im selben Raum aufhalten will. Ein Sakrileg im England der 1930er-Jahre. Wie in der fiktiven Adelsgeschichte bedeutete das soziale Ächtung und Isolation.
«Downton Abbey» ist ein weltweites Phänomen, gesehen von über 120 Millionen Menschen. Auch die britischen Royals zählen zu den Fans: Queen Elizabeth II. (1926–2022), König Charles III. (76), Königin Camilla (77) und Prinzessin Kate (43) schwärmten für die Serie. Blick traf die Stars am Tag der Weltpremiere, am 3. September, im Londoner Art-déco-Hotel Claridge’s.
Liebesbrief an die Fans
Die Suite im zweiten Stock, schwere Vorhänge, ein bordeauxrotes Samtsofa. In der Mitte des Trios sitzt Dockery, elegant in Schwarz, die Beine überschlagen. Links von ihr Laura Carmichael (39), die ihre Schwester Lady Edith spielt, rechts Joanne Froggatt (45), die die Kammerzofe Anna mimt. Sofort spürt man ihre Vertrautheit – Schwesternschaft, Stärke, ein Miteinander, das sich in Blicken ausdrückt.
Carmichael staunt über die Millionen Fans: «Es sprengt mir den Verstand.» Dockery lächelt: «Es ist ein grossartiges Gefühl. Der Abschluss des dritten Films ist wie ein Liebesbrief an unsere Fans.» Froggatt lacht: «Fans kommen auf der Strasse auf mich zu und sagen: ‹Du bist viel kleiner, als du im Fernsehen wirkst.›» Dockery ergänzt leise: «Unsere letzte Szene zusammen fühlte sich wie ein endgültiger Abschied an. Sehr emotional – aber genau richtig.»
Der Film ist ein Spiegel der Zeit: Traditionen werden gewahrt, ohne stillzustehen. Werte werden weitergetragen, während die Zukunft atmen darf. Generationen lernen loszulassen, um Neues zu ermöglichen. Kein Stillstand, sondern Bewegung – getragen von Eleganz, Menschlichkeit und Mut. Jede Einstellung wird zum für Respekt, Anstand und das Gleichgewicht zwischen Alt und Neu.
Drama und Babynews
Jenseits der Leinwand sorgt Michelle Dockery für den emotionalsten Moment: An der Premiere in London auf dem roten Teppich, in einem hellblauen Kleid von Emilia Wickstead, verkündet sie ihre Schwangerschaft mit Ehemann Jasper Waller-Bridge (37). Ein Augenblick, der mehr bewegt als jede Filmszene. Der TV-Star hat Dunkelheit erlebt – 2015 starb ihr Verlobter John Dineen (†34) an Krebs. Nachdem sie ihr persönliches Drama überwunden hat, erscheint ihr eigenes «Grand Finale» wie der Auftakt zu einem neuen Kapitel.
«Downton Abbey» war immer mehr als Kostüme und Kerzenlicht: Spiegel, Sehnsucht, royaler Skandal, menschliches Drama. Drehbuchautor Julian Fellowes (76) vereint alles in diesem letzten Film: Pflicht, Schmerz, Hoffnung. Dockery, privat einst trauernde Lady, geht nun als strahlende Mutter in die Zukunft. Ein Finale, das kein Drehbuch schöner schreiben könnte.
«Downton Abbey: Das grosse Finale» läuft seit 11. September in den Deutschschweizer Kinos.