Darum gehts
- Mia Julia macht Vergewaltigungserfahrung öffentlich und erhält aktuelle Drohung
- Sängerin erkannte erst Jahre später, dass es Vergewaltigung war
- 38-jährige Entertainerin erhielt viele Zuschriften von betroffenen jungen Frauen
Es sind Zeilen, die unter die Haut gehen. Mit einem Instagram-Post hat Mia Julia (38) zum einen eine aktuelle Vergewaltigungs-Drohung gegen sich öffentlich gemacht. Zum anderen berichtet sie über ein schreckliches Kapitel ihrer Vergangenheit: «In meiner Jugend hatte ich eine schlimme Erfahrung. Mein ‹Nein! Stopp!› wurde nicht ernst genommen», schreibt die Party-Königin. «‹Es› geschah gegen meinen Willen!»
Gegenüber der «Bild»-Zeitung schildert die Mallorca-Sängerin nun die Details des traumatischen Erlebnisses, das sie bis heute prägt. «Ich war etwa 15 Jahre alt, in einer Beziehung und hatte Sex mit ihm», erzählt sie dem Blatt. «Doch irgendwann hat es wehgetan, und ich wollte, dass er aufhört. Aber der Typ hat das nicht akzeptiert und weitergemacht.»
Die späte Erkenntnis
Was ihr damals widerfahren war, realisierte Mia Julia lange nicht. «Dass das eine Vergewaltigung war, habe ich lange nicht begriffen. Ich dachte, dass eine Vergewaltigung anders aussieht», gesteht sie der «Bild». Erst Jahre später, durch Gespräche mit ihrem heutigen Mann Peter, sei ihr bewusst geworden, dass sexuelle Gewalt auch in einer Beziehung stattfinden kann.
Diese späte Erkenntnis erklärt auch, warum sie damals keine Anzeige erstattete. «Das würde ich definitiv heute anders machen», betont die Sängerin. Ihre Botschaft an andere betroffene Frauen ist eindringlich: «Ich kann nur jeder Frau, der etwas Ähnliches widerfahren ist, raten: Wehrt euch, zeigt den Typen an und gebt euch nicht ansatzweise die Schuld dafür!»
Erschreckende Resonanz
Die Reaktionen auf ihren mutigen Post haben Mia Julia selbst überrascht – und erschreckt. «Ich habe nach meinem Post viele Zuschriften von jungen Frauen erhalten», berichtet sie. «Ich bin erschrocken, wie häufig das offenbar passiert.» Gleichzeitig betont sie, dass es ihr nicht um eine pauschale Verurteilung aller Männer gehe, sondern um eine klare Botschaft: «Niemand hat das Recht, eine Frau gegen ihren Willen zu berühren oder etwas mit ihr zu machen, was sie nicht will.»
Sexuelle Gewalt ist in der Schweiz verboten, kann aber jede Person treffen. Wenn du einen sexuellen Übergriff erlebt hast, rät die Organisation Sexuelle Gesundheit Schweiz zu folgenden Schritten:
1Sprich mit einer Person, der du vertraust.
2Kontaktiere eine Beratungsstelle der Opferhilfe. Hier bekommst du Informationen zu deinen Rechten, Adressen für psychologische Unterstützung, hier wirst du aufgeklärt über Vor- und Nachteile einer Anzeige bei der Polizei.
3Suche am besten innert 48 Stunden ein Spital, eine Ärztin, einen Arzt auf – auch wenn du nicht verletzt bist.
4Lass dich dort untersuchen und Spuren sichern. Du bekommst Medikamente und erste psychologische Hilfe.
5Um eine Anzeige zu machen, gehst du direkt zur Polizei oder informierst dich zuerst bei einer Beratungsstelle für Opferhilfe.
Sexuelle Gewalt ist in der Schweiz verboten, kann aber jede Person treffen. Wenn du einen sexuellen Übergriff erlebt hast, rät die Organisation Sexuelle Gesundheit Schweiz zu folgenden Schritten:
1Sprich mit einer Person, der du vertraust.
2Kontaktiere eine Beratungsstelle der Opferhilfe. Hier bekommst du Informationen zu deinen Rechten, Adressen für psychologische Unterstützung, hier wirst du aufgeklärt über Vor- und Nachteile einer Anzeige bei der Polizei.
3Suche am besten innert 48 Stunden ein Spital, eine Ärztin, einen Arzt auf – auch wenn du nicht verletzt bist.
4Lass dich dort untersuchen und Spuren sichern. Du bekommst Medikamente und erste psychologische Hilfe.
5Um eine Anzeige zu machen, gehst du direkt zur Polizei oder informierst dich zuerst bei einer Beratungsstelle für Opferhilfe.
Das traumatische Erlebnis von damals hat tiefe Spuren hinterlassen – körperlich und seelisch. «Noch heute habe ich davon Narben. Eine am Körper, die andere auf meiner Seele», erklärt die Entertainerin. «Es hat mich gebrochen, und ich arbeite heute noch daran, zu heilen!»