Sänger gilt als rechtsextrem
Auftritt von Marko Perkovic zieht Konsequenzen nach sich

Zagrebs Bürgermeister Tomislav Tomasevic erklärt, dass es unter seiner Amtszeit keine weiteren Grosskonzerte wie das von Marko Perkovic, Sänger der Band Thompson, geben wird. Bei der Veranstaltung wurde der umstrittene Ustascha-Gruss verwendet.
Publiziert: 11.07.2025 um 19:42 Uhr
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Marko Perkovic spielte am Wochenende ein Konzert vor gut 500'000 Personen.
Foto: IMAGO/HANZA MEDIA

Darum gehts

  • Zagrebs Bürgermeister gegen Grosskonzerte wie Thompson-Auftritt wegen Sicherheitsbedenken
  • Kritik an Ustascha-Grüssen während des Konzerts und fehlender Polizeireaktion
  • Konzerteinnahmen überstiegen 12 Millionen Euro, Ticketpreise zwischen 30 und 60 Euro
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Am 5. Juli haben etwa 500'000 Personen dem Auftritt des als rechtsextrem geltenden Sängers Marko Perkovic (58) in Zagreb beigewohnt. Das Konzert des Sängers, dessen Band sich angelehnt an die amerikanische Maschinenpistolen-Marke Thompson nennt, gilt als das bisher grösste seiner Art in der Geschichte Kroatiens. Der Bürgermeister von Zagreb, Tomislav Tomasevic, hat sich nun entschieden gegen solche Konzerte ausgesprochen. «Solange ich Bürgermeister bin, wird es keine so grossen Konzerte mehr geben», erklärte Tomasevic laut einem Bericht von Blic.rs

Als Hauptgründe nannte er die Sicherheit der Bürger und die Lebensqualität der Zagreber während solcher Veranstaltungen. Besonders kritisch äusserte sich Tomasevic zum Gebrauch des faschistischen Ustascha-Grusses «Für die Heimat bereit» während des Konzerts. «Ich glaube, die Bürger kamen aus Patriotismus und wegen der Musik, nicht um das Ustascha-Regime zu unterstützen. Dennoch wurden im Zentrum von Zagreb Ustascha-Lieder gesungen, und die Polizei reagierte nicht», klagt der Bürgermeister.

Die Ustascha war eine ultranationalistische und faschistische Organisation, die für den Tod von gegen 400'000 Juden, Serben, Roma und Andersdenkenden im Zweiten Weltkrieg verantwortlich war.

Die Partei des Bürgermeisters verurteilte ebenfalls scharf die Verwendung des Ustascha-Grusses und forderte staatliche Institutionen auf, gegen diejenigen vorzugehen, die Ustascha-Lieder sangen und -Symbole zeigten. Sie betonten, dass der Antifaschismus nicht nur historisches und verfassungsmässiges Fundament Kroatiens sei, sondern auch ein aktiver Wert der Gesellschaft sein müsse.

Aller Kritik zum Trotz – die Kassen klingeln

Trotz der Kontroversen war das Konzert ein finanzieller Erfolg. Laut Blic.rs erklärte einer der Organisatoren, Mirko Gudelj, dass die Einnahmen 12 Millionen Euro überstiegen. Die Ticketpreise lagen zwischen 30 und 60 Euro.

Ein weiteres Konzert von Thompson ist für den 4. August in Sinj geplant, was erneut für Diskussionen in der Öffentlichkeit sorgt. In der Schweiz wurden bereits zweimal Konzerte verboten.

Dieser Artikel ist zuerst auf blic.rs erschienen. 

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