«Personifizierung des schlechten Umgangs»
Ikkimel polarisiert mit sexualisiertem Rap

Die Berliner Rapperin Ikkimel sorgt mit freizügigen Texten für Aufsehen in der deutschen Hip-Hop-Szene. Ihr Song «Deutschland» wurde mit fast 24 Millionen Spotify-Aufrufen zum viralen Hit und löste eine kontroverse Debatte über weibliche Selbstdarstellung im Rap aus.
Publiziert: 06.02.2025 um 18:41 Uhr
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Sorgt für Aufsehen: Rapperin Ikkimel.
Foto: IMAGO/PIC ONE

Darum gehts

  • Ikkimel mischt Deutschrap-Szene auf. Junge Musikerin sorgt für Kontroversen
  • Ihre freizügigen Texte spalten die Meinungen: Feminismus oder Sexismus
  • Hit-Song «Deutschland» mit Ski Aggu erreichte fast 24 Millionen Spotify-Aufrufe
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Patricia BroderRedaktorin People

Eine junge Musikerin mischt die Deutschrap-Szene auf: Die Rede ist von Ikkimel. Melina Gaby Strauss, wie Ikkimel mit bürgerlichem Namen heisst, stammt aus Berlin-Tempelhof und kam laut deutschen Medien Anfang der 2000er Jahre zur Welt. Die Rapperin, deren heiss erwartetes Debütalbum «F*tze» am 14. Februar erscheint, ist studierte Linguistin und hat sich in kurzer Zeit einen Namen in der deutschen Hip-Hop-Szene gemacht. Die Musik der jungen Berlinerin ist geprägt von freizügigen Texten über Sex, Drogen und das Leben in der Hauptstadt. Nachdem ihr Ende 2023 auf Youtube der Durchbruch mit dem Song «Keta & Krawall» gelang, veröffentlichte sie vergangenen Sommer mit dem ebenfalls aus Berlin stammenden Rapper Ski Aggu (27) den Hit-Song «Deutschland». 

Der Rapsong mit dem trashig einfachen Technobeat und dem nicht jugendfreien Text wurde mit fast 24 Millionen Aufrufen auf Spotify zum viralen Hit. Mit Textzeilen wie «Hol-hol den Sekt raus, Papi, und dann lass uns poppen» und «So guck ich immer, wenn ich will, dass man mich fickt» löste der Song eine eifrige Tiktok-Debatte aus. Darf eine Frau so über Sex rappen? 

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Die Meinungen in den sozialen Medien sind in zwei Lager gespalten: Einige Fans feiern Ikkimel als Vorreiterin eines neuen Feminismus, die sich nicht von gesellschaftlichen Normen unterdrücken lässt. Andere empfinden die Texte der jungen Berlinerin als anstössig und sexistisch. Sie werfen ihr vor, alte, sexuelle Klischees zu bedienen, die Frauen auf ihr Aussehen und als Sexualobjekt des Mannes reduzieren. «Ich hab' zwei schöne Titten und ich wünsch' mir noch 'ne dritte», rappt Ikkimel in ihrem Song «Hat sie nicht gesagt». «Ich brauch' doch keine Rechte, Mann, ich hab' doch Privilegien.»

Ikkimel setzt sich mit männlichen Kollegen gleich

Ikkimel ist sich der kontroversen Wirkung ihrer Musik bewusst. So stellte sich die Musikerin bis vor kurzem auf ihrem Youtube-Channel noch so vor: «Ikkimel ist die überspitzte Personifizierung des schlechten Umgangs, vor dem die römisch-katholische Kirche immer gewarnt hat.» Das erinnert sehr an die berühmte Zeile im Sido-Song «Schlechtes Vorbild», wo Rapper Sido (44) erklärt: «Ich bin der vor dem dich deine Eltern immer gewarnt haben.» Kein Zweifel: Ikkimel setzt sich mit ihren männlichen Kollegen gleich. Ganz nach dem Motto: Weibliche Selbstermächtigung. Im männlich geprägten Deutsch- und Gangsta-Rap gehören provokativ sexistische Aussagen über Sex und Drogen schliesslich zur Norm und sorgen weit weniger für Empörung. «Die Bitches heute wollen Jungfrau bleiben, zwei Optionen – Arsch oder Mund auf, Kleines» – heisst es beispielsweise in einer Songzeile aus dem Titel «Dynamit» von Kollegah (40) und Farid Bang (38). Zwei Rapper, die in der deutschen Rapszene grosse Erfolge feiern. 

Dass Ikkimel diese Doppelmoral mit ihrem Auftreten und ihren Songs aufdeckt, feiert Tiktokerin Lavinia Ollhoff: «Ikkimel ist meine Mackerin!», erklärt die Influencerin und erntet damit Zuspruch von ihren Fans. Ollhoffs Kollegin Anastasia Shyk kann wiederum nichts Emanzipatorisches in Ikkimels offensiv sexualisiertem Rap finden: «Nennt mich prüde, mir egal. Aber das ist mir einer zu viel», urteilt die Tiktokerin.

Ikkimel kann die hitzige Debatte um sie nur recht sein. Die Künstlerin polarisiert und bewegt die Gemüter bereits vor dem Erscheinen ihres Debütalbums. Auch in der Schweiz vermag sie zu begeistern: Neben ihren Auftritten in Deutschland und Österreich sind auch die Konzerte in Zürich (11.3. im Dynamo) und in Bern (15.3. Dachstock, Reitschule) bereits restlos ausverkauft. 

Ikkimels Debütalbum «F*tze» erscheint am 14. Februar. 

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