Darum gehts
- Thailändische Königinmutter Sirikit Kitiyakara im Alter von 93 Jahren verstorben
- Sirikit war beliebte Persönlichkeit und wurde oft wie ein Superstar gefeiert
- Einjährige Trauerzeit für königliche Familie und Hofstaat verkündet
Die thailändische Königinmutter Sirikit Kitiyakara ist im Alter von 93 Jahren verstorben, wie das Königshaus am Freitag (24. Oktober) bekannt gab.
Die offizielle Erklärung besagt, dass «Ihre Majestät nach längerer medizinischer Behandlung um 21:21 Uhr friedlich im Chulalongkorn-Spital des Thailändischen Roten Kreuzes eingeschlafen ist». Sirikit befand sich seit September 2019 in ständiger Pflege in dieser Einrichtung. Trotz intensiver ärztlicher Betreuung verschlechterte sich ihr Zustand nach einer Blutvergiftung Mitte Oktober rapide.
Sie war Schülerin in der Schweiz
König Rama X. ordnete danach an, dass die Bestattungszeremonie gemäss königlicher Tradition mit höchsten Ehren durchgeführt wird. Der Leichnam wird im Dusit Maha Prasat-Thronsaal im Grossen Palast aufgebahrt. Zudem wurde eine einjährige Trauerzeit für die königliche Familie und den Hofstaat verkündet.
Das Paar hielt sich oft und gerne in der Schweiz auf und war dem europäischen Jetset angetan. Die Liaison der beiden war im vergangenen Jahrhundert eine der grösseren Liebesgeschichten des internationalen Adels. Dabei sah es am Anfang – sie war 15, er 19 Jahre jung – gar nicht danach aus. «Es war Hass auf den ersten Blick», erinnerte sich Sirikit viele Jahre später an das erste Treffen 1947 in Paris.
Sirikit Kitiyakara wurde überwiegend in Europa erzogen. Als Schülerin in der Schweiz lernte sie ihren zukünftigen Ehemann kennen. Im Oktober 1948 hatte Bhumibol am Genfersee einen Autounfall, bei dem er ein Auge verlor. Sirikit besuchte ihn regelmässig im Spital.
Hochzeit feierten die zwei am 28. April 1950 bei einer grossen Zeremonie in der thailändischen Hauptstadt Bangkok, eine Woche später folgte die offizielle Krönung. Nach der Krönung setzte König Bhumibol zunächst sein Studium in Lausanne fort. Am 5. April 1951 kam ihre erste Tochter, Ubol Ratana, in Lausanne zur Welt. Danach kehrte die Familie nach Thailand zurück.
Auch Bhumibol kannte unser Land gut
Der in den USA geborene Bhumibol verbrachte rund 18 Jahre seines Lebens in Lausanne. Nach dem Tod seines Vaters kam er 1933 als Fünfjähriger zusammen mit der Mutter und seinen beiden Geschwistern an den Genfersee. In Lausanne ging er zur Schule, ans Gymnasium und an die Universität.
Als junger Prinz entdeckte Bhumibol in der Schweiz seine Liebe zur Fotografie, zur Musik und besonders zum Jazz. Er komponierte und spielte Saxofon. Neben dem Skifahren galt eine weitere Leidenschaft schnellen Autos. Zum Dank schenkte der Monarch der Stadt einen prächtigen Pavillon.