Darum gehts
- Dieter Bohlen kritisiert die Regierung und Bundeskanzler Friedrich Merz
- Bohlen fordert mehr Freiheit, Wettbewerb und weniger Regulierungen für Deutschland
- AFD-Parteichefin Alice Weidel (46) ist eine gute Rednerin laut Bohlen
Dieter Bohlen (71) haut auf den Tisch. Gegenüber «Bild» wird der Musikproduzent deutlich zur aktuellen Regierung und insbesondere zu Bundeskanzler Friedrich Merz (70). Bohlen, der vor einem Jahr noch als potenzieller Berater für Merz galt, zeigt sich heute frustriert von der politischen Entwicklung. «Wie viele Deutsche bin ich enttäuscht», so Bohlen.
Der «DSDS»-Juror bemängelt, dass Versprechen nicht eingehalten worden seien und der kleinere Koalitionspartner oft die Oberhand gewinne. Auch kritisiert er die mangelnde Durchsetzungsfähigkeit von Merz: «Er müsste eine Meinungsvormacht haben und auch mal auf den Tisch hauen!» Bohlen sieht die zunehmende Bürokratie als Hindernis für Unternehmer und beklagt den Verlust von Innovationen in der deutschen Wirtschaft.
So denkt Bohlen über die AFD
Auch die Aussenwahrnehmung Deutschlands bereitet Bohlen Sorgen. «Ich bin oft im Ausland und erlebe, wie alle über Deutschland den Kopf schütteln.» Er plädiert für mehr Freiheit und Wettbewerb sowie weniger Regulierungen. Zur AfD äussert sich Bohlen differenziert. Obwohl er kein Anhänger der Partei ist, spricht er sich gegen Verbote aus und fordert eine gleichberechtigte Behandlung von Links- und Rechtsparteien.
Parteichefin Alice Weidel (46) sei «eine gute Rednerin», die «den Finger in die Wunde» lege. Gleichzeitig betont er: «Ich finde die Sachen, die sie sagt, nicht gut.» Vieles sei «vereinfacht und polemisch». Dennoch plädiert er dafür, die Partei nicht auszuschliessen.
Bohlen sieht aktuell niemanden als geeigneten Kanzlerkandidaten. Er kritisiert, dass innovative Köpfe die Politik meiden: «Die Leute, die wirklich etwas draufhaben, wollen nicht in die Politik.»