Wie schädlich ist Snus wirklich?
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Experten warnen
Hollywood findet Zigis wieder cool

Über Hollywood steigt blauer Rauch auf – die Zigarette ist zurück. Dass Schauspielstars und Popsterne wie andere Normalsterbliche privat zum Glimmstängel greifen, ist nichts Neues. Jetzt integrieren sie den Tabak wieder in ihre Kunst – die Romantisierung trägt Früchte.
Publiziert: 00:02 Uhr
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Eine Stilikone mit Zigarette: Audrey Hepburn war im Film «Breakfast at Tiffany's» kaum ohne Glimmstengel zu sehen.
Foto: imago images/Mary Evans

Darum gehts

  • Rauchen in Popkultur zurückgekehrt, Zigarette als Zeichen von Rebellion und Freiheit
  • Gen-Z schwelgt nostalgisch in den 90ern und 2000ern, Skinny-Chic feiert Comeback
  • Hälfte der 18- bis 24-Jährigen in der Schweiz konsumiert Tabakprodukte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ein Kafi, ein Gipfeli – und eine Zigi. Was wie eine frühmorgendliche Szene an einem Schweizer Bahnsteig klingt (sofern dort Rauchen am Perron noch erlaubt ist), ist auch die ikonische Einstiegssequenz von «Breakfast at Tiffany's» (1961) – dem Film, der Audrey Hepburn (1929–1993) zur Stilikone machte. Und die Zigarette zur unverzichtbaren Requisite des Kinos.

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Von den Leinwänden verschwunden ist sie zwar nie ganz, vor allem im europäischen und amerikanischen Autorenkino galt die Kippe stets als Zeichen von Rebellion und Freiheit. Nach einer filmischen «Raucher-Delle» zwischen den 1980er- und 2010er-Jahren, während derer man in Blockbustern bewusst auf öffentlich sichtbaren Tabakkonsum verzichtete, ist Rauchen jetzt wieder in die Popkultur zurückgekehrt. Qualmende Köche wie in «The Bear» lassen grüssen – und auch in Musikvideos wird (wieder) geschlotet. Warum gerade jetzt?

Ziviler Ungehorsam?

Ende Juli heiratet Gen-Z-Ikone Charli XCX (33) in London. Anstatt Häppchen serviert die Sängerin Zigis; wortwörtlich auf dem Silbertablett. Die Künstlerin hatte bereits 2024 mit dem «Brat Girl Summer» zum (leicht ironisch angehauchten) zivilen Ungehorsam aufgerufen. Zum Lebensstil des letzten Sommers gehörten auch «Accessoires» wie Feuerzeug und Tabak. Hochzeitsplanerin Emma Westblade sagte dazu damals dem britischen «Guardian»: «Es ist eine sanfte Rebellion gegen die aufpolierte Perfektion, die man sonst von Hochzeiten kennt. Sie setzt auf Ungefiltertes – und auf Nostalgie.»

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Damit trifft die Britin einen wichtigen Punkt: Die 90er und 2000er dominieren modisch, musikalisch und gefühlstechnisch die kontemporäre Popkultur. Das bedeutet im Umkehrschluss auch: Die Zeiten von Body-Positivity sind vorüber, der verrauchte Skinny-Chic à la Kate Moss (51) feiert ein (zweifelhaftes) Comeback. Und die überraschende Reunion der Oasis-Brüder liefert dazu den passenden Soundtrack. Die Gen-Z (geboren zwischen 1995 und 2010) schwelgt nostalgisch in Zeiten, die sie nie wirklich mitbekommen hat – und ersetzt den Vape gegen eine echte Zigi. Sie ist wieder cool geworden - und wirklich weg war sie eben doch nie.

«Es ist ja eh alles egal!»

«Zigaretten sind wie Bluejeans – sie überleben jeden Trend-Zyklus», erklärt Jared Oviatt dem «Guardian». Er betreibt den Instagram-Kanal «Cigfluencers» – nomen est omen. Hier sind Schnappschüsse von Stars wie Beyoncé (43) oder Sabrina Carpenter (26) gesammelt. Letztere verwendete die Zigi sogar im Video zu ihrem Song «Manchild». Warum? Bei der aktuellen Generation habe sich (neben der romantischen Komponente) eine Art Ernüchterung breitgemacht. Oviatt dazu: «Der Traum von Stabilität, dem Eigenheim und finanzieller Sicherheit wird für viele zunehmend unerreichbar. Deshalb fragen sich viele: ‹Warum mache ich nicht einfach das, worauf ich Bock habe – und rauche einfach? Es ist ja eh alles egal!»

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Tatsächlich stiegen die Raucher-Zahlen in Grossbritannien im vergangenen März erstmals seit 2006 wieder. In der Schweiz ergibt eine Online-Umfrage, die das BFS für das Bundesamt für Gesundheit BAG 2023 durchgeführt hat, dass die Hälfte der 18- bis 24-Jährigen Tabak oder tabakähnliche Produkte konsumiert. «Truth Initiative», eine US-Kampagne, die sich dem Kampf gegen Nikotin-Sucht widmet, betont die Rolle der Medien und ihrer Aushängeschilder: Sind Jugendliche dem Tabakkonsum ihrer Vorbilder ausgesetzt, kann das Risiko, dass sie selbst mit dem Rauchen anfangen, doppelt so hoch sein.

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