Darum gehts
- Deutscher Schauspieler Udo Kier im Alter von 81 Jahren verstorben
- Kier war Ikone des internationalen Kinos, arbeitete mit renommierten Regisseuren
- Wirkte in über 200 Filmen mit, darunter Hollywood-Produktionen wie «Blade»
Der deutsche Schauspieler Udo Kier ist am 23. November im Alter von 81 Jahren in Palm Springs, Kalifornien, verstorben. Wie das US-Magazin «Variety» und der britische «Guardian» berichten, bestätigte Kiers Partner, der Künstler Delbert McBride, den Tod des Filmstars. Die genaue Todesursache ist bislang nicht bekannt.
Kier, geboren 1944 in Köln, war eine Ikone des internationalen Kinos. In seiner über sechs Jahrzehnte währenden Karriere wirkte er in mehr als 200 Filmen mit und arbeitete mit einigen der renommiertesten Regisseure des Arthouse- und Independent-Kinos zusammen. Kier spielte eine beeindruckende Bandbreite von Rollen, darunter Frankenstein, Dracula und Hitler.
Werdegang einer Legende
Seine Kindheit in Köln-Mühlheim war von Entbehrungen geprägt. In einem Interview mit «GQ» erinnerte sich Kier: «Ich war ja nur in der Volksschule, und wir hatten kein Geld. Ich wurde in den Krieg hineingeboren. Es gab nur Suppe ohne Fleisch. Deswegen bin ich so gesund». Seine Geburt fiel in die Zeit der alliierten Bombardements auf Köln. Eine dramatische Anekdote, die Kier oft erzählte, handelt von seiner Mutter, die ihn in einem zerstörten Spital zur Welt brachte.
Nach einer kurzen Zeit als Kaufmannslehrling und Fliessbandarbeiter bei Ford zog es Kier nach England und später in die USA, wo er eine Schauspielausbildung absolvierte. Seine markanten grünen Augen und seine androgyne Erscheinung wurden zu seinem Markenzeichen. In den 1960er Jahren lebte Kier zeitweise in Italien, wo er Bekanntschaft mit dem Regisseur Luchino Visconti machte und als einer der schönsten Männer seiner Zeit galt.
Internationaler Durchbruch
Der Durchbruch in Hollywood gelang Kier mit Gus Van Sants Film «My Own Private Idaho» (1991). Von da an war er regelmässig in Hollywood-Produktionen zu sehen, darunter «Ace Ventura: Pet Detective», «Blade» und «End of Days». Besonders eng war seine Zusammenarbeit mit dem dänischen Regisseur Lars von Trier, für den er in Filmen wie «Breaking the Waves», «Dogville» und «Melancholia» vor der Kamera stand.
Kiers letzter Filmauftritt war in dem brasilianischen Streifen «The Secret Agent» («O Agente Secreto»), der derzeit in deutschen Kinos läuft. Hier verkörperte er, wie so oft in seiner Karriere, eine Nebenrolle – diesmal als deutscher Jude namens Hans.