Prince Andrews Titelabgabe
Ein überfälliger Schritt

Die britische Königsfamilie zieht Konsequenzen: Prinz Andrew muss seine royalen Titel niederlegen. Ein Kommentar.
Publiziert: 09:04 Uhr
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Prinz Andrew verzichtet auf seine royalen Titel.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Prinz Andrew gibt royale Titel ab, Vorwürfe wegen Epstein-Verbindungen lasten schwer
  • Virginia Giuffre schrieb in Biografie, er habe Sex mit ihr als Minderjähriger als «Geburtsrecht» angesehen
  • Andrew darf Prinzen-Titel behalten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sara BelgeriRedaktorin

Es war an der Zeit, dass Prinz Andrew (65) seine royalen Titel abgibt. Zu schwer lasteten die Vorwürfe wegen Verbindungen zu Jeffrey Epstein (1953–2019) und sexuellen Missbrauchs auf ihm. Zu sehr hatte er sich in Lügen verstrickt. Jetzt hat der Palast die Reissleine gezogen. 

In Diskussionen mit König Charles III. und seiner Familie seien sie zu dem Schluss gekommen, dass «die anhaltenden Anschuldigungen gegen mich von der Arbeit Seiner Majestät und der königlichen Familie ablenken», liess Andrew mitteilen. Nur: Dass er seine Titel just vor der Veröffentlichung von Virginia Giuffres (†41) posthumer Autobiografie «Nobody’s Girl» niederlegt, dürfte kaum ein Zufall sein – und wohl noch weniger eine freiwillige Entscheidung.

Giuffre, die im April dieses Jahres Suizid beging, hatte Prinz Andrew vorgeworfen, sie im Jahr 2001 sexuell missbraucht zu haben, als sie 17 Jahre alt war. Den Kontakt soll Jeffrey Epstein hergestellt haben. Andrew hat dies stets bestritten.

Vor wenigen Tagen hat die britische Zeitung «The Guardian» Auszüge aus «Nobody’s Girl» veröffentlicht. Darin schreibt Giuffre unter anderem über Prinz Andrew: «Aufgrund seiner Geburt glaubte er, ein Recht auf Sex mit mir zu haben.»

Die Schlagzeilen um den Skandalprinzen drohten also auch in Zukunft nicht abzureissen. Es drohte der PR-GAU für das Haus Windsor.

Andrew bleibt zwar weiterhin Prinz, den Titel darf er behalten, da er der Sohn von Königin Elizabeth II. ist. Die Familie hat ihn aber wohl endgültig fallen lassen. Für die Monarchie ist dieser Schritt überfällig, für die Opfer Jeffrey Epsteins und seiner Mittäter wenigstens ein kleines Zeichen der Genugtuung.

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