Kolumne von Stefan Meierhans
Gebührenbremse für Kartenzahlung im Geschäft

Bei Debitkartenzahlungen im Geschäft, die über den führenden Zahlungsverkehrsdienstleister Worldline abgewickelt werden, müssen Schweizer Händlerinnen und Händler bald weniger zahlen. Auch die Kundschaft profitiert davon.
Publiziert: 07.07.2025 um 16:48 Uhr
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Kartenzahlungen sind vor allem bei Kleinbeträgen oft ein Graus für Händler.
Foto: IMAGO
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Stefan MeierhansPreisüberwacher

Wer an der Kasse mit Karte bezahlt, erntet vor allem bei kleinen Beträgen manches Mal einen scheelen Blick – und ab und zu sogar die Frage, ob es nicht auch bar ginge.

Das liegt nicht daran, dass sich diese Läden den Zeichen der Zeit verweigern wollen, sondern an den Gebühren, die sie für Kartenzahlungen entrichten müssen – Gebühren, von denen Kundinnen und Kunden häufig gar nicht wissen, dass es sie gibt. Gezahlt werden müssen sie von den Händlerinnen und Händlern an den Dienstleister, der die Verarbeitung und Weiterleitung der Zahlung sicherstellt. Welches Unternehmen das ist, sehen Sie in der Regel auf dem Display des Kartenlesegeräts – fast immer steht dort der Name Worldline.

Weil Worldline mindestens marktmächtig ist, überprüfen wir seit Jahren deren Gebühren und intervenieren, wenn nötig. In den letzten Jahren schlossen wir mit dem Unternehmen mehrfach einvernehmliche Regelungen zu den Debitkarten-Gebühren ab. Sie reichten von Preissenkungen bis hin zu Maximalbeträgen pro Transaktion. Da das Gesetz vorschreibt, dass diese einvernehmlichen Verträge befristet sein müssen, haben wir nun eine neue Lösung für die 2024 ausgelaufene Regelung gefunden. Die wichtigsten Punkte sind, dass die Gebühren für Kleinbeträge ab September 2025 spürbar sinken und dass die in der vorigen Vereinbarung ausgehandelten Maximalbeträge beibehalten werden. Unternehmen wie Bäckereien oder Kioske sollten dadurch klare Entlastungen spüren, wenn zum Beispiel ein Brot oder zwei Glace mit der Karte gezahlt werden. Insgesamt kann der Handel so jährlich geschätzte 10 bis 15 Millionen Franken einsparen.

Das ist nicht nur für die Unternehmen gut, sondern auch für uns Kundinnen und Kunden: Wer künftig mit der Karte bezahlt, muss weniger ein schlechtes Gewissen haben, dadurch die Preise unter Druck zu bringen. Im Gegenteil: In manchen Fällen entsteht sogar ein gewisser Spielraum nach unten – und dieser sollte auch genutzt werden.

Die Zahlungsverkehrs-Welt wird immer bargeldloser, weil dies viele Vorteile für alle Beteiligten bringt. Umso wichtiger ist es, dass dabei faire Preise herrschen – denn das Rad der Zeit kann und soll nicht zurückgedreht werden.

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