Darum gehts
- Ehepaar Häberling zieht in 45-Quadratmeter-Wohnung im Zwhatt-Quartier in Regensdorf ein
- Bewusste Entscheidung für minimalistischen Lebensstil ohne Fernseher und Computer
- Miete: 2490 Franken inklusive Nebenkosten und Parkplatz in Einstellhalle
Noch wird gebaut und gezügelt im neu entstehenden Quartier Zwhatt in Regensdorf ZH. Zu den Erstbezügern gehört seit Anfang August das Ehepaar Beatrice Olivia (73) und Marco (55) Häberling. Im 22. Stockwerk im hybriden Holzhochhaus mit 156 Wohnungen lebt das Ehepaar mit Cocker Spaniel Daro in einer Zweieinhalbzimmerwohnung auf rund 45 Quadratmetern. Davor lebte das Ehepaar über Jahre in einem eigenen Haus in Oberwangen BE, später in einem Einfamilienhaus bei Ramsen SH, um sich der Pflege der kranken Tante zu widmen. Und bis zum Umzug nach Regensdorf wohnte das Paar zuletzt in einer grosszügigen Viereinhalbzimmer-Eigentumswohnung mit rund 140 Quadratmetern Wohnfläche in Steckborn TG. Die Eigentumswohnung verkauft das Paar und ist im Endspurt mit der Räumung.
Bewusste Reduzierung am neuen Wohnort
Alles, was es noch braucht, haben Häberlings in der kleinen Neubauwohnung in Regensdorf. «Uns zu reduzieren, haben wir schon länger angefangen. Das war ein Prozess und ein bewusster Entscheid», sagt Marco Häberling. Weder Fernseher noch Computer haben Häberlings zu Hause. Auch das ein bewusster Entscheid des Ehepaars zur Entschleunigung und zur Reduzierung der täglichen Reiz- und Informationsüberflutung. «Wir wohnen hier modern und bewusst minimalistisch. Wir möchten diesen Überfluss mit dem Konsumwahnsinn nicht mitmachen. Mehr als das, was wir noch haben, brauchen wir nicht», ergänzt die Ehefrau.
Ausschlaggebend für den Wohnungsumzug nach Regensdorf war Marco Häberlings Jobwechsel. Er ist im Facility Management tätig. Sein Arbeitgeber ist in Urdorf ZH, beruflich ist Häberling aber oft mit dem Auto unterwegs. «Verkehrstechnisch ist Regensdorf gut gelegen, hat eine gute Infrastruktur, und dennoch haben wir viel Grün und Natur in der Nähe.» Sein Auto ist ein Firmenfahrzeug, das er auch privat nutzen kann. «Das Auto ist mein Arbeitswerkzeug. Privat verzichten wir, wenn möglich, auch aus Umweltgründen darauf und nutzen den ÖV oder sind zu Fuss unterwegs.»
Unkomplizierter Kontakt unter der Mieterschaft
Für Beatrice Olivia Häberling waren zudem die Einkaufsmöglichkeiten im Ort ein wichtiger Punkt: «Ich kann zu Fuss oder mit dem E-Trottinett ins nahe Einkaufszentrum und alle Einkäufe hier erledigen. Wir werden nicht mehr jünger.» Ausserdem soll es im neuen Quartier mit den rund 600 Wohnungen Restaurants und weitere Geschäfte geben. «Das Gesamtkonzept der nachhaltigen Überbauung und die Wohnungen haben uns überzeugt», sagt die pensionierte Seelsorgerin mit Theologiestudium.
Ein gelungener Mix von urbanem und naturnahem Wohnen mit einer sympathischen Multikulti-Mieterschaft und verschiedenen Generationen, findet das Ehepaar. In einer Etage ist ein Treffpunkt für die Hausbewohner, der bei Reservierung für private Feiern genutzt werden kann. Mit einer App, die Häberlings auf dem Handy installiert haben, können sich die Mieter untereinander vernetzen. «Da finden sich Kaufangebote, Unterstützungs- oder Treffpunktmöglichkeiten. Alle können das nutzen, aber niemand muss. Das schätzen wir sehr und sind positiv überrascht, wie leicht man Kontakt unter Nachbarn knüpfen kann und wie unkompliziert im Haus alle sind.» So entstand auch ein Kontakt mit einer jungen Studentin im Haus, die sich als Hundesitterin angeboten hat und seither gelegentlich mit Daro Spaziergänge unternimmt.
Dem Himmel nah mit Weitsicht
Bis sich das Ehepaar aber für die passende Wohnung in der neuen Überbauung entschieden hat, brauchte es mehrere Besichtigungen der einzelnen Wohnungen. «Wir haben dreimal zugesagt für eine Wohnung und uns erst zum Schluss für diese Wohnung im 22. Stockwerk entschieden», sagt die Ehefrau. Dem Himmel nah, fast in den Wolken, geniessen sie ihr neues Zuhause und empfinden ein Gefühl von Freiheit.
Das Paar schwärmt von der Weitsicht auf die Berge oder den Flughafen Kloten und von den grossen Fensterfronten. «Dieser Blick ist entschleunigend und faszinierend, zum Beispiel auch, wenn ein Gewitter tobt», sagt Beatrice Olivia Häberling. Die Loggia, mit nur etwas mehr als drei Quadratmetern, wird wenig genutzt. Dort ist vor allem das E-Trottinett von Beatrice Olivia parkiert. «Die Geräusche der Strasse sind auch hier oben immer zu hören. Lieber sitzen wir drinnen und schauen in die Ferne», sagt der Ehemann.
Miete nicht günstig, aber preiswert
Beim Betreten der Wohnung steht man direkt in der offenen Küche mit dem Wohn- und Essbereich und der riesigen Fensterfront mit dem Ausblick bis in die Berge. Vom Wohnzimmer wie auch vom Schlafzimmer ist die Loggia zugänglich, und selbst vom Bett aus bietet sich dem Paar ein spektakulärer Ausblick. Das Badezimmer mit Dusche und WC ist modern und geräumig für zwei Personen. Ein weiteres Highlight der Wohnung verbirgt sich hinter einer Schranktür: der Waschturm mit Waschmaschine und Tumbler.
2490 Franken Miete inklusive Nebenkosten und einem Parkplatz in der Einstellhalle bezahlen Häberlings monatlich für ihr Wohnglück. Günstig sei das nicht, aber preiswert, findet das Ehepaar. Durch die kurzen Wege und den geplanten Verkauf des eigenen Autos ergeben sich am neuen Wohnort für Häberlings andere Einsparungen. Beatrice Olivia Häberling: «Auf wenigen Quadratmetern haben wir uns hier ein Zuhause mit viel Lebensqualität geschaffen. Einen Rückzugsort der Ruhe und der Entschleunigung.»