Thomas Meyer rät
«Mahnfinger der Veganer ist zurecht erhoben»

«Die Veganer gehen mir auf den Wecker. Ständig laufen sie mit erhobenem Mahnfinger durch die Gegend», schreibt unser Leser. Thomas Meyer nimmt Stellung zu dieser Lebensfrage.
Publiziert: 03.05.2018 um 15:03 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:20 Uhr
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Foto: Getty Images/Westend61

Der Mahnfinger der Veganer ist mit gutem Grund erhoben, denn der Konsum von Fleisch, Eiern, Milch, aber auch von Lederwaren ist mit gewaltigen Probleme verbunden. Nicht nur leiden Tiere dafür unbeschreibliche Qualen, auch die Natur ist immensen Belastungen ausgesetzt: In Südamerika sind durch die Waldrodung für Weideflächen und die Anpflanzung von Futtermitteln seit 1980 schon 40 Prozent des Regenwalds verloren gegangen.

1 Kilo Fleisch kostet 15 000 Liter Wasser

Durch die Tierhaltung gelangen ausserdem riesige Mengen von Pestiziden und Gülle ins Trinkwasser, von dem seinerseits Unmengen verbraucht werden: Ein einziges Kilo Fleisch kostet 15 000 Liter Wasser.

Diese Liste von hässlichen Fakten, die unseren Nachfahren noch gehörig Feuer unter dem Hintern machen werden, könnte man beliebig fortsetzen. Aber leider wollen die meisten Leute davon nichts hören: Konfrontiert man sie mit den unbestreitbaren Konsequenzen ihres Verhaltens, sind sie erst mal beleidigt und reden dann alles klein, um am Ende den Spiess umzukehren und so zu tun, als wären die aufsässigen Veganer das Problem. Das ist an Ignoranz und Selbstsucht kaum zu übertreffen.

13 Fakten über vegane Ernährung

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Lebewesen sterben für unser kurzes Vergnügen

Doch auch der Verbohrteste unter uns ist ein Mensch, und solange er lebt, empfindet er. Darum kann er noch so lange Veganer verhöhnen und den Geschmack von gegrilltem Fleisch rühmen – er weiss sehr wohl, dass für sein kurzes Vergnügen ein Lebewesen hat sterben müssen und dass das durch nichts zu entschuldigen ist. Egal, wie man es dreht und wendet. Und genau dieses Wenden, dieses Abwenden von sich selbst, ist ja, wie jede Projektion, letztlich ein Eingeständnis. Wer sich wie Sie über die Veganer aufregt, die ja nichts anderes tun als auf tatsächliche und dringende Probleme hinzuweisen, sagt damit nur eines: «Ihr habt ja recht.» Vielleicht handeln Sie ja versuchsweise mal danach?

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