Wie Dänemark nachhaltigen Tourismus fördert
Wer in Kopenhagen Abfall sammelt, darf gratis ins Museum

Kopenhagen setzt neue Massstäbe im nachhaltigen Tourismus. Eine Initiative belohnt umweltbewusstes Verhalten von Besuchenden mit attraktiven Angeboten wie kostenlosen Museumsbesuchen oder Gratis-Kaffee für 5000 Schritte.
Publiziert: 10:35 Uhr
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Kopenhagen ist die lebenswerteste Stadt 2025.
Foto: imago images/imagebroker

Darum gehts

  • Kopenhagen belohnt umweltbewusstes Verhalten von Besuchenden mit Gratis-Angeboten
  • Teilnehmende erhalten Vergünstigungen für nachhaltige Aktivitäten wie Velofahren und Abfallsammeln
  • Velonutzung unter Touristen stieg 2024 um 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
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Evelyne RollasonFreie Journalistin Service-Team

Kopenhagen setzt neue Massstäbe im nachhaltigen Tourismus: Die dänische Hauptstadt belohnt umweltbewusstes Verhalten von Besuchenden mit Gratis-Kaffee oder freien Museumseintritten. 

Die Initiative Copenpay ist von der Tourismusorganisation Wonderful Copenhagen ins Leben gerufen worden. Das vierwöchige Pilotprogramm dauert bis am 17. August 2025 und ermutigt Reisende, die lebenswerteste Stadt der Welt 2025 auf umweltfreundliche Weise zu erkunden. So können Teilnehmende für nachhaltige Aktivitäten wie Velo fahren, Abfall sammeln oder vegetarisch essen verschiedene Vergünstigungen erhalten.

Gratis-Kaffee für 5000 Schritte

Die Belohnungen reichen von kostenlosen Museumsbesuchen oder Kanalrundfahrten bis hin zu Gratis-Kaffee für 5000 gelaufene Schritte. Wer auf der Kajaktour im Hafen Abfall sammelt, muss für das Erlebnis nichts bezahlen.

Livia Haaland, Mitbegründerin des Bio-Bauernhofs Øens Have, erklärt gegenüber «National Geographic» die Bedeutung der Initiative: «Copenpay ist wichtig, weil es nachhaltige und lokale Initiativen sichtbarer und zugänglicher macht. Nicht nur für Einwohner, sondern auch für Besucher, die die Stadt auf eine sinnvollere Weise erleben möchten.»

Mehr Velos, weniger Abfall

Das Programm zeigt bereits Wirkung: Die Velonutzung unter Touristen stieg 2024 um 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rund 60 Partner, darunter Museen, E-Boot-Verleiher und Stadtbauernhöfe, beteiligen sich an der Initiative.

Die Teilnahme basiert auf Vertrauen, ein wichtiger Aspekt der dänischen Kultur. Besuchende können ihre Aktivitäten durch Selfies oder Tickets nachweisen, um Belohnungen einzulösen.

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Tobias Weber-Andersen, Gründer von Greenkayak, berichtet bei «National Geographic» von seinen Erfahrungen: «Wir haben Leute gesehen, die dachten, das Wasser in Kopenhagen sei völlig sauber. Dann haben sie in nur zwei Stunden rund drei Kilogramm Müll gesammelt. Das öffnet einem wirklich die Augen, hinterlässt einen bleibenden Eindruck und inspiriert zu einem nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Leben.»

Mit dem Zug nach Kopenhagen

Copenpay fördert auch die umweltfreundliche Anreise. Rikke Holm Petersen von Wonderful Copenhagen erklärt: «Da Züge im Vergleich zu Flugzeugen in der Regel deutlich weniger CO₂ ausstossen, belohnen wir in diesem Jahr Reisende, die mit dem Zug kommen.»

Die Initiative unterstützt Kopenhagens Ziel, eine der ersten CO₂-neutralen Hauptstädte der Welt zu werden. Sie dient als Vorbild für andere Städte, die nachhaltigen Tourismus fördern wollen.

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