Darum gehts
- Miniteiche bringen Leben in Gärten und Balkone, dienen als Trinkquelle
- Einheimische Pflanzen wie Sumpf-Vergissmeinnicht und Sumpfdotterblume eignen sich gut
- Mindestens 30 Zentimeter Tiefe für Miniteiche, 15 Zentimeter Sand als Substrat
Eine Wasserfläche bringt Leben und Bewegung in den Garten. Keinen Platz für einen Teich? Kein Problem: Denn dafür braucht es gar kein grosses Gartenareal. Selbst in einem kleinen Garten oder auf einem Balkon ist es möglich, einen Miniaturteich anzulegen.
Die Wasserfläche kann eine Trinkquelle für kleine Tiere wie Insekten oder Vögel sein und dient ihnen im Sommer als Abkühlung. So ist der Miniteich ein attraktives Garten- und Balkonelement und dient gleichzeitig der Natur. Dies ist umso wichtiger, als in der Schweiz in den letzten 150 Jahren zahlreiche Kleingewässer verloren gegangen sind.
Lebensraum für Vögel und Libellen
Rund die Hälfte der einheimischen Tier- und Pflanzenarten der Schweiz benötigt laut dem Praxishandbuch «Natur braucht Stadt» von Stadtgrün Bern naturnahe Gewässer. Natürliche Kleingewässer und Feuchtgebiete gehören zu den am meisten gefährdeten Lebensraumtypen der Schweiz. Miniteiche können hier einen kleinen Beitrag leisten – für Vögel, Libellen und andere Insekten.
Es lohnt sich, das Projekt Miniteich gut vorzubereiten. Im erwähnten Praxishandbuch gibt es Informationen dazu. Beratung, Materialien und Pflanzen gibt es in guten Baumärkten und Gartencentern. Aber auch auf Flohmärkten oder im Brockenhaus: Für Miniteiche eignen sich zum Beispiel alte Zinnwannen, halbe Holzfässer oder grosse Kunststoffeimer. Einzige Bedingung: Sie sollten mindestens 30 Zentimeter tief sein.
Wenn das Gefäss nicht wasserdicht ist: Eine Folie mit doppelseitigem Klebeband anbringen und das Gefäss damit auskleiden. Teichfolien gibt es im Fachhandel. Der beste Standort für einen Miniteich ist der Halbschatten. Im Garten ist es auch möglich, eine kleine Grube auszuheben und das Gefäss ganz oder teilweise zu versenken. Eine Wasserwaage hilft bei der korrekten Ausrichtung.
Mit Steinen oder Backsteinen lassen sich verschiedene Wassertiefen für die unterschiedlich grossen Wasser- und Sumpfpflanzen herstellen. Danach etwa 15 Zentimeter Sand und Kies als Substrat einfüllen. Aus verschieden grossen Steinen lässt sich bei grösseren Gefässen eine Landschaft gestalten. Wenn ein grosser Stein aus dem Wasser ragt, gelangen Bienen und andere Insekten besser ans Wasser. Um Tieren wie Fröschen eine Ausstiegshilfe zu bieten, eignet sich eine Rampe aus Steinen oder ein befestigtes Holzbrett, das bis ins Wasser reicht.
Diese Pflanzen stehen gern im Wasser
Einheimische Wasserpflanzen wie Sumpf-Vergissmeinnicht, Sumpfdotterblume, Teich-Schachtelhalm oder Pfeilkraut eignen sich für einen Miniteich. Auch schwachwüchsige Seerosen haben in einem Zuber Platz. Selbst die Rohrkolben mit ihren typischen braunen Fruchtkolben sind in einem Miniformat erhältlich.
Der Pflegebedarf der Miniteiche ist nicht riesig: Es reicht, im Sommer wegen der Verdunstung regelmässig Wasser nachzufüllen. In Gefässen aus Kunststoff, Holz oder Metall können Miniteiche draussen überwintern – nur Tontöpfe sind nicht frostsicher.
Vorsicht vor Ertrinkungsgefahr und Mückenplage
Der Miniteich ermöglicht Lebensräume für Tiere und Naturbeobachtungen für Menschen, aber er hat auch Nachteile. Besonders wichtig ist die Sicherheit: Offene Gewässer wie kleine Teiche oder Wasserbecken können Kleinkinder gefährden, da diese auch in seichten Gewässer ertrinken können. Zudem können sich Miniteiche zu Brutstätten für Mücken entwickeln, was das Vergnügen trüben kann. Insbesondere wenn in der Umgebung Tigermücken gemeldet wurden, ist es ratsam, auf Miniteiche zu verzichten.
Wem der Platz fehlt oder der Aufwand doch zu gross ist, dem kann eine Winzig-Version eines Miniteichs Freude bereiten: Dazu einfach Wasser in einen Untersetzer füllen, mit ein paar Steinen füllen und regelmässig auswechseln. Kleine Vögel wie etwa Meisen oder Spatzen nutzen den Untersetzer gerne als Tränke oder Vogelbad, in dem sie ausgiebig planschen.