Darum gehts
- Dieter Koschina ist der Kultkoch in der Vila Joya an der Algarve
- Koschina serviert täglich ein neues Menü für Stammgäste
- Vila Joya ist ein Boutique-Resort mit nur 4 Zimmern und 9 Suiten
Angekommen! Die Edelweiss-Maschine ist in Faro pünktlich gelandet, Driver Duarte chauffiert uns dorthin, wo die Algarve vielleicht am schönsten ist: in die Vila Joya, Albufeira, Chiringuito Beach. Die Gäste auf der grossen Terrasse mit Blick über den Atlantik sind glücklich. Weil Dieter Koschina für sie kocht.
Der Österreicher «Koschi» ist Kult in der Szene, und viele nennen ihn auch «John Wayne», weil er beim Kochen schon mal ziemlich spontan aus der Hüfte schiesst. Muss er auch, denn Koschina, der seit 33 Jahren im Haus ist und seit 1999 zwei Sterne besitzt, hat eine Macke: Er serviert jeden Tag ein anderes Menü – weil seine Stammgäste gern eine ganze Woche bleiben und immer wieder Neues entdecken möchten. «Wie Koschi das schafft, ist mir ein Rätsel, sagt Joy Jung, die Besitzerin des Boutique-Resorts.
«Passionate Owner» nennt sich Joy Jung. Vila Joya ist kein Hotel, eher ein Privathaus, liebevoll eingerichtet, mit nur vier Zimmern und neun Suiten. Kleiner Tipp: Die Nummer 7 ist die schönste. Alle Fenster gehen zum Meer. Der Blick über den Atlantik ist berührend. Dem Meeresrauschen lauschen, gehört zum Programm. Auch nachts, bei offenen Fenstern.
Joy empfiehlt uns am Anreisetag «einen Fisch im Salz und eine kleine Vorspeise». Wir tauchen so umgehend in Dieter Koschinas wunderbare Seafood-Welt ein. Der Loup de Mer wird aus der Salzkruste geschlagen, die Qualität ist unglaublich. Der Chef liefert die Erklärung: «Das Wasser im Atlantik ist eiskalt. Unsere Fischer fischen den Wolfsbarsch dort, wo die Strömung am heftigsten ist. Der Loup muss dagegen ankämpfen, das macht ihn kräftig und sein Fleisch besonders fest.»
Die zwei «kleinen Vorspeisen»? Aufregend frische Gambas, Hummer mit Passionsfrucht, Orange und Grapefruit in der Hollandaise. Wir spüren: Das Paradies am Atlantik mit ruhigen Pools, uralten Palmen, Kiefern, Zypressen, Kakteen und Olivenbäumen ist ein Foodie-Traum. Raus aus dem Resort gehen die Gäste kaum. Am ehesten noch für einen Spaziergang am kilometerlangen Strand während des Sonnenuntergangs.
Das einfache Strandhaus «Sea» ist der Geheimtipp im Resort. Konzept dieses Jahr: Japan meets Latin America! Also gibts aus der offenen Küche Usuzukuri vom Hamachi, Sushi (Otoro mit Kaviar), 48 Stunden lang marinierter Lachs an einer raffinierten Miso-Sake-Sauce, Tuna Tostada und Ceviche.
Dieser Artikel wurde erstmals im «SI Travel» publiziert, einem Magazin der «Schweizer Illustrierten».
Dieser Artikel wurde erstmals im «SI Travel» publiziert, einem Magazin der «Schweizer Illustrierten».
Wärs das mit Schlemmen in der Vila Joya? Natürlich nicht. Am Pool wird lässig eine ganze Dorade von der Holzkohle oder eine Pfanne mit Venusmuscheln «Bulhão Pato» aufgetragen. Und auf der Roomservice-Karte sind «Koschis» Klassiker für einen kleinen Lunch auf der Terrasse der Suite gelistet: Hummermedaillon mit Kaviar, Catch of the Day mit Champagnersauce, aber auch Kalbsrahmgulasch und Currywurst. Bestseller? Koschina: «Wiener Schnitzel, wie es sich gehört mit dem Löffel arrosiert.»
Dieter Koschina ist 62 Jahre alt, aber ein Ende seiner Karriere ist nicht in Sicht: «Ich liebe meinen Beruf und meinen Arbeitsplatz. Der Blick raus auf den Atlantik ist unbezahlbar. Ich koche weiter, solange mich die Füsse tragen.» «Passionate Owner» Joy Jung nimmts erleichtert zur Kenntnis. «Koschis» riesiger Fanklub ebenfalls.