Darum gehts
- Grand Egyptian Museum eröffnet: Täglich 19'000 Besucher strömen ins neue Juwel
- Einzigartige Lage mit Blick auf Pyramiden, transparente Alabasterfassade mit königlichen Kartuschen
- 5300 Objekte aus Tutanchamuns Grabschatz, darunter 10 kg schwere Goldmaske
Ein ägyptisches Juwel der Neuzeit lockt Menschen aus Nah und Fern. Mit mehr als zehn Jahren Verspätung wurde das Grand Egyptian Museum (GEM) am 1. November 2025 offiziell eröffnet. Mit Erfolg! Strömen im Schnitt doch mittlerweile täglich 19’000 Besucherinnen und Besucher ins Grosse Ägyptische Museum in Kairo.
Auf einer Ausstellungsfläche so gross wie 70 Fussballfelder widmet sich das neue Super-Museum einer einzigen Zivilisation. Das ist weltweit einzigartig. Die Lage ebenso: Nord und Südfassade sind so ausgerichtet, dass ein Panoramafenster Sicht auf das Gizeh-Plateau freigibt. Cheops und Mykerinos-Pyramide scheinen zum Greifen nah.
Die 800 Meter lange Frontfassade des Hauptgebäudes besteht aus transparenten Alabasterplatten und ist mit Hunderten königlichen Kartuschen geschmückt. Im Foyer angekommen, führt kein Weg an ihm vorbei: dem 80 Tonnen schweren und elf Meter hohen Ramses II. Mit strengem Blick beäugt der Pharao seine Gäste. Zweimal im Jahr – am Geburtstag und am Tag seiner Thronbesteigung – fällt durch eine kleine Öffnung in diesem enormen Bau ein Lichtstrahl auf sein Gesicht. So geschieht es auch im Sonnentempel von Abu Simbel, wo eine andere Statue von ihm steht, die er im 13. Jahrhundert hatte bauen lassen.
Dieser Artikel wurde erstmals im «SI Travel» publiziert, einem Magazin der «Schweizer Illustrierten». Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.
Dieser Artikel wurde erstmals im «SI Travel» publiziert, einem Magazin der «Schweizer Illustrierten». Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.
Dass seine Idee hier wieder aufgenommen wurde, hätte ihm bestimmt gefallen. Über einen monumentalen Treppenbau verteilt stehen 87 königliche Statuen aus Tempeln und Gräbern. Offene Räume präsentieren Vitrinen mit Mumien und Schmuck, die Sonnenboote von Cheops oder die Möbel der Königin Hetepheres I. Aus Holz so glatt, als wären sie gestern erst gemacht worden. Doch das eigentliche Kronjuwel des Museums ist Tutanchamuns kompletter Grabschatz. Unter den etwa 5300 Objekten ist auch seine Totenmaske aus zehn Kilogramm Gold und Edelsteinen. Viele der Stücke wurden weltweit noch nie ausgestellt.
Klimatisiert, modern inszeniert, mit meditativem Soundteppich im Hintergrund trifft hier Hightech auf Historik. Archäologie wird mit einem Mal Instagram-kompatibel, und die mondäne Foodhalle samt Museumsshop machen jeden Geschichtsmuffel zum Fan. Gut Ding will eben Weile haben. Wieso hätte es bei einem Weltwunder mit Ansage anders sein sollen?