Sonne, Sand und Meer
Das sind die schönsten Orte an der deutschen Ostsee

Es muss nicht immer das Mittelmeer sein! Auch im Norden kann man schöne (Sommer)-Ferien verbringen – beispielsweise an der deutschen Ostsee mit ihren schönen Stränden und historischen Orten.
Publiziert: 12:04 Uhr
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Aktualisiert: 12:06 Uhr
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Flensburg ist die nördlichste Stadt Deutschlands, bekannt für ihr dänisches Flair, den Rum und das Flensburger Bier.
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • Norddeutsche Städte und Inseln: Kultur, Geschichte und Naturschönheiten
  • Unesco-Welterbestätten in Lübeck und Wismar mit beeindruckender Backsteingotik
  • Rügen, Deutschlands grösste Insel, erstreckt sich über 926 Quadratkilometer
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Christian Bauer

Flensburg – Nordlicht mit skandinavischer Seele

Nur einen Katzensprung von Dänemark entfernt liegt Flensburg – die nördlichste Stadt Deutschlands und allen Deutschen ein Begriff: Hier werden im Kraftfahrt-Bundesamt die Punkte bei Verkehrsverstössen gespeichert. Das «negative» Image macht das Nordlicht allerdings mit einer Spezialität wieder wett: das Flensburger Bier. Und mit einer herzigen Altstadt.

In den Gassen der Altstadt blitzt das Erbe vergangener Jahrhunderte auf: liebevoll restaurierte Kaufmannshäuser, kleine Innenhöfe und Fachwerkfassaden erzählen von der Blütezeit, als Flensburg durch den Rumhandel zu Reichtum gelangte. Ein Zeugnis dieser Ära ist das Rumhaus Johannsen, heute ein lebendiges Museum und Genussort zugleich.

Tipp: Für Velo-Fahrer ein Muss: die Fjordroute entlang der Flensburger Förde.

Haithabu – zu Besuch bei den Wikingern

Zugegeben: Von der einstigen Bedeutung der Wikingerstadt Haithabu ist heute nicht mehr viel zu sehen. Und doch lohnt sich ein Besuch des Wikingermuseums nicht nur für Geschichtsfans. Haithabu, im Jahr 770 von Wikingern gegründet, war einst eine der wichtigsten Handelsmetropolen Nordeuropas. Als die Stadt 1066 zerstört wurde, zogen die Wikinger etwas weiter ins Inland und gründeten eine neue Siedlung, aus der das heutige Schleswig entstand. Im Wikingermuseum Haithabu lernt man unter anderem in nachgebauten Langhäusern alles Wissenswerte zur Welt der Wikinger.

Fehmarn – Sonneninsel mit Weitblick

Fehmarn ist die drittgrösste Insel Deutschlands und wirbt mit dem Slogan «Die Sonneninsel in der Ostsee». Im Sommer trifft das zu: Hier lächelt die Sonne tatsächlich oft vom Himmel. Am Vorurteil, in Norddeutschland herrsche immer schlechtes Wetter, ist nicht viel dran.

Durch die Insel zieht sich eine verkehrsreiche Bundesstrasse und Zugstrecke Richtung Dänemark (via die Fähre in Puttgarden), abseits davon herrschen Ruhe und Vogelgezwitscher – unbedingt das Wasservogelreservat Wallnau besuchen! Fehmarn bietet unterschiedliche Strände, an denen sowohl Surfer als auch Familien glücklich werden.

Tipp: Der Küstenradweg umrundet die Insel auf über 70 Kilometern – mit spektakulären Blicken aufs Meer, kleinen Häfen und perfekten Picknickplätzen.

Lübeck – Hanse, Giebel, Weltliteratur

2025 ist ein grosses Jahr für die Hansestadt Lübeck. Denn am 6. Juni hat sich der Geburtstag des wichtigsten Sohnes der Stadt, des Schriftstellers Thomas Mann, zum 150. Mal gejährt. Doch Lübeck hat weit mehr zu bieten als das Andenken an den Literaturnobelpreisträger, der den Roman «Der Zauberberg» verfasst hat: Die ehemalige Hansestadt ist mit ihren Backsteinbauten und Kanälen wohl die schönste Stadt Norddeutschlands.

Die Altstadt zählt zum Unesco-Welterbe – nicht wegen eines einzelnen Bauwerks, sondern wegen ihres geschlossenen historischen Charakters. Und wer sich vom vielen Staunen stärken möchte, kommt an einer weiteren Lübecker Spezialität nicht vorbei: dem Marzipan – am besten im traditionsreichen Café Niederegger.

Tipp: Wer tiefer eintauchen will, spaziert bei Dämmerung durch die Gänge und Höfe der Altstadt – hier zeigt sich Lübeck von der schönsten Seite.

Wismar – Backstein, Hanse und Unesco

Wismar ist das Juwel der norddeutschen Backsteingotik – und eine der wenigen Städte, in denen das mittelalterliche Stadtbild fast vollständig erhalten geblieben ist. Deshalb hat die Unesco das Ensemble zum Welterbe erhoben.

Zu den bedeutendsten Bauwerken zählt die mächtige St.-Georgen-Kirche, die nach jahrzehntelanger Restaurierung heute wieder in voller Pracht erstrahlt. Weitere Highlights sind die Nikolaikirche mit ihrer immensen Hallenhöhe und die gotischen Bürgerhäuser mit ihren kunstvoll verzierten Giebeln.

Tipp: Im Sommer lohnt sich ein Besuch der Schwedenfestspiele – dann lebt Wismars Vergangenheit zwischen Hanse und schwedischer Besatzung in farbenfrohem Spektakel wieder auf.

Rostock und Warnemünde – Hanse trifft Horizont

Rostocks gotische Backsteinarchitektur, imposante Kirchen und die Reste der mittelalterlichen Stadtmauer erzählen von einer bewegten Vergangenheit als wichtiges Mitglied der Hanse. Heute prägt vor allem die Universität das Stadtbild – eine der ältesten im Ostseeraum, gegründet 1419.

Nur wenige Kilometer entfernt öffnet sich das Tor zur See: Warnemünde, einst Fischerdorf, heute berühmtes Seebad. Der breite Sandstrand zählt zu den schönsten der deutschen Ostseeküste, der historische Leuchtturm ist Wahrzeichen und Aussichtsplattform zugleich. Schönster Spot Warnemündes ist der Alte Strom, der historische Hafen, an dem sich Kapitänshäuser, Boutiquen, Fischbuden und Cafés aneinanderreihen.

Tipp: In Warnemünde befindet sich neben dem Leuchtturm der sogenannte «Teepott», ein kühnes Gebäude der DDR-Architektur der 60er-Jahre.

Fischland-Darss-Zingst – zwischen Bodden, Brandung und Bilderbuchlicht

Die Halbinsel Fischland-Darss-Zingst ist Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft – eines der artenreichsten Küstengebiete Deutschlands.

Hier formen Wind, Wasser und Zeit eine Landschaft aus Dünen, Schilf, Wald und Wasser – ideales Revier für Zugvögel. Kulturelles Herz der Halbinsel ist Ahrenshoop. Die ehemalige Künstlerkolonie bezaubert bis heute mit Reetdachhäusern, kleinen Galerien und einem Flair, das seit über 100 Jahren Maler, Poeten und (Tag-)Träumer anzieht.

Tipp: Im Herbst ist die Halbinsel ein Hotspot, um Kraniche und Hirsche bei der Brunft zu beobachten.

Stralsund – zwischen Hanse, Horizont und Hightech

Die Altstadt Stralsunds, Unesco-geschützt, ist ein Meisterwerk norddeutscher Baukunst: mächtige Giebelhäuser, enge Gassen und die monumentalen Kirchen St. Marien und St. Nikolai erzählen vom Reichtum und der Bedeutung der Stadt im Zeitalter der Hanse.

Gleichzeitig blickt Stralsund in die Zukunft: mit dem Ozeaneum, einem architektonischen Hingucker am Hafen, das Meeresforschung spektakulär inszeniert. Direkt daneben liegt das traditionsreiche Deutsche Meeresmuseum, das Wissen unter dem Meeresspiegel anschaulich vermittelt.

Wie überall an der Ostsee gehören auch in Stralsund Fische in allen Variationen zu den traditionellen Spezialitäten – mit dem Unterschied, dass hier wohl das berühmteste Fischbrötchen Deutschlands erfunden wurde: der Bismarckhering. Den «Geburtsort», den Fischhandel Rasmus, gibt es heute noch.

Rügen – Insel der Kontraste

Rügen ist nicht einfach eine Insel – sie ist ein Kontinent im Kleinen, wie die Menschen hier nicht ohne Stolz behaupten. Deutschlands grösste Insel versammelt auf engem Raum dramatische Naturbilder, mondäne Bäderkultur und Spuren einer bewegten Geschichte. Berühmt sind die Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund, die sich wie schneeweisse Kathedralen aus dem Meer erheben.

Entlang der Ostküste reihen sich die klassischen Seebäder wie Binz, Sellin und Göhren – mit ihrer filigranen Bäderarchitektur, breiten Promenaden und nostalgischem Charme. Hier weht ein Hauch Belle Époque zwischen Strandkörben und Kurkonzerten.

Tipp: Wer Rügen in Ruhe erleben will, reist im Frühling oder Herbst hierhin.

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