Risiko nach starken Niederschlägen
Schweizer Gewässer verunreinigt – Vorsicht beim Baden!

Schweizer Gewässer bieten meist hohe Badequalität, doch aktuelle Fälle bereiten Grund zur Sorge. In der Aare und am Genfersee wurden Verunreinigungen festgestellt. Was du beachten solltest.
Publiziert: 11:51 Uhr
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Aktualisiert: 12:03 Uhr
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Spassbremse pur! Wenn die Badi ums Eck geschlossen ist, dann ist nicht selten eine ungenügende Wasserqualität schuld.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Schweizer Badespass: regelmässige Wasserkontrollen von Kantonen
  • Die Gründe für ein Verbot: Von fäkalen Verunreinigungen bis zu Entenflöhen
  • Ein vorsichtiges Auge lohnt sich
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Natascha RuggliRedaktorin News Desk

Nach der Arbeit kurz in den See oder Fluss? Kein Problem in der Schweiz: Unsere Wasserqualität garantiert den maximalen Badespass, sobald die Temperaturen in die Höhe schiessen. Regelmässige Kontrollen versichern uns die angenehme Abkühlung – doch manchmal sorgen sie für schlechte Nachrichten.

Zwei aktuelle Beispiele: Der Kanton Aargau informierte am Dienstag, dem 25. Juni, dass die Aare zwischen Würenlingen und Klingnau verstärkt mit Viren und Bakterien belastet sei. Die Konsequenz: Der aargauische Verbraucherschutze rät, auf das Baden zu verzichten – adé Abkühlung. Ein totales Badeverbot gab es in Gland (VD) am Genfersee: Das Wasser sei mit Fäkalien verunreinigt. Mindestens eine Woche wird das Verbot andauern, wie die Stadt Gland in ihrer Pressemitteilung schreibt. Blick erklärt, was uns genau das Badevergnügen raubt und warum Gewitter wie heute dahinter stecken können.

Wasserkontrollen: die ungebetenen Gäste

Pünktlich auf den Sommer untersuchen die kantonalen Labore regelmässig Badewasserproben. Gemäss dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) sind sie dazu verpflichtet, öffentliche und stark besuchte Badeplätze zu kontrollieren. Der Fokus liegt dabei auf der fäkalen Verunreinigung. Um diese zu erkennen, sucht man nach den Indikatorkeimen E. coli und Enterokokken. Überschreiten diese einen gewissen Wert, drohen Badi-Gästen gesundheitliche Folgen wie Magenbeschwerden oder Durchfallerkrankungen.

Zusätzlich kontrollieren die Kantone die berüchtigten Blaualgen sowie die umgangssprachlich genannten Entenflöhe. Speziell Hitzeperioden lösen bei den Blaualgen Massenvermehrungen aus.

Der Knackpunkt: Sie können Giftstoffe produzieren. Verschluckt man diese, so gefährdet man seine Gesundheit – Hautkontakt kann zu Ausschlägen führen. Ebenfalls wohl in warmen Gewässern fühlt sich der sogenannte Entenfloh. Der Wasservogelparasit sorgt bei uns Menschen für juckende Rötungen. Man nennt es auch Badedermatitis.

Worauf du achten solltest

Grundsätzlich brauchen wir in der Schweiz keine Angst zu haben. Wie das Bafu schreibt: «Mehr als 97 Prozent der bewertbaren Badeplätze weisen eine mindestens ausreichende Qualität auf» – und das seit einigen Jahren.

Allerdings sollte man trotzdem einiges beachten. Nach starken Regenfällen oder Hochwasser sollte man das Baden ausfallen lassen. Beispielsweise verdrecken abgeschwemmter Hofdünger sowie Wasser aus der Kanalisation unser Badewasser an beliebten Stellen.

Ausserdem sind nicht alle risikoreichen Verschmutzungen ersichtlich. Kontrollen sind notwendig, damit der Kanton über allfällige Verbote informieren kann. Zusätzlich bietet die Seite swisstopo des Bundesamtes für Landestopographie einen Überblick.

Ein gründlicher Blick ins Wasser lohnt sich ebenfalls. Der Kanton Zürich weist auf seiner Webseite darauf hin, dass man nicht in trübes oder verfärbtes Wasser springen sollte. Bakterien wie auch Blaualgen können hinter der Veränderung stecken.

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