Wegen plötzlicher Augenkrankheit
Ozempic-Patienten bekommen rund 100'000 Franken Schmerzensgeld

Vier Patienten in Dänemark erhalten Entschädigungen für schwere Sehschäden nach Einnahme von Wegovy und Ozempic. Die dänische Behörde für Patientenschadenfälle zahlt insgesamt rund 107'000 Euro (100'000 Franken) an die Betroffenen.
Publiziert: vor 42 Minuten
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Für stark übergewichtige Menschen und Patienten mit Diabetes sind sie eine neue Hoffnung...
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Darum gehts

  • Vier Patienten in Dänemark erhalten Entschädigung für Sehschäden nach Abnehmmedikamenten
  • Semaglutid-haltige Medikamente können sehr selten zu NAION-Augenkrankheit führen
  • 43 Patienten stellten Entschädigungsanträge, vier wurden bisher mit 107'000 Euro entschädigt
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

In Dänemark erhalten vier Patienten eine Entschädigung vom Staat, nachdem sie nach der Anwendung des Abnehmmedikaments Wegovy beziehungsweise des Diabetesmedikaments Ozempic schwere Sehschäden bekommen hatten.

Das teilte die dänische Behörde für Patientenschadenfälle (Patienterstatningen) mit. Zusammen erhalten die vier Patienten demnach Entschädigungszahlungen im Wert von umgerechnet rund 107.000 Euro.

Die Patienten haben die Augenkrankheit NAION (nicht-arteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie) entwickelt, die eine starke, meist permanente Sehverschlechterung zur Folge hat. Im Juni war der zuständige Ausschuss der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zu dem Schluss gekommen, dass NAION eine sehr seltene Nebenwirkung von Medikamenten ist, die den Wirkstoff Semaglutid enthalten - so wie Wegovy und Ozempic. Statistisch gesehen betreffe sie bis zu einen von 10'000 Patienten.

Sehr komplexe Fälle

Wenn Patienten während der Behandlung mit Semaglutid einen plötzlichen Sehverlust oder eine rasch zunehmende Verschlechterung des Sehvermögens bemerken, sollten sie umgehend ihren Arzt kontaktieren, schreibt die EMA. «Wenn NAION bestätigt wird, sollte die Behandlung mit Semaglutid beendet werden.»

Der dänischen Behörde zufolge haben bislang 43 Patientinnen und Patienten in Dänemark einen Entschädigungsantrag gestellt. Davon habe man nun fünf bearbeitet. Ein Antrag wurde abgelehnt, vier Patienten wurde eine Entschädigung zugesprochen.

Es seien sehr komplexe Fälle, erklärte die Behörde. Zum einen, weil die Medikamente recht neu seien, zum anderen, weil die Betroffenen durch ihre Vorerkrankungen – unter anderem Diabetes und erhöhter Blutdruck – ohnehin ein höheres Risiko hätten, an NAION zu erkranken.


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