Zu jeder Jahreszeit gibt es Gründe für gereizte Nasenschleimhäute. Im Frühling und Sommer sind es Pollen, im Winter und Herbst ist es die trockene Heizungsluft. Ob beim Schlafen, beim Essen oder am Arbeitsplatz – eine verstopfte Nase ist sehr unangenehm: Regelmässige Kaupausen, um durch den Mund atmen zu können und nicht lauthals zu schmatzen, Atemnot und Schnarchen während der Nacht sowie ständiges Niesen und Schnäuzen sind die Folge.
Allgemein lässt sich sagen, dass Schnäuzen gesellschaftlich akzeptierter ist als Hochziehen; das Geräusch des Hochziehens wird mit Ekel verbunden. Bei der Frage, wie man sich bei einer verstopften Nase richtig verhalten sollte, gehen die Meinungen auseinander: Während manche sagen, dass das Hochziehen des Nasensekrets ungesund sei, behaupten andere, dass das Schnäuzen mindestens genauso schädlich ist. Doch was stimmt denn nun?
Weder Schnäuzen noch Hochziehen
Weder allzu eifriges Schnäuzen noch allzu starkes Hochziehen sind nach Erkenntnissen der Forschung gesund. Durch das ruckartig starke Ein- bzw. Ausstossen von Luft kann ein ungesunder Druck entstehen. Zudem kann sowohl beim extremen Hochziehen als auch beim übereifrigen Schnäuzen Luft an Stellen gelangen, an die sie nicht hingehört.
Grundsätzlich ist – gemässigtes – Hochziehen nicht ungesund: Das Nasensekret gelangt in den Magen, wo die Magensäure allfällige Keime eliminiert und sich der Körper damit selbst um die Entsorgung des Sekrets kümmert. Doch die Tatsache, dass weder Hochziehen noch Schnäuzen das Problem langfristig lösen, da Nasensekret nur ein Symptom gereizter Schleimhäute ist, erschwert die Ausgangslage.
Das «Mass» ist entscheidend
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass weder Hochziehen noch Schnäuzen schädlich ist. Problematisch kann es nur dann werden, wenn betroffene Personen zu eifrig schnäuzen oder hochziehen; dann kann sich im Kopf ein gefährlicher Druck aufbauen. Für eine freie Nase gehen Menschen zum Teil ziemlich weit, doch die Nase wird dadurch nur kurzfristig befreit. Längerfristig können andere Symptome auftauchen. Zu empfehlen ist also Schnäuzen und Hochziehen ganz ohne Gewalt. Doch das ist leichter gesagt als getan. (gup)