In einer Langzeitstudie der Briten verringerten sich depressive Anzeichen in allen Altersgruppen, wenn häufiger Sport getrieben wurde. Jede zusätzliche Bewegungseinheit pro Woche senkte die Wahrscheinlichkeit einer Depression um sechs Prozent, wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift JAMA Psychiatry berichten. Gingen Erwachsene, die vorher gar nicht körperlich aktiv waren, dazu über, sich dreimal pro Woche in der Freizeit zu bewegen, ging die Wahrscheinlichkeit, depressiv zu sein, sogar um etwa 16 Prozent nach unten.
Der positive Effekt habe sich nicht nur bei Menschen gezeigt, die ein hohes Risiko für Depressionen hatten, sondern bei allen Studienteilnehmern, so die Forscher. «Vorausgesetzt, dass dieser Zusammenhang ursächlich ist, könnte körperliche Aktivität in der Freizeit vor Depressionen schützen», sagt der Hauptautor der Studie, Dr. Snehal Pinto Pereira vom University College London.
Sport hält nicht nur den Körper gesund
Allerdings – so ein weiteres Ergebnis der Studie – scheinen Depressionen und körperliche Aktivität auch andersherum zusammenzuhängen. So waren Studienteilnehmer, bei denen mehr depressive Symptome auftraten, weniger aktiv. Letzteres galt insbesondere für jüngere Menschen in den 20ern.
Für die Studie waren über 11.000 Personen, die im Jahr 1958 geboren worden waren, über mehrere Lebensjahrzehnte hinweg verfolgt worden. Sie hatten im Alter von 23, 33, 42 und 50 Jahren Fragen zu ihrer körperlichen Aktivität sowie zu ihrer psychischen Belastung beantworte.
Schon eine Stunde Sport pro Woche schützt vor Depressionen
Dieser positive Effekt zeigte sich unabhängig von Alter und Geschlecht, wie die Forscher im American Journal of Psychiatry berichten. Bereits eine Stunde Radfahren, Schwimmen oder Joggen pro Woche hätten den Ergebnissen zufolge ausgereicht, um eine Depression zu verhindern. Wer ein bis zweimal pro Woche Sport machte, hatte eine 44 Prozent niedrigere Wahrscheinlichkeit für Depressionen als Studienteilnehmer, die nie Sport trieben. "Wir wussten bereits, dass Bewegung eine Rolle bei der Behandlung von Depressionen spielt. Nun hat sich auch gezeigt, dass sich mit Sport eine Depression in der Zukunft vorbeugen lässt", sagt Studienautor Samuel Harvey.
Die Ergebnisse seien so interessant, weil sie zeigen, mit welch geringem Aufwand sich depressive Verstimmungen vermeiden liessen. «Nun müssen wir Wege finden, wie man das Aktivitätslevel der Menschen anheben kann - wenn auch nur ein bisschen», sagt Harvey. An der Studie nahmen 33.908 gesunde Erwachsene aus Norwegen teil, die über elf Jahre hinweg beobachtet wurden. Die Studienteilnehmer wurden befragt, wie häufig und mit welcher Intensität sie Sport trieben. Zudem beantworteten sie Fragen, die einen Hinweis auf Angststörungen oder Depressionen liefern. Auf Angststörungen hatte die körperliche Aktivität, egal in welchem Ausmaß, im Übrigen keinen Einfluss. (aponet)
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