Brigitte Voss liebt Doppelgänger von Steve Lee – Expertin schätzt ein
«Es ist kein Zufall, in wen wir uns verlieben»

Vor 14 Jahren starb «Gotthard»-Sänger Steve Lee. Jetzt ist seine damalige Verlobte Brigitte Voss frisch verliebt. Augenfällig: Ihr neuer Partner gleicht Lee aufs Haar. Warum stehen manche auf bestimmte «Typen»? Könnte das problematisch sein? Eine Psychologin ordnet ein.
Publiziert: 02.12.2024 um 10:19 Uhr
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Aktualisiert: 02.12.2024 um 16:10 Uhr
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Vor einigen Wochen machte Brigitte Voss ihre Liebe zu Joe Bachmann auf Instagram öffentlich.
Foto: Instagram

Auf einen Blick

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Sandra CasaliniTeamlead Service

Ja, sagt Brigitte Voss (64) in der aktuellen «Schweizer Illustrierten», sie habe sich durchaus in die Ähnlichkeit zu Steve Lee verliebt, allerdings nicht in die äusserliche, sondern in die Energie, die Ausstrahlung und die Charaktereigenschaften. 

Kennengelernt hat sie den DJ und Komponisten Joe Bachmann (69) über Social Media – sie hielt sein Profilbild gar für ein Foto ihres verstorbenen Verlobten, der mit 47 Jahren bei einem Motorradunfall in den USA ums Leben kam. Ausser der Liebe zum damaligen «Gotthard»-Sänger – Bachmann ist grosser Fan – verbindet die beiden auch die Spiritualität. Voss fand nach Lees Tod auf einer Indienreise dazu, Bachmann nach einem Herzstillstand. Kann sich unter diesen Voraussetzungen eine gesunde Beziehung entwickeln? Psychotherapeutin Johanna Friedli ordnet ein. 

Schweizer Illustrierte: Johanna Friedli, warum verlieben sich einige Menschen immer in den gleichen «Typen»?
Johanna Friedli: Sich verlieben ist ein komplexer Prozess, bei dem eine Reihe von Faktoren eine Rolle spielen. Solche «Wiederholungstäter» oder «-täterinnen» suchen unbewusst nach Bekanntem, weil es ihnen Vertrautheit und Sicherheit vermittelt. Das ist überhaupt nichts Aussergewöhnliches. Wir konzentrieren uns am Anfang einer Beziehung immer auf die Gemeinsamkeiten. Je mehr wir davon entdecken, desto vertrauter fühlt es sich mit dem neuen Partner an. 

Es ist also nicht Zufall, in wen wir uns verlieben?
Nein. Eine Studie der Universität Toronto von 2019 bestätigt, dass das durchaus System hat. Dabei muss einen nicht immer nur das Bekannte anziehen. Sehr abenteuerlustige Menschen haben auch beziehungstechnisch öfter mal Lust auf Neues. Die meisten ziehen aber Stabilität der Abwechslung vor. Man nennt dies Homogamie. Das kann positiv oder negativ sein.

Was heisst das?
Manche Leute fühlen sich zu negativen Mustern hingezogen, die sie aus ihrer Kindheit und/oder aus früheren Beziehungen kennen. Wenn man diese nicht erkennt, sucht man sie immer wieder. Das erklärt, warum es Menschen gibt, die ständig in ungesunden oder gar toxischen Beziehungen landen. 

Sprechen wir darüber, warum man sich gezielt zu gewissen Äusserlichkeiten hingezogen fühlt.
Unsere Partnerwahl ist auch ein Spiegel – wir erwarten gewisse Dinge von uns selbst. Eine Person, die sich als unabhängige Individualistin versteht, wird wahrscheinlich weniger Interesse an einem Menschen haben, der den klassischen, konservativen Banker-Look bevorzugt, da sie dessen Lebensstil möglicherweise als weniger spannend empfindet. Dabei muss das ja gar nicht unbedingt so sein. Zudem ist die Homogenität nicht das einzige, das funktionieren kann in einer Beziehung. Auch die Komplementarität, also wenn man sich ergänzt, hat gute Chancen. 

Was eher nicht?
Wenn eine Partnerin oder ein Partner eine Lücke füllen oder Schwächen ausgleichen muss, ist das meist nicht so gesund. Eine Beziehung sollte eine gemeinsame Entwicklung sein. Wer schon von Anfang an eine feste Rolle zugewiesen bekommt, hat kaum eine Chance, sich weiterzuentwickeln. 

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Blick+ Nutzer haben exklusiv Zugriff im Rahmen ihres Abonnements. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

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Glauben Sie, das könnte bei Brigitte Voss der Fall sein? Ihr neuer Partner gleicht ihrem verstorbenen Verlobten Steve Lee aufs Haar.
Er entspricht offensichtlich dem Typ Mann, der sie anspricht. Das Aussehen wirkt dann wie ein Türöffner, sodass man überhaupt erst Interesse an der Person entwickelt. Meist wird das Bild schnell differenzierter, man nimmt Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede wahr. Auch verbindet die beiden etwas Neues; die Spiritualität kam erst nach Steve Lees Tod in ihr Leben, wie sie erzählt. 

Könnte bei ihrem neuen Partner Joe Bachmann – der übrigens sagt, er habe schon immer ausgesehen wie Steve Lee – nicht der Gedanke aufkommen, dass er als Ersatz herhalten muss?
Mit einem Ex-Partner verglichen zu werden, ist grundsätzlich schwierig, egal, worauf sich das bezieht. Dass der Verstorbene wohl immer präsent sein wird im Leben der Partnerin, muss man akzeptieren – in einem gesunden Mass. Solange dieses nicht überschritten wird, sehe ich keinen Grund, warum das Paar keine gesunde Partnerschaft aufbauen und führen könnte. 

Könnte gar das Umgekehrte der Fall sein: dass Joe Bachmann, der ein grosser Steve-Lee-Fan ist, dessen Fussstapfen sucht? Könnte das irgendwann zum Stolperstein werden in der Beziehung?
Das wäre sicher schwierig, wenn der eine sich in allen Bereichen als Double des anderen inszenieren würde. Wenn aber für Individualität genügend Raum ist, muss das nicht zu einem Problem werden. 

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