Die Anzahl Personen, die in der Schweiz an Diabetes Typ 2 erkrankt sind, hat sich in den letzten zwanzig Jahren verdoppelt. Mehr als eine halbe Million Menschen leben mittlerweile mit der Krankheit – Tendenz steigend. Experten sprechen deshalb von einer Volkskrankheit.
Was verursacht Diabetes Typ 2?
Diabetes Typ 2 kann vererbt werden. «Hauptursachen sind aber Übergewicht und Bewegungsmangel», sagt Christoph Stettler (51), Chefarzt für Endokrinologie und Diabetologie am Berner Inselspital. Der Körper von jemandem, der zu viel isst, kommt mit der Verarbeitung des Zuckers im Blut irgendwann nicht mehr nach. Irgendwann reicht das Hormon, das den Zucker in Form von Energie in unsere Organe bringt – das Insulin – nicht mehr aus und wird knapp. In der Folge steigt der Blutzucker langfristig an. Ist der Blutzuckerwert wiederholt zu hoch, liegt sehr wahrscheinlich eine Erkrankung mit Diabetes Typ 2 vor.
Bei Diabetes unterscheidet man zwischen zwei Haupttypen:
- Diabetes Typ 1 kommt in fünf bis zehn Prozent aller Fälle vor. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die meist bereits im Jugendalter auftritt und nicht heilbar ist. Bei Diabetes Typ 1 produziert der Körper kein Insulin mehr. Um den Blutzucker zu regulieren, sind Betroffene ein Leben lang auf externe Zufuhr von Insulin angewiesen.
- Diabetes Typ 2 Typ 2 ist die mit Abstand häufigste Form von Diabetes und macht 90 Prozent aller Fälle aus. Betroffene produzieren zu wenig Insulin oder werden mit der Zeit dagegen resistent. Sie können der Krankheit aber oft mit einer Anpassung der Ernährung und mit genügend Bewegung entgegenwirken. Reicht das nicht, sind auch Menschen mit Diabetes Typ 2 auf Medikamente oder auf eine Insulintherapie angewiesen.
Bei Diabetes unterscheidet man zwischen zwei Haupttypen:
- Diabetes Typ 1 kommt in fünf bis zehn Prozent aller Fälle vor. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die meist bereits im Jugendalter auftritt und nicht heilbar ist. Bei Diabetes Typ 1 produziert der Körper kein Insulin mehr. Um den Blutzucker zu regulieren, sind Betroffene ein Leben lang auf externe Zufuhr von Insulin angewiesen.
- Diabetes Typ 2 Typ 2 ist die mit Abstand häufigste Form von Diabetes und macht 90 Prozent aller Fälle aus. Betroffene produzieren zu wenig Insulin oder werden mit der Zeit dagegen resistent. Sie können der Krankheit aber oft mit einer Anpassung der Ernährung und mit genügend Bewegung entgegenwirken. Reicht das nicht, sind auch Menschen mit Diabetes Typ 2 auf Medikamente oder auf eine Insulintherapie angewiesen.
Was sind die gesundheitlichen Folgen?
«Die erhöhten Zuckerwerte im Blut verändern die Blutgefässe und Nerven. Das begünstigt Folgeschäden», sagt Christof Stettler. Dazu zählen Gefässkrankheiten wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Thrombosen. Ausserdem wirkt sich ein hoher Blutzucker auf das Sehvermögen aus, bis hin zu einer Erblindung. Oft endet die Krankheit sogar tödlich. In der Schweiz war Diabetes Typ 2 im Jahr 2020 die achthäufigste Todesursache. Die unmittelbaren Symptome von hohem Blutzucker sind erst unspezifisch: Durst, allgemeines Unwohlsein, Müdigkeit. Da sich die Krankheit schleichend entwickelt, bleibt sie oft lange Zeit unbemerkt. «Das ist tückisch», sagt Stettler.
Christoph Stettler (51) ist Chefarzt und Leiter der Klinik für Diabetologie und Endokrinologie am Inselspital Bern.
Christoph Stettler (51) ist Chefarzt und Leiter der Klinik für Diabetologie und Endokrinologie am Inselspital Bern.
Was kann ich dagegen tun?
Je nach Schwere der Diabetes-Erkrankung reiche bereits regelmässiger Sport, zusammen mit einer gesunden Ernährung, um den Blutzucker zu verbessern oder gar zu normalisieren, sagt Stettler. «Jede Art von Bewegung hilft, den Blutzucker zu senken.» Daneben kann Diabetes Typ 2 mit rezeptpflichtigen Medikamenten behandelt werden, die den Stoffwechsel anregen und den Appetit hemmen. Durch frühzeitiges Handeln könne die Krankheit sogar geheilt werden, sagt Stettler. «Dazu muss der Körper aber noch selbst Insulin herstellen können.» Ist dies nicht mehr möglich, sind Menschen mit Diabetes Typ 2 auf regelmässige externe Insulinzufuhr angewiesen.
Gibt es Möglichkeiten zur Früherkennung?
Stettler empfiehlt eine jährliche Kontrolle ab 40. Bei Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck oder einer Familiengeschichte, die Diabetes-Erkrankungen beinhaltet, mache eine Kontrolle auch schon früher Sinn. Mit einem einfachen Bluttest beim Hausarzt kann der Langzeitblutzucker, der sogenannte HbA1C-Wert, gemessen werden. Je früher man ungewöhnlich hohe Werte erkennt, desto eher kann man der Krankheit entgegenwirken.
Wie kann ich dagegen vorbeugen?
Stettler nennt zwei Aspekte, um einer Diabetes-Erkrankung vorzubeugen: Bewegung und Ernährung. Die Schweizerischen Gesellschaft für Endokrinologie empfiehlt wöchentlich fünfmal eine halbe Stunde Ausdauer- oder gemässigtes Krafttraining. Das sei nicht für alle realistisch, sagt Stettler. «Auch hier gilt: Jede Form von Bewegung ist besser als keine.» Über die Ernährung lasse sich mit weniger Aufwand mehr erreichen, fügt er an. Sei sie kohlenhydratarm und enthalte genügend Ballaststoffe und Eiweiss, helfe das, den Stoffwechsel zu entlasten. Wirksam seien zudem längere Pausen zwischen den Mahlzeiten und leichte Abendessen. «So wird der Insulin-Haushalt des Körpers nicht überbeansprucht und kann sich über Nacht besser erholen.»