Darum gehts
- Weihnachtsessen in der Schweiz: Regionale Traditionen und beliebte Klassiker
- Fondue Chinoise mit Gamay, Raclette mit Chasselas, Truthahn mit Pinot noir
- Gamay ist die dritthäufigste rote Rebsorte in der Schweiz
Geht es darum, was Herr und Frau Schweizer zu Weihnachten essen, gilt wie so oft in unserem Land: Jeder Kanton hat seine eigene Vorliebe. Denn was am Heiligabend und an den Festtagen auf den Tisch kommt, hängt stark von regionalen Traditionen ab. Die Berner geniessen ihre Berner Platte, im Aargau gibt es Pastetli mit Milken und die Tessiner schlemmen Kapaun, das ist kastrierter Hahn mit hohem Fettanteil.
Doch es gibt auch Gerichte, die schweizweite Weihnachtsklassiker sind, wie Käsefondue, Raclette oder Fondue chinoise. Speisen, die die Geselligkeit fördern und vor allem unkompliziert vorbereitet werden können. Immer öfter steht in der Schweiz auch Truthahn auf der weihnachtlichen Tafel.
Zum Fondue am besten ein Gamay
Wenn es um das Weihnachtsessen geht, sind Schweizer treue Seelen. Oft wird serviert, was schon in der eigenen Kindheit gegessen wurde. Denn Weihnachten ist Weihnachten und da kommt auf den Tisch, was schon immer auf den Tisch kam. Mehr Experimentierfreude zeigen die Feiernden jedoch bei den Getränken zum Fest. Doch welcher Tropfen passt denn zu Fondue, Raclette und Co.?
Beim Klassiker Fondue chinoise ist auf jeden Fall ein edler Rotwein gesetzt. Gerne fruchtig und vollmundig wie ein Pinot noir. Überraschend ist auch ein Wein aus der Rebsorte Gamay. Die Traube ist eine natürliche Kreuzung aus Pinot und Gouais blanc.
In der Schweiz ist Gamay die dritthäufigste rote Rebsorte. Die wichtigsten Anbaugebiete befinden sich in den Kantonen Wallis, Waadt und Genf. Er wird dort oft sortenrein als leichter, fruchtiger und unkomplizierter Rotwein ausgebaut und duftet nach Himbeeren und Kirschen. Weissweinliebhabern ist zum Fondue Heida empfohlen. Die Noten von Trocken-, Zitrus- sowie exotischen Früchten passen perfekt zu raffinierten Saucen-Kreationen, die beim Fondue chinoise nicht fehlen dürfen.
Darum ist Chasselas der ideale Raclette-Begleiter
Beim Raclette sollte es eher ein säurearmer Wein sein. Der Grund: Der Käse selbst hat einen sehr hohen Säureanteil. Ideal sind Weine aus der Rebsorte Chasselas. Das grösste Anbaugebiet der Traube in der Schweiz ist der Kanton Waadt, gefolgt von Wallis und Genf.
Der leichte, frische Weisswein duftet nach Birne und weissen Blüten. Je nach Terroir aber kann der Wein auch eine mineralische Note haben.
Wenn es lieber «rot» sein soll, ist Pinot noir eine gute Wahl. Wer es kräftiger mag, greift zu Syrah. Syrah wird in der Schweiz hauptsächlich im Wallis angebaut. Der Aromenmix aus dunklen Beeren, Gewürznelken und Pfeffer schafft einen schönen Kontrast zum Schmelz des Käses.
Der Truthahn steht auf Johannisberg
Und schlussendlich die Neuentdeckung der Schweizer zur Weihnachtszeit: der Truthahn. Zu diesem mundet ein komplexer, aber nicht zu opulenter Tropfen. Auch hier passt ein Pinot noir, zum Beispiel aus der Bündner Herrschaft.
Bei der richtigen Wahl für den Weisswein sind die Beilagen zum Geflügel wichtig. Fruchtige Beilagen brauchen fruchtige Weine wie Riesling. Zu deftigen Saucen passt gut Chardonnay. Und gesellen sich Härdöpfel oder Rüebli zum Braten, braucht es Wein mit Struktur und Säure wie die Walliser Spezialität Johannisberg.