Kurz zusammengefasst
- Vina Raurica ist die grösste Weinkellerei der Schweiz
- Die hochmoderne Abfüllanlage schafft bis zu 16'000 Flaschen pro Stunde
- Imposantes Hochregallager bietet Platz für über 40'000 Paletten
Nach einer dreijährigen Bauzeit eröffnete Coop mit Vina Raurica seinen modernsten und grössten Produktionsstandort. Mithilfe eines Hochregallagers, das Platz für über 40'000 Paletten bietet, werden hier täglich rund 30'000 Colis (die kleinsten Verpackungseinheiten einer Warensendung) kommissioniert. Wenn der Absatz an Weihnachten in die Höhe schnellt, sind es sogar mehr als dreimal so viele.
Vina Raurica liegt direkt an der A3-Autobahnausfahrt Pratteln und ist mit einem eigenen Bahnanschluss versehen. So trägt der Betrieb dazu bei, dass rund 40 Prozent des Schweizer Güterverkehrs auf der Schiene transportiert wird. Im Vergleich zu Nachbarländern wie Italien oder Frankreich ein beeindruckender Wert, da diese lediglich auf rund 12 Prozent kommen.
Edelstahltanks, Zolldeklaranten und Schaumreinigung
Das Herz des Standorts ist die Weinproduktion. Hier werden nicht nur einheimische Tropfen, sondern auch internationale Weinperlen wie neuseeländischer Sauvignon Blanc oder argentinischer Malbec abgefüllt. Mit einer Gesamtkapazität von acht Millionen Liter Wein, der vor allem in Edelstahltanks, aber auch in Barriquefässern reift, zeigt sich das gigantische Ausmass der Anlage.
Ausländischer Wein muss selbstverständlich ordnungsgemäss verzollt werden. Hauseigene Zolldeklaranten arbeiten direkt im Gebäude, damit der gesamte Prozess schnell und effizient abläuft. Neben der Zollabfertigung durchläuft angelieferter Wein analytische und sensorische Prüfungen. Erst wenn alle Kontrollen erfolgreich abgeschlossen sind und alles im grünen Bereich liegt, dürfen die Tropfen angenommen werden.
Mit der eigenen Weinabfüllanlage können pro Stunde bis zu 16'000 Flaschen gefüllt werden. Wird eine Flasche während des Vorgangs beschädigt oder stimmt das Füllniveau nicht, wird die betreffende Flasche automatisch aussortiert. Mithilfe einer integrierten Schaumreinigung wird die gesamte Anlage mehrmals täglich gereinigt, um eine strikte Hygiene zu gewährleisten.
Längst wird Wein aber auch direkt hier vergoren, zum Beispiel aus Trauben der Winzergenossenschaft Stammheim ZH, insgesamt aus neun Schweizer Kantonen. Beim Erkunden des Betriebes darf selbstverständlich auch Wein probiert werden. Ich koste einen quicklebendigen Walliser Heida sowie den neusten Paddle Creek Jahrgang aus Neuseeland direkt vom Edelstahltank – frischer gehts kaum.
Nicht nur die Grösse und Dimension der Vina Raurica beeindruckt, sondern auch die Leidenschaft und Sorgfalt, mit der Wein hier behandelt wird. Beim Rundgang spüre ich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Wein nicht bloss als Ware, sondern als pures Genussmittel sehen. Weinfans können sich deshalb sicher sein, dass ihr Wein in den allerbesten Händen ist, bevor er im Ladenregal auf sie wartet.