Seltene Mutation
Neue Rebsorte für Champagner zugelassen

Eine seltene Mutation der Rebsorte Chardonnay ist neu für die Champagnerproduktion zugelassen. Chardonnay Rosa hat viele Vorteile, aber er färbt Champagner nicht pink.
Publiziert: 14:01 Uhr
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Rosé Champagner ist beliebt. Doch dafür ist die neue Rebsorte Chardonnay Rosa nicht geeignet. Für den zarten Blush im Glas braucht es immer noch die roten Sorten.
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • Für die Champagnerproduktion ist eine neue Rebsorte zugelassen
  • Chardonnay Rosé ist eine Mutation mit rötlicher Beerenhaut
  • Sie wurde um 1900 im Burgund entdeckt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ursula GeigerRedaktorin Wein

Die wichtigsten Rebsorten für Champagner sind Chardonnay sowie die roten Sorten Pinot noir und Pinot Meunier. Letztere heisst im deutschen Sprachraum Schwarzriesling und ist eine Mutation von Pinot noir.

Erlaubt sind im Champagne-Mix auch weitere weissen Sorten. Arbane und Petit Meslier stammen beide aus der Champagne. Pinot blanc und Pinot gris sind in Mitteleuropa weit verbreitet. Ihre Bedeutung für die Champagne-Produktion ist gering: Nur rund 0,3 Prozent der 34'200 Hektar Rebfläche in der Champagne sind mit ihnen bepflanzt.

Die «glorreichen Sieben» bekommen Zuwachs

Nun bekommen die sieben Stammsorten Zuwachs. Seit 2025 ist Chardonnay Rosé oder Chardonnay Rosa im Mix erlaubt. Die Mutation wurde erstmals um 1900 in den Rebbergen rund um das Dorf Chardonnay – kein Witz – im Burgund entdeckt. 

Spontane Mutationen passieren bei Reben während der Zellteilung. Die Merkmale der Rebe, wie Blattform sowie Form und Farbe der Beeren, ändern sich. Mutationen geschehen in der Knospe. Aus ihr wachst der eine Trieb, der sich von den anderen am Rebstock unterscheidet.

Raffinierte Mutationen

Wird der Trieb beim Rebschnitt entfernt, bleibt die Mutation unentdeckt. Fällt bei der Arbeit im Rebberg die Besonderheit auf, werden Rebstock und Trieb markiert. Aus dem Trieb gewinnen Rebenzüchter im Winter Stecklinge, aus denen Rebstöcke mit identischen Merkmalen (Klone) werden.

Taugen die Klone im Rebberg und für die Weinbereitung, werden sie vermehrt und in das internationale Sortenregister eingetragen. Ob sie dann gepflanzt werden dürfen, hängt von den Gesetzen der Weinregionen ab.

Die Champagne lässt Chardonnay Rosé seit 2025 zu. Der Chardonnay-Klon ist eine Beerenmutation und hat einige Vorteile: Die Trauben reifen später als Chardonnay. Das bewahrt die Säure, die wichtig ist für die Champagnerproduktion. Obwohl die Beerenhaut kupferfarben ist, bleibt der Wein weiss.

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