Darum gehts
- Japankäfer, Amerikanische Rebzikade und Kirschessigfliegen zählen zu den neuen Plagen im Rebbau
- Sie übertragen Rebbkrankheiten oder fressen sich an den Pflanzen satt
- Die Bekämpfung der Insekten ist schwierig und bis Massnahmen greifen sind die Schäden hoch
Der Japankäfer
Der Japankäfer gehört zu den Turbo-Insekten. Diesen Sommer wütete er in den Tessiner Rebbergen. Es seien Hunderttausende von Käfern unterwegs gewesen, berichtet Daniele Maffei von der Azienda Agraria Cantonale.
Das Insekt mag feuchte Grasflächen und legt dort im Sommer seine Eier ab. Die geschlüpften Larven fressen unterirdisch an Wurzeln, überwintern in der Erde und verpuppen sich dort im Frühjahr.
Im Sommer schlüpfen die Käfer, und der Spuk beginnt von neuem. Bekämpft werden die Larven mit dem Ausbringen von Fadenwürmern. Insektizide gegen die Käfer selbst sind seit 2017 in der Schweiz nicht mehr erlaubt.
Die Amerikanische Rebzikade
Die Zikade frisst nicht alles kahl. Sie saugt ein bisschen Pflanzensaft, hüpft auf den nächsten Rebstock und überträgt dabei Phytoplasmen, das sind Bakterien ohne Zellwände.
Phytoplasmen verursachen die «Goldgelbe Vergilbung» an Rebstöcken. Die Blätter werden im Sommer gelb und rollen sich ein. Der Rebstock stirbt ab.
Die «Goldgelbe Vergilbung» ist eine Quarantänekrankheit und meldepflichtig. Befallene Rebstöcke müssen ausgerissen werden. In Italien gilt: Sind 20 Prozent einer Parzelle betroffen, muss die gesamte Fläche gerodet werden. Die Zikade kann mit Insektiziden bekämpft werden. Auch von diesem Insekt ist das Tessin stark betroffen.
Die Kirschessigfliege
Gegen die Kirschessigfliege sind die Essigmückli in deiner Obstschale Musterknaben. Die Kirschessigfliege liebt dunkle Früchte mit einer zarten Beerenhaut, dazu gehören auch Pinot noir und Merlot. Zudem verursacht sie doppelte Schäden.
Der Stich in die Traubenbeeren bei der Eiablage ist ein Türöffner für andere Schadorganismen, die die Früchte verderben. Die Larven der rotäugigen Minifliege sind gefrässig. Erst schmeckt es ein bisschen nach Essig in den Reben, und am nächsten Tag hängen nur noch die Beerenhäute an den Stielen.
Engmaschige Netze und das Ausbringen von Gesteinsmehl helfen. Der weisse Belag irritiert die auf dunkle Farben abonnierte Fliege und verhindert so die Eiablage.