Preise weit über 1000 Franken
Das sind die teuersten fünf Barolo-Produzenten

Nur gut zwei Fahrstunden von der Schweizer Grenze entfernt liegt mit Barolo eine der renommiertesten Weinregionen der Welt. Neben erschwinglichen Tropfen erzielen einige Spitzenweingüter Preise in schwindelerregender Höhe.
Publiziert: 15.08.2025 um 13:54 Uhr
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Grosse Rinaldi-Jahrgänge werden für über 1000 Franken pro Flasche gehandelt.
Foto: Zvg

Darum gehts

  • Traditionelle Barolo-Weine: Legende, Qualität und Sammlerstücke
  • Kompromisslose Traubenselektion und lange Reifezeiten prägen diese Spitzenweine
  • Preise für seltene Jahrgänge reichen von 500 bis über 2500 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicolas GreinacherRedaktor Wein

Giacomo Conterno – Barolo Riserva Monfortino

Dieser Barolo gilt als Legende unter Piemonteser Weinen. Roberto Conterno setzt dabei auf kompromisslose Traubenselektion und traditionelle Vinifikation. Das Ergebnis sind Rotweine von massiver Struktur, intensiver Aromatik und einer seltenen Kombination aus Kraft und Eleganz. Neben Meisterwerken wie den Lagen-Barolos Francia und Cerretta gilt der Monfortino als Krönung des Sortiments und Massstab für langlebigen Barolo. Wer vom 1978er eine Flasche sucht, muss zurzeit mit einem Preis von über 2500 Franken rechnen.

Giuseppe Rinaldi – Barolo Riserva Selezionata Brunata

Das Weingut Giuseppe Rinaldi steht wie kaum ein anderes für den traditionellen Barolo-Stil. Die Weine besitzen eine aussergewöhnliche Langlebigkeit und entfalten ihre ganze Schönheit oft erst nach Jahrzehnten. Komplexe Aromen, vielschichtige Strukturen und die Fähigkeit, über Stunden zu fesseln, machen sie zu Meilensteinen der Region. Seit dem frühen Tod von Beppe Rinaldi im Jahr 2018 führen seine Töchter Marta und Carlotta das Erbe fort und bewahren den unverwechselbaren Charakter der Weine. Grosse Jahrgänge wie 1990 werden für über 1000 Franken pro Flasche gehandelt. 

Aldo Conterno – Barolo Riserva Granbussia

Der Granbussia Riserva von Aldo Conterno ist das Ergebnis extremer Selektion und kompromissloser Qualitätsphilosophie. Die Reben wachsen auf sorgfältig gepflegten Lagen der Bussia in inzwischen biodynamischem Anbau. Die Erträge sind drastisch reduziert, oft unter ein Kilo Trauben pro Rebstock, um die gewünschte Konzentration zu erzielen. Dieser Spitzenwein vereint Finesse, Tiefe und beeindruckende Balance und ist in guten Jahren eine der raren Ikonen des Barolo. Unter 500 Franken dürfte es schwierig werden, an eine der begehrten Flaschen heranzukommen.

Giuseppe Cappellano – Barolo Otin Fiorin Piè Franco

Auch Cappellano verkörpert den unbeirrbaren Geist der traditionellen Barolo-Kunst. Teobaldo Cappellano, der das Weingut prägte, lehnte den Einsatz moderner Kellertechnik wie Reinzuchthefen und Barriques ab und liess seine Weine nie von Kritikern mit einer Zahl bewerten. Heute führt sein Sohn Augusto diese Philosophie fort und schafft zeitlose Weine mit grosser Harmonie und Komplexität. Der Piè Franco ist aus wurzelechten Reben erzeugt und gilt als einer der aussergewöhnlichsten Barolos. Die Preise pro Flasche bewegen sich in der Regel zwischen 500 und 1000 Franken.

Roagna – Barolo Pira Riserva

Roagna steht kompromisslos für klassischen Ausbau in grossen Holzfässern und eine sehr lange Reifezeit vor der Vermarktung. Die Trauben stammen von teils über 80 Jahre alten Reben, was zu beeindruckender Konzentration und Tiefe führt. Luca Roagna kombiniert heute diese Tradition mit gezielten Innovationen wie dem Einsatz kleiner Keramik-Behälter. Die Pira Riserva zeigt die ganze Eleganz und Langlebigkeit, für die Roagna bei Barolo- und Barbaresco-Liebhabern geschätzt wird. Vom 2006er Barolo Pira Riserva «etichetta nera» wurden etwas mehr als 2000 Flaschen abgefüllt, wobei die Marktpreise teilweise weit über 500 Franken liegen.

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