Altes Pfarrhaus wird zu smartem Holzheim
Hier regiert künftig Snowboard-Königin Patrizia Kummer

Im Einklang mit sich und der Natur: In Bellwald VS baut Snowboard-Olympiasiegerin Patrizia Kummer ihr Traumhaus aus Holz – ein nicht alltägliches Projekt, das den Spagat zwischen traditionellem Charme und moderner Nachhaltigkeit perfekt meistert.
Publiziert: 17.01.2023 um 01:11 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2023 um 11:32 Uhr
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Im Flow sein, mit sich selbst und dem Drumherum: Das ist für Patrizia Kummer (35) enorm wichtig. Nicht nur, wenn die Walliserin mit dem Snowboard der Konkurrenz im Parallelslalom um die Ohren fährt. Auch seit ihrem Studium in Psychologie an der Fernuni Schweiz und ihrem derzeitigen Studium der Traditionellen Chinesischen Medizin, kurz TCM, steht für sie das Ganzheitliche im Zentrum.

Kein Wunder also, dass auch bei ihrem neuen Heim der Einklang von Mensch und Natur essenziell ist. In Bellwald VS, hoch oben über dem Goms, baut sich die Olympiasiegerin von 2014 ihr Traumhaus – aus einem alten Pfarrhaus, dessen Geschichte bis ins Jahr 1702 zurückreicht. Der historische Holzbau soll dabei so weit wie möglich in das neue Haus integriert werden. «Für mich war von Anfang an klar, dass ich das Haus möglichst erhaltend umbauen möchte. Zumal ich zu Holzhäusern eine starke Beziehung habe», sagt Patrizia Kummer. Schliesslich sei sie in Mühlebach VS aufgewachsen – dem Dorf mit dem «in der Schweiz ältesten kompakten Dorfkern in Holzbauweise», wie sie nicht ohne Stolz anfügt.

Ein Sichtbetonbau kam für die naturverbundene Walliserin deshalb nicht infrage. Obwohl sie nichts gegen moderne Gebäude hat. «Ich finde solche Häuser toll, aber nicht für einen Dorfkern wie hier. Ein Haus sollte sich immer harmonisch in die Umgebung einfügen», sagt sie.

Fast wie ein Thron: Der alte Ofen ist ein Bijou und bleibt erhalten. Dort wird sich Patrizia Kummer nach kalten Stunden im Schnee aufwärmen können.
Foto: Valeriano Di Domenico
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Bellwald VS: Hier liegt das künftige Zuhause von Patrizia Kummer. Noch ist es eine Baustelle.
Foto: Valeriano Di Domenico

Alt, aber smart

Gefunden wurde das Haus von Vater Kummer über ein Inserat, während die Tochter in China Rennen fuhr. «Papa hat mich in China angerufen und von diesem alten Pfarrhaus erzählt – da habe ich ihm gesagt: Du kannst mich gleich anmelden!» Das historische Walliser Holzhaus steht auf rund 1500 Metern über Meer, gleich neben der Kirche im Dorfkern. Dabei denken die meisten wohl eher an traditionellen Charme als an moderne Annehmlichkeiten. Doch genau diese beiden Pole will die Vizeweltmeisterin mit ihrem Umbauprojekt vereinen. Trotz massiven alten Holzbalken soll man in Kummers Heim auf Komfort und Smart Solutions wie einen digitalen Hausschlüssel nicht verzichten müssen. Und das mit gutem Grund: «Es ist früher immer wieder vorgekommen, dass ich den Schlüssel im Schloss stecken gelassen habe und ohne ihn aus dem Haus gegangen bin. Das ist typisch für mich, wenn ich viele Sachen im Kopf habe», sagt Patrizia Kummer lachend.

Im neuen Haus soll ihr das nicht mehr passieren. Deshalb beauftragte sie die ISP Electro Solutions AG sowie die Werner Electro AG aus dem Netzwerk der BKW-Gruppe mit der Elektroinstallation inklusive des Einbaus von Smart Solutions. Doch ein Smart Home in einem alten Walliser Holzhaus – ist das überhaupt realisierbar? «Auch bei alten Gebäuden sind Smart Solutions grundsätzlich problemlos implementierbar», erklärt Thomas Luggen, Geschäftsführer von Werner Electro. «Die Herausforderung hier war, die elektrische Installation in eine bestehende Bausubstanz zu integrieren. In alten Holzwänden kann man oft nicht einfach Leitungen verlegen; da müssen andere Lösungen gefunden werden.»

Doch das Team Kummer und Luggen harmoniert gut, derzeit läuft alles nach Plan. Geholfen hat, dass sich die beiden an einem BKW-Skitag kennengelernt haben. Die Olympiasiegerin sei keine einfache Kundin, sagt Luggen. «Sie hat klare Vorstellungen. Das ist herausfordernd, aber spannend.» Sie lasse sich aber durchaus belehren – vor allem bei Dingen, von denen sie wenig Ahnung habe, sagt Kummer. «Beim Lichtkonzept war ich um seinen Input froh.»

Gebäudetechnik aus einem Guss

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Fördergelder als Bonus

Die Vorfreude der Sportlerin auf ihr neues Heim ist spürbar. «Das hier wird mein Praxisraum. Hier kommt die Sauna hin, die ich via Smart Home von der Piste aus sogar vorheizen kann. Und hier wird mein Gewächshaus stehen; wer baut schon ein Gewächshaus im Haus?», sagt sie lachend, während sie sich auf der winterlichen Baustelle ähnlich souverän wie auf der Skipiste bewegt.

Ein Selbstläufer war die Umsetzung des Projekts dennoch nicht. Damit das Haus auch energetisch ihrer Vorstellung von Nachhaltigkeit entsprechen konnte, liess Patrizia Kummer einen GEAK erstellen. Der einheitliche Gebäudeenergieausweis der Kantone bewertet die Qualität der Gebäudehülle und die Gesamtenergieeffizienz der Gebäudetechnik. Resultat: Das Holzhaus war ein energetischer Albtraum, und auch die Ölheizung entsprach nicht dem, was die Bauherrin unter einem nachhaltigen Konzept für ihren Lebensraum versteht.

Ohne Solar kein grünes Licht

Tatsächlich sind Natur und Nachhaltigkeit für Patrizia Kummer mehr als nur Lifestyle. Die Walliser Athletin achtet auch im Alltag darauf, ökologisch weniger Spuren zu hinterlassen, und interessiert sich als generell sehr neugieriger Mensch auch für erneuerbare Energien und technische Innovationen. «Für mich war deshalb von Anfang an klar, dass dieses Umbauprojekt ohne die Implementierung von Solarenergie nicht infrage kommt», sagt sie.

Schliesslich sei es im Wallis «immer schön»; und Bellwald mit seiner speziellen Lage auf einem Hochplateau wird von der Sonne erst recht von morgens bis abends verwöhnt. Geheizt wird das Heim deshalb mit einer Kombination aus Solarenergie und Erdsonde, die Erdwärme für das alte Haus als erneuerbare Energie nutzbar macht. Dabei war es ein Vorteil, dass Kummer Erdwärme bereits aus ihrem Elternhaus kennt («eine schöne Wärme»). Und auch die Fördergelder, die eine solche Umstellung auf ein erneuerbares Heizsystem finanziell unterstützen, waren ein willkommener Bonus.

Bleibt die Frage, wer bei der Fertigstellung im Haus wohnen wird. «Im Moment: ich», sagt die Olympiasiegerin und lacht; und auch bei der Frage nach einem möglichen Ende ihrer Snowboard-Karriere lässt sie alles offen. Patrizia Kummer bleibt im Flow. Alles Weitere wird sich weisen.

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Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.

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