Musiker Elias Menzi mischt Volksmusik mit Pop und Jazz
«Mit dem Hackbrett kann man viel ausprobieren»

Der vielseitige Musiker Elias Menzi mischt Volksmusik mit Pop und Jazz und sieht eine positive Zukunft für das traditionelle Instrument.
Publiziert: 11:09 Uhr
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Elias Menzi spielt seit seinem siebten Lebensjahr Hackbrett. Dabei liebt er vor allem die Improvisation.
Foto: Andrin Fretz

Darum gehts

  • Elias Menzi spielt Hackbrett in verschiedenen Formationen und Genres
  • Hackbrett weltweit verbreitet, aber kulturell unterschiedlich weiterentwickelt
  • Menzi spielt seit seinem siebten Lebensjahr Hackbrett
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ravena FrommeltRedaktorin Gesellschaft

Sie spielten Ihr Instrument Hackbrett in einer Popband. Welchen Bezug haben Sie zur Volksmusik?
Elias Menzi:
Ich schätze die traditionellen Wurzeln der Hackbrett-Musik und greife auch gerne darauf zurück. Am liebsten mag ich es, wenn nebst den überlieferten Melodien viel Raum für Improvisation bleibt.

Was fasziniert Sie am Instrument Hackbrett?
Das Spannende finde ich, dass dieses alte Instrument um den ganzen Globus verteilt ist, aber jede Kultur es auf ihre Art weiterentwickelt hat. Es gibt zwar eine ähnliche Grundform, die man auch optisch erkennt, aber die Skalen, also die Tonfolgen, sind in Indien ganz anders als etwa in Rumänien oder China.

Der Hackbrett-Virtuose

Elias Menzi (36) wuchs im Toggenburg auf und spielt seit seinem siebten Lebensjahr Hackbrett. Zwischen 2020 und 2024 trat er mit seinem Instrument im Indie-Pop-Trio Obliecht in der ganzen Schweiz, darunter auch im KKL Luzern, auf. Heute spielt der gelernte Handwerker vor allem im Landstreich-Trio Altfrentsch folkige und jazzige Sounds. Menzi gibt auch solo oder im Duo Konzerte und unterrichtet privat im Hackbrettspielen. Er lebt in Teufen AR.

Elias Menzi (36) wuchs im Toggenburg auf und spielt seit seinem siebten Lebensjahr Hackbrett. Zwischen 2020 und 2024 trat er mit seinem Instrument im Indie-Pop-Trio Obliecht in der ganzen Schweiz, darunter auch im KKL Luzern, auf. Heute spielt der gelernte Handwerker vor allem im Landstreich-Trio Altfrentsch folkige und jazzige Sounds. Menzi gibt auch solo oder im Duo Konzerte und unterrichtet privat im Hackbrettspielen. Er lebt in Teufen AR.

Wo sehen Sie die Grenzen, aber auch die Freiheiten des Hackbretts?
Dieses Instrument ist sehr vielseitig einsetzbar. Natürlich gibt es technische Grenzen: Man kann vielleicht nicht genau das Gleiche spielen wie auf einer E-Gitarre, aber das gilt auch umgekehrt. Mit dem Hackbrett kann man viel ausprobieren, auch in den Richtungen Pop oder Jazz.

Wie könnte man das Hackbrettspielen in der Schweiz fördern?
Die beste Förderung finde ich, wenn interessierte Menschen an Anlässe gehen können, wo Hackbrett gespielt wird, und so einen freien Zugang zum Instrument bekommen. Das Hackbrett hat manchmal einen altmodischen Touch, es gilt als verstaubt. Doch seit ein paar Jahrzehnten interessieren sich viele Junge für das Instrument und stecken viel Energie in die Förderung, sei es im Verband Hackbrett Schweiz oder auch in eigenen Formationen. Ich finde die Szene um das Instrument sehr lebendig.

Was passiert, wenn die Schweizer Hackbrettbauer alle pensioniert sind?
Ich habe keine Angst, dass der Beruf verschwindet. Es könnten sich viele Lösungen auftun, dass jemand übernimmt oder neu anfängt mit dem Tüfteln. Ich selbst habe auch schon einmal ein Hackbrett gebaut und könnte mir das schon vorstellen, aber im Moment überlasse ich diese schöne Arbeit gerne den noch verbliebenen und sehr erfahrenen Hackbrettbauern.

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