Sein Traum von einer Familie
Zu Besuch bei Nicolas Senn in der Romandie

Die GlücksPost besucht Volksmusik-Star Nicolas Senn in Lausanne. Warum er sich in der Romandie einen langersehnten Wunsch erfüllt und wie er seine Zukunft plant. Dabei spricht er auch von Kindern.
Publiziert: 02.06.2025 um 00:02 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2025 um 11:54 Uhr
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Wegen seiner Auftritte hat Nicolas Senn in Lausanne oft sein 14 Kilogramm schweres Hackbrett dabei.
Foto: Jean-Guy Python

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Andrea Butorin (Text) und Jean-Guy Python (Fotos), GlücksPost
Glückspost

Endlich klart der Himmel auf, und der Lieblings-Glacéstand von Nicolas Senn (35) in Lausanne VD öffnet seine Pforten. Seit Mitte Februar weilt der Ostschweizer Hackbrettspieler und TV-Moderator der Volksmusiksendung «Potzmusig» für dreieinhalb Monate in der Westschweizer Stadt.

Hier trägt Senn einen Dreitagebart. Am Ufer des Genfersees setzt er sich auf eine Bank, schleckt sein Glacé und sagt: «Schon länger liebäugelte ich mit einem Sprachaufenthalt, um mein Französisch und mein Englisch zu verbessern.» Dafür wurde er im Waadtland wieder zum Studenten. Senn hat bereits einen Master in Business-Innovation der St. Galler Universität (HSG) im Sack. Jetzt finden seine Kurse grösstenteils auf Englisch statt, mit den Mitstudierenden spricht er Französisch. Diese haben keine Ahnung, dass Senn Berufsmusiker ist und in der Deutschschweiz grosse Bekanntheit geniesst.

WG-Suche war nicht einfach

Mit dem Studentenleben verbindet man gemeinhin zwei Dinge: das WG-Leben und Partys feiern. Bislang hatte Senn noch nie in einer Wohngemeinschaft gelebt. In Lausanne wollte er dies nachholen: «Ich hatte mich auf einige Inserate gemeldet, doch als die Studis merkten, wie alt ich bin, haben sie mir teilweise nicht einmal mehr geantwortet.» Am Ende fand er bei einem Pensionär Unterschlupf – und damit in einer etwas anderen WG als geplant.

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Das Lausanner Nachtleben verpasst er praktisch komplett. Senn bedauert dies, doch auf seine zahlreichen Auftritte wollte er nicht verzichten. Er ist nicht nur solo unterwegs, sondern auch in diversen Formationen. Zum Beispiel in der Appenzellerformation Sennemusig oder bei «Hackbrett meets Boogie-Woogie» mit Elias Bernet (40).

Als er seinen Lausanne-Aufenthalt startete, hatte er nur gerade ein freies Wochenende in der Agenda. «Leider war es da kalt und grau. Ich war allein und verspürte plötzlich Heimweh. So bin ich kurzerhand zu meinen Leuten in die Ostschweiz gefahren», erzählt er.

Wer ihm nahesteht

Zu «seinen Leuten» gehört natürlich seine Freundin. Das Paar lebt nicht unter einem Dach. «Im Moment passt’s so für uns. Die Gründung einer Familie könnte mittelfristig aber ein Thema werden», so Senn. Viele seiner engsten Freunde seien unterdessen Eltern geworden. Natürlich fände er es schön, nicht in allzu grossem Abstand zu diesen selbst Vater zu werden.

Ein enges Verhältnis pflegt Nicolas Senn auch zu seinen Eltern und zu den drei jüngeren Brüdern: Im Sommer werden sie beispielsweise gemeinsam Ferien verbringen. Am Familientisch ist nicht etwa Volksmusik das Hauptthema, sondern Fussball: Nicolas’ Vater Norbert Senn (67) war einst Profi beim FC St. Gallen, und alle Brüder kickten als Junioren.

Senns engster Freundeskreis ist eine Clique aus der Kanti-Zeit mit deren Partnerinnen und Partnern. Gemeinsam haben sie dann auch an der HSG studiert und inzwischen als Zwölfergruppe mit acht Kindern immer noch intensiven Kontakt. Die Truppe sieht sich trotz Senns vollem Terminkalender alle ein bis zwei Wochen und verbringt auch mal gemeinsame Langlauf-Ferien im Engadin. Er weiss: «Es ist etwas Besonderes, eine solche Freundschaft aufrechterhalten zu können.»

Gute Stimmung in der Romandie

Mit seinem Hackbrett ist Senn schon in der halben Welt aufgetreten; von Kuwait bis China oder jüngst in der Hamburger Elbphilharmonie. Er wird von Firmen, aber auch von Privatpersonen gebucht. Da kommen die Fremdsprachen ins Spiel. Er hofft, dass er künftig öfter in der Romandie auftreten wird. Denn: «In der Westschweiz ist die Stimmung jeweils von Konzertbeginn an so wie in der Deutschschweiz bei den Zugaben.»

«Anständig» Französisch sprechen zu können, ist für Nicolas Senn aber nicht nur aus persönlichen Gründen wichtig. Er wünscht sich einen stärkeren Zusammenhalt der Schweizer Landesteile. «Wir weichen viel zu oft auf Englisch aus», sagt er. Er wünscht sich, dass alle Schülerinnen und Schüler dank eines Austauschs über den Rösti- oder Polentagraben blicken können. So, wie er es nun getan hat.

Für seine Zukunft erhofft sich der Musiker und TV-Moderator, «dass es noch möglichst lange so weitergeht wie jetzt». Er habe das Privileg, ein abwechslungsreiches Leben mit vielen spannenden Begegnungen führen zu dürfen. Er habe nie davon geträumt, eine bestimmte TV-Sendung zu moderieren oder in einem gewissen Konzertsaal aufzutreten. «Vielleicht ist es mein Rezept zum Glück, nichts erzwingen zu wollen», sagt er.

Musikalisch aber hat er durchaus einen Traum: «Ich möchte wunderschöne, perfekte Klänge erzeugen können.» Er denkt an den 34 Jahre alten Rocksong «Wake up» von Stephan Eicher (64), bei dem ein Hackbrett eine wichtige Rolle spielt. Zwar habe er sich seinem Ziel dank den Erfahrungen schon genähert: «Aber ich bin immer noch meilenweit davon entfernt.»

Sein Motto: «S’chunnt scho guet»

Dass sich in seinem Leben irgendwann so etwas wie Alltagstrott einstellt, glaubt Nicolas Senn nicht – zu vielfältig und lehrreich seien all seine verschiedenen Tätigkeiten. Dank seiner vielseitigen Interessen hat er viele Optionen. Sei es als Musiker, Moderator, studierter Ökonom oder als passionierter Fotograf, der jüngst einen Fotokalender für Appenzeller Käse realisierte. Ängste wie der Verlust der Liebsten oder der Gesundheit verspüre er zwar schon, insgesamt sei er aber ein optimistischer Mensch. «S’chunnt scho guet», pflegt er zu sagen.

Schon bald ist Nicolas Senns Lausanne-Abenteuer zu Ende. Er zieht eine positive Bilanz und sagt: «Ich habe in beiden Sprachen Sicherheit gewonnen und traue mich mehr, draufloszureden.» Jetzt freut er sich erst einmal auf zu Hause. Auf sein Haus in Gais AR und darauf, wieder Zeit für einen Kafi mit der Nachbarin zu haben. Oder um mit Freunden an einer Stobete gemütlich «omezhocke», wie man im Appenzellischen sagt. «Das ist für mich etwas vom Schönsten.»

Grosse Freude aufs Wandern

Er freut sich auch schon auf die kommende Bergsaison. Senn liebt anspruchsvolle Wanderrouten und hat schon einige Ideen. Zum Beispiel die «7 Summits», bei der an einem Tag alle sieben Churfirsten bestiegen werden. Oder gar die 84 Kilometer lange «Königstour» zu sämtlichen Appenzeller Bergbeizen. Um dafür fit zu sein, joggt er in Lausanne praktisch jeden Tag am Seeufer entlang. Hie und da gönnt er sich aber auch eine Belohnung: mit einem Abstecher zu seinem liebsten Glacé-Stand.

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