Darum gehts
- OpenAI bringt ChatGPT 5.1: Chatbot erhält damit neue «Persönlichkeitsoptionen»
- GPT-5.1 Instant ist für den Alltag, GPT-5.1 Thinking für komplexe Aufgaben gedacht
- Zahlende Nutzer erhalten Zugang zuerst, kostenlose folgen in den nächsten Tagen
OpenAI hat ChatGPT 5.1 lanciert. Die neue Version soll natürlicher klingen, wärmer reagieren, menschlicher wirken. Wer nach Entspannungstipps fragt, bekommt keine sterile Liste mehr, sondern eine Antwort mit Emojis, als käme sie von einem Kumpel.
Neu stehen acht Persönlichkeiten zur Wahl, wie die US-Firma mitteilt. Diese sind charakterisiert durch Attribute wie freundlich, aufrichtig, effizient, nerdig, skurril oder gar zynisch. Man kann auch einstellen, wie oft Emojis vorkommen und wie knapp der KI-Chatbot antwortet. Die KI passt sich während des Dialogs an, wenn ihr ein bestimmter Ton auffällt.
ChatGPT 5.1: zwei Versionen
Zwei Versionen gibt es: GPT-5.1 Instant für den Alltag und GPT-5.1 Thinking für komplexere Aufgaben. Instant entscheidet selbst, wann es länger nachdenken muss. Bei Mathe-Aufgaben grübelt es länger, bei simplen Fragen reagiert es schneller. «Thinking» passt die Rechenzeit dynamisch an. Die Antworten sollen zudem weniger Fachbegriffe enthalten. Neu kann «Instant» erstmals «adaptives Reasoning» nutzen: Es denkt vor dem Antworten nach, was laut OpenAI zu präziseren Ergebnissen führt.
Nutzer, die für ChatGPT bezahlen, erhalten GPT-5.1 zuerst, kostenlose Nutzerinnen und Nutzer folgen «in den nächsten Tagen». Die alten GPT-5-Modelle bleiben noch drei Monate bestehen, dann verschwinden sie.
ChatGPT-Frust bei Usern
Doch das Update ist vor allem eines: ein Eingeständnis. Im August kam GPT-5 auf den Markt. OpenAI-CEO Sam Altman versprach damals den Durchbruch. Was folgte, war für viele eine Enttäuschung. Bemängelt wurden bei GPT-5 die kurzen, oberflächlichen und roboterhaften Antworten im Vergleich mit dem Vorgänger. Der Frust war so gross, dass OpenAI die früheren Versionen zurückbrachte, die ausgemustert worden waren.
Und die Probleme reichen tiefer. Microsoft, der wichtigste Partner von OpenAI, setzt vermehrt auf Konkurrenz. Die Claude-Modelle von Anthropic stecken neu in GitHub Copilot und im Office Agent: Dienste, die zuvor auf OpenAI-Technologie basierten. Parallel läuft ein Rechtsstreit wegen Urheberrechtsverletzungen mit der «New York Times». OpenAI musste deshalb monatelang Chats speichern. Selbst Nutzerinnen und Nutzer, die den Datenschutzschalter auf «Aus» gestellt hatten, wurden protokolliert. Erst seit Oktober ist die Speicherpflicht vorbei.
GPT-5.1 kommt nur wenige Wochen nach ChatGPT Atlas, dem KI-gesteuerten Browser des Unternehmens. Dessen «Agent Mode» erledigt Aufgaben selbständig im Browser, vorerst nur für zahlende Nutzer. Datenschützer und IT-Sicherheitsexperten raten indes dringend von der Nutzung ab.