Darum gehts
- Samsung Galaxy Z Fold 7: Falthandy wird alltagstauglich und praktischer
- Neues Scharnier aus Titanlegierung für mehr Stabilität und Flachheit
- 8,9 Millimeter dick, 215 Gramm schwer, 6,5-Zoll-Aussendisplay, 8-Zoll-OLED-Innendisplay
Einmal gefaltet, immer gefaltet? Lange sah es so aus, als würde das Falthandy ein ewiges Nischenprodukt bleiben: zu teuer, zu klobig, zu kompliziert. Mit dem Galaxy Z Fold 7 will Samsung das ändern. Das neue Modell ist schlanker, praktischer, normaler. Und das ist Absicht.
«Ich bin stolz, dass wir mit dem Fold eine völlig neue Kategorie geschaffen haben – und sie jetzt im Alltag angekommen ist», erklärte Minseok Kang am Rande eines Samsung-Events Anfang Juli in New York. Er ist leitender Mobile-Produkteplaner des südkoreanischen Unternehmens. Sein Team hat das Faltgerät überarbeitet, gestrafft und stabilisiert. Das grosse Ziel: Alltagstauglichkeit.
Z Fold 7: Schlank, stabil, unauffällig
Was früher vor allem als technisches Spektakel galt, fühlt sich heute erstaunlich unspektakulär an, im besten Sinne. Mit 8,9 Millimetern geschlossen und nur 215 Gramm Gewicht ist das Fold 7 tatsächlich alltagstauglich. Es passt in Jacken- und Hosentaschen, liegt angenehm in der Hand und fällt im Alltag kaum mehr auf, zumindest, wenn man es nicht aufklappt.
Neu ist auch der Materialmix: Das Scharnier besteht aus einer Titanlegierung, die gleichzeitig leicht und robust sein soll. Und der Mechanismus selbst wurde neu konzipiert: «Wir haben die Struktur getrennt. Eine Komponente sorgt für Halt, die andere fürs Drehen», erklärt Kang. Das macht das Gerät stabiler und flacher. Dies, weil das Scharnier deutlich kleiner geworden ist.
Eins für unterwegs, eins fürs Sofa
Im Grunde testet man hier zwei Geräte gleichzeitig: ein kompaktes Smartphone für unterwegs und ein Mini-Tablet für daheim, das vor allem im Zug, auf dem Sofa oder beim Arbeiten seine Stärken ausspielt.
Im geschlossenen Zustand bietet das Fold 7 ein 6,5-Zoll-Aussendisplay. Der Clou: Anders als bei früheren Modellen wirkt dieses Display nicht wie eine Notlösung. Dank des neuen, breiteren 21:9-Formats lässt sich damit jetzt im Alltag allerlei problemlos erledigen: tippen, Karten nutzen, Social Media durchscrollen – ohne Kompromisse.
Wer es doch aufklappt, bekommt ein 8-Zoll-OLED-Display mit 120 Hertz – ideal für Videos, Multitasking und Produktivität. Bis zu drei Apps lassen sich nebeneinander anordnen, Inhalte per Drag-and-Drop verschieben. Nur einige Apps, etwa Instagram, tun sich mit dem breiten Format noch schwer. Die Mittelnaht ist noch da, stört aber kaum. Offen misst das Fold lediglich 4,2 Millimeter. Ein vollwertiges IP-Rating gegen Staub gibt es nicht. Das ist mit der Bauweise nicht möglich. Immerhin: Wasserspritzer hält das Gerät aus.
Rechenpower ja, Ladepower nein
Die Hauptkamera übernimmt den 200-Megapixel-Sensor des Galaxy S25 Ultra, aber nicht dessen Tele-Linse. Die Bilder sind detailreich, farbintensiv, manchmal aber eine Spur künstlich. Eine Alltagsschwäche bleibt: Wegen des Kamera-Buckels liegt das Fold 7 nicht plan auf dem Tisch. Das nervt.
Im Innern arbeitet der Snapdragon 8 Elite. Es ist ein Prozessor, der alle Aufgaben mühelos bewältigt. Auch Multitasking bringt das Fold 7 nicht ins Schwitzen. Die Akkulaufzeit reicht für einen Tag. Aufgeladen wird mit 25 Watt: Das dauert. Eine vollständige Ladung benötigt bis zu 90 Minuten. Kabellos sind 15 Watt drin.
Kein Stift, aber Haltung
Der S Pen ist Geschichte. Um das Gerät dünner zu machen, hat Samsung die Digitizer-Schicht gestrichen. «Wir mussten entscheiden, worauf wir verzichten – und worauf niemals», so Kang. In diesem Fall: Gewicht vor Vielseitigkeit. Galaxy AI ist ebenfalls integriert, etwa für Bildbearbeitung oder «Circle to Search». Das ist aber eher Software-Zugabe als Verkaufsargument.
Galaxy Z Fold 7: Das Fazit
Mit dem Galaxy Z Fold 7 verabschiedet sich Samsung von der Faszination des Ungewöhnlichen und macht genau dadurch den grössten Schritt nach vorn. Das Gerät ist durchdacht, erstaunlich diskret und funktional. Für 1900 Franken bekommt man Smartphone und Tablet in einem – vorausgesetzt, man braucht beides.
Wer einfach nur ein gutes Android-Handy will, fährt mit einem Galaxy S25 oder dem Pixel 9 besser. Wer gerne mehr dabei hat, wird beim Fold 7 erstmals nicht mehr an den Kompromissen scheitern.